2025-06-07 DE – Gelsenkirchen - Amphitheater
 
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Dismember - Crimson Glory - Nile - Threshold - Dool - The Gems - The Night Eternal - Amethyst

[Seb] Auf zu Tag zwei. Heute wird es mit NILE und DISMEMBER zwei ordentliche Death-Metal-Kracher geben, auf die ich mich freue, während andere hingegen ganz scharf auf die am Nachmittag spielenden DOOL sind.
Insgesamt ein Lineup das einiges an Abwechslung bietet, es ist ein ganzer Reigen an Stilrichtungen vertreten.
Schade nur, dass das Wetter im Vergleich zum Freitag deutlich zu wünschen übrig lässt: Regenponchos und -schirme werden ab heute das Rund vor der Bühne prägen.

:: Fotos :: AMETHYST ::

[BRT] Die Schweizer Jungspunde und NWoBHM Fans :: AMETHYST :: reisen mit vielen Vorschusslorbeeren und einem erfolgreichen Debüt, Throw Down The Gauntlet, im Schlepptau an, müssen sich aber den Vorwurf gefallen lassen, dass das Ganze schon etwas sehr gestylt, stromlinienförmig und Malen-nach-Zahlen-mäßig ist. Muss sich jeder sein Bild machen, musikalisch ist das sicherlich ein guter Opener für den Samstag.
[Sui] AMETHYST eröffnen den 2. Tag mit klassischem Heavy Metal der Endsiebziger. Die Vorbilder sind unverkennbar, was ja in der Vergangenheit bei so manchem RHF-Opener der Fall war. Die Songs sind gefällig, rocken gut los und werden entsprechend gefeiert. Mir ist das allerdings alles etwas zu zahnlos. Vor allem die Vocals wirken sehr harmlos, als hätte Fredric Ekbørg Angst, mal richtig aus sich rauszugehen.
[Dajana] Verglichen mit den Songs auf CD hatte das hier live aber schon ordentlich mehr Power und Energie. Für’s erste Bier war’s ok ;)
Band: Fredric Ekbørg (vox), Phil Lainović (git), Yves Bradler (git), Miguel Sanchez (bass), Eldo (drums)
Setlist: Intro, Embers On The Loose, Running Out Of Time, Queen Of A Thousand, Nightstranger, Rock Knights, Chasing Shadows, Stormchild

:: Fotos :: THE NIGHT ETERNAL ::

[BRT] Die Shooting-Stars des melancholisch-melodischen Metals :: THE NIGHT ETERNAL :: aus dem benachbarten Essen sind sicherlich ein idealer Anheizer für den frühen Samstag. Mit frischem Plattenvertrag bei Metal Blade in der Tasche bin ich durchaus gespannt, was die Jungs um den charismatischen Leadsänger Ricardo noch so auf dem Kasten haben. Allerdings müssen zuerst einmal die großen Bühnen erobert werden.
[Sui] Wie man klassischen Metal mit richtig Dampf auf die Bühne bringt, zeigen die Lokalmatadoren THE NIGHT ETERNAL aus meiner Sicht deutlich eindrucksvoller als Amethyst. Melancholie und Melodie waren definitiv vorhanden, aber eben auch harte Riffs und ein druckvoller Sänger.
[Steen] Dass THE NIGHT ETERNAL irgendwann auf dem ROCK HARD FESTIVAL spielen würden, war schon irgendwie logisch. Immerhin haben sich die Jungspunde aus der Nachbarstadt Essen hier kennengelernt. Bei aller Power und dem energiegeladenen Stageacting fehlte mir da noch der letzte Schritt, um wirklich aus der Masse an Bands herauszustechen. Engagierter Auftritt, aber da ist noch etwas Luft nach oben.
Band: Ricardo Baum (vox), Rob Richter (git), Henry Käseberg (git), Jannik Stüber (bass), Aleister Präkelt (drums)
Setlist: Between The Worlds, In Tartarus, Stars Guide My Way, Run With The Wolves, Shadow's Servants, Elysion (Take Me Over), Prince Of Darkness, Moonlit Cross

:: Fotos :: THE GEMS ::

[BRT] Das Thundermother regelmäßig das komplette Personal auswechseln, ist ja nix Neues. Wenn man es sich aber leisten kann, eine so starke und charismatische Stimme wie die von Guernica Mancini in den Wind zu schießen, muss man mit musikalischem Gegenwind rechnen. Musikalisch wird es bei den Schwedinnen von :: THE GEMS :: kraftvollen und eingängigen Hardrock geben, hier ist auf jeden Fall mit zunehmender Aktivität vor der Bühne und beim Bier trinken zu rechnen.
[Sui] THE GEMS wirken in ihren glänzenden Outfits (“bedauerliche” Ausnahme: der Gitarrist) in der Tat wie Juwelen des Hard Rock. Schnörkellos und mit Ecken und Kanten, im Gegensatz zu den mittlerweile austauschbar glattgebügelten Thundermother. Bis auf ein paar “Blue Notes” beim Solo von Ease Your Pain spielt die BAND absolut tight und souverän. Muss ich nicht auf Konserve haben, aber live hat es allemal Spaß gemacht.
[Chris] Gutklassiger Hardrock, zu Beginn etwas zuviel im Midtempo, hätte insgesamt mehr Schmackes verkraften können. Für mich etwas zu belanglos.
Band: Guernica Mancini (vox), Mona “Demona” Lindgren (git,bass), Emlee Johansson (drums)
Setlist: Aurora, Queens, Send Me To The Wolves, Domino, Silver Tongue, Undiscovered Paths, Maria's Song, Ease Your Pain, Running, P.S.Y.C.H.O, Kiss It Goodbye, Force Of Nature, Fruits Of My Labor, Live And Let Go, Like A Phoenix

:: Fotos :: DOOL ::

[BRT] Wer :: DOOL :: nur von Platte kennt, dürfte überrascht sein, wie aggressiv und rockig die niederländische Band um Raven Van Dorst auf der Bühne rüberkommt, das aktuelle Material, The Shape Of Fluidity, ist das bislang stärkste der Band und ich bin gespannt, ob die nachfolgenden eher introvertierteren Bands es schaffen hier den Spannungspegel so hochzuhalten wie des DOOL vorlegen werden.
[Dajana] DOOL sind einfach eine unfaßbar geile Band. Live, wie auch auf Platte.
[Sui] Auf DOOL habe ich mich besonders gefreut. Charisma pur und trotz der tiefen Emotionalität der Songs hatten diese extrem viel Druck und Power. Nach Geoff Tate erzeugten auch die Niederländer echte Gänsehaut-Momente. Dem Erlebnis tat auch der einsetzende heftige Regen keinen Abbruch.
[Chris] DOOL waren eines meiner absoluten Highlights des Festivals, der Sound war super, der Härtegrad deutlich nach oben geschraubt und das alles mit einnehmendem Stageacting. Der unpassend dazu einsetzende Wolkenbruch schreckt die Harten im Garten nicht ab und lässt sie bis auf die Unterwäsche nassregnen. Auch ich musste danach erst einmal zum Auto um trockene Klamotten anzuziehen.
[Dajana] Wie Raven van Dorst so schön sagte: “we are not made of sugar” ;)
Für mich - wie erwartet - DAS Highlight des zweiten Festivaltages!
Band: Raven van Dorst (vox, git), Nick Polak (git), Omar Iskandr (git), Job van de Zande (bass), Vincent Kreyder (drums)
Setlist: The Shape Of Fluidity, Self Dissect, Wolf Moon, The Alpha, Venus In Flames, House Of A Thousand Dreams, Hermagorgon, Oweynagat

:: Fotos :: THRESHOLD ::

[BRT] Gerade wollte ich schreiben, dass es um :: THRESHOLD :: ja etwas still geworden ist… Ups, stimmt ja gar nicht. Das 2022 Album Dividing Lines ist einfach völlig an mir vorbei gegangen, keine Ahnung warum. Musikalisch und gesanglich waren die Briten ja immer vom Allerfeinsten, jetzt müssen sie es nur auf der großen Bühne rüberbringen.
[Dajana] Tatsächlich sollten die Briten ja auch schon letztes Jahr auf dem RHF spielen, mussten aber absagen. Ich mochte THRESHOLD eigentlich immer sehr gerne, habe sie aber inzwischen total aus den Augen verloren. Und der flink nachgeholte Hördurchlauf des aktuellen Albums Dividing Lines war eher… Sagen wir so: gutes Album, keine Frage, aber es gab auch schon bessere ;)
Und dann fangen THRESHOLD direkt mit einem meiner Lieblingstracks der Band, Slipstream, an…
[Seb] Während die anderen schon im Regen im Amphitheather standen, war ich - um wenigstens halbwegs “vernünftig” zu sein und mit den Kräften hauszuhalten - erst auf dem Weg zum Gelände, so dass THRESHOLD meine erste Band von Tag zwei waren. Die Briten sind inzwischen zum vierten Mal beim RHF dabei, wobei der aktuelle Sänger Glynn Morgan (der allerdings bereits in den 1990ern bei THRESHOLD am Mikro Dienst tat) zum ersten Mal hier auf der Bühne stand. Die Show wirkte auf mich im wesentlichen sehr routiniert, um das darüber hinaus richtig beurteilen zu können bin ich allerdings nicht Fan genug…
[Chris] THRESHOLD waren wie gewohnt super solide, aber Glynn Morgan ist nun mal nicht der deutlich charismatischere Damian Wilson und dazu fehlte eine zweite Gitarre. Blick und Hörfang war wie immer Drummer Johanne James der mit wuchtigem Drumming wenigstens etwas Leben in die Bude brachte.
[Steen] Die Briten THRESHOLD kannte ich bisher nicht, die Musik war mir hier etwas zu nett und glatt, zwar exzellent gespielt, aber auch etwas statisch, mehr als auf die eigenen Schuhe gucken war showtechnisch wohl nicht drin. Wenigstens gab es beim Drumming Höchstleistungen zu bestaunen.
[Sui] Musikalisch absolut erste Sahne, hatten es THRESHOLD nach Dool trotzdem schwer, die Spannung und das Interesse aufrechtzuerhalten. Und so waren sie trotz makelloser Leistung (vielleicht zu makellos?) “nur” eine Art Übergangsband zwischen den überragenden Dool und der nächsten Abrissbirne.
Band: Glynn Morgan (vox), Karl Groom (git), Richard West (key), Steve Anderson (bass), Johanne James (drums)
Setlist: Slipstream, Silenced, The Man Who Saw Through Time, Mission Profile, Falling Away, Snowblind, King Of Nothing, Small Dark Lines

:: Fotos :: NILE ::

[Seb] Ich habe mich ja das eine oder andere Jahr beklagt, dass härtere Gangarten auf dem RHF zuletzt etwas zu kurz gekommen sind: das kann man (mal abgesehen davon vielleicht, dass es “nur” Death Metal ist) am diesjährigen Tag zwei auf keinen Fall tun.
Kurzfassung: :: NILE :: = geil ;-)
Langfassung: Zwar hat da jeder etwas andere Bewertungsmaßstäbe, aber NILE dürften wohl die “brutalste” Band sein, die bislang beim RHF auf der Bühne stand. Rund um uns herum ergriffen doch eine ganze Reihe Besucher während der ersten Stücke die Flucht. Hard Rock, Prog etc. lassen sich für Death-Metal-Fans ganz offenbar wesentlich leichter ertragen als umgekehrt, mindestens wenn es in die extremen Bereiche geht, haha.
NILE
eröffneten mit zwei Stücken vom aktuellen Album The Underworld Awaits Us All, die zwar keinesfalls schlecht, aber gemessen am eigenen Standard eher so lala sind. Anschließend gaben NILE allerdings einen gelungenen Querschnitt ihres bisherigen Schaffens zum Besten, wobei vor allem die vier Tracks von Annihilation Of The Wicked und Black Seeds Of Vengeance für viel Bewegung vor der Bühne und kreisende Köpfe auf den Rängen sorgten.
Leider erneut überpünktlich war bereits um 19:07 mit den letzten Klängen des furiosen Black Seeds Of Vengeance Feierabend, lediglich das Outro wummerte noch eine Weile vor sich hin, während die Fans vergeblich auf eine Zugabe hofften. Es wirkte ein bisschen so, als sei insbesondere Karl Sanders zum Schluß ein wenig die Puste ausgegangen. Man vergisst ja leicht, dass der Mann nun auch schon Anfang 60 ist - wie die Zeit vergeht…
Kleines Schmankerl am Rande: Dass ausgerechnet bei NILE ein Schiff namens “ISIS” über den Rhein-Herne-Kanal an der Bühne entlang schippert, hatte was :-)
[Sui] Death Metal ist einfach nicht mein Ding. Auch NILE konnten mich nicht eines Besseren belehren. Der Sound war brachial, allerdings auf einem Level, bei dem die meisten Nuancen in einem High-Gain-Gewitter untergingen. Zeit für Suis obligatorischen Zug durch die Gemeinde.
[Steen] Wie immer sind NILE tight to the max, aber auf der großen Bühne auch etwas verloren. Das windige Wetter trug dazu bei, dass so einige Details verlorengingen. Da sehe ich die Mannen um Karl Sanders und George Kollias lieber im kleinen verschwitzten Club, wo die Energie der Band direkter überspringt.
[Chris] Mit NILE folgt die mit Abstand härteste Band des Festivals und erteilt eine ägyptische Lektion in Sachen Death Metal. Die Menge fest im Griff wurde ums Leben geblastet und gerifft, immer wieder durch um so wirkungsvollere Midtempo-Parts aufgelockert. Das Outro brachte mit seinem tieffrequenten Dröhnen das Amphitheater zum Beben. Ein intensiver Auftritt.
Band: Karl Sanders (vox, everything), George Kollias (drums), Brian Kingsland (vox, git), Dan Vadim Von (vox, bass), Zach Jeter (vox, git)
Setlist: Intro, Stelae Of Vultures, To Strike With Secret Fang, Sacrifice Unto Sebek, Defiling The Gates Of Ishtar, Kafir!, Vile Nilotic Rites, In The Name Of Amun, Sacrophagus, Lashed To The Slave Stick, Black Seeds Of Vengeance

:: Fotos :: CRIMSON GLORY ::

[Seb] Damit der bereits von Nile erschütterte Teil der Besucher sich etwas erholen konnte, wurden :: CRIMSON GLORY :: als Puffer zwischen die beiden Death-Metal-Kapellen eingereiht.
Während des Auftritts verkündete die Band, dass der heutige Auftritt nicht nur der letzte Europa-Gig des Jahres ist, sondern auch Keyboarder John just auf dem RHF seinen letzten Auftritt mit der Truppe hat (“He’s going out with glory!”). Dieser hielt dementsprechend eine kurze Rede, in der er sich sowohl bei seinen Bandkollegen als auch dem Publikum/den Fans im allgemeinen (“you guys kept me alive […] but times got to move on […]”) bedankte.
CRIMSON GLORY sind nach dem nunmehr vierten Comeback anno 2023 mit dem neuem Sänger Travis Wills unterwegs, und während ich durchaus anerkennen und beurteilen kann, wie gut die alten Herren an den Instrumenten (alle bis auf Gitarrist Mark seit Anfang der 1980er dabei) ihre Sache machten (sehr gut), so muss ich ansonsten das Wort an die Kollegen abgeben: Die Art von Gesang ist halt nicht so meins und warum das Publikum z.B. bei Lost Reflection (bei dem der Sänger zu Beginn und Ende alleine auf der Bühne stand) in kollektive, quasi-religiöse Verzückung verfiel blieb mir verborgen ;-)
[Sui] Nach Geoff Tate folgte mit CRIMSON GLORY der zweite 80er-Prog-Klassiker. Und irgendwie sind beide ja mittlerweile so halbwegs verschwägert. Todd la Torre, der dritte der mittlerweile vier CRIMSON GLORY-Sänger, wurde immerhin Geoff Tates würdiger Nachfolger bei Queensrÿche. Auch Travis Wills gelingen ein paar echte Highlights, allen voran natürlich das gefeierte Lost Reflection, bei den ganz hohen Tönen merkte man ihm aber seine Grenzen an. Trotzdem ein klasse Gig einer Band, die sich auf dem Weg nach oben immer wieder selbst ein Bein gestellt hat.
[Steen] Boah, der neue Sänger ist fantastisch, auch wenn er sich ziemlich an Midnight orientiert, da fehlt noch ein wenig die eigene Identität. Mit ausschließlich Songs der ersten beiden Alben gingen CRIMSON GLORY zwar etwas auf Nummer sicher, aber dafür waren sie exzellent gespielt. Ein Triumphzug.
[Chris] Jajaja! Der wahre Headliner des Tages. CRIMSON GLORY waren fantastisch aufgelegt, da jagte ein Knaller vom Transcendence Album den Nächsten. Der Sänger war gut, nur die ganz hohen Töne passten vielleicht nicht immer zu 100%. Toller Gig, bitte schleunigst in die Clubs zurückkommen.
Band: Travis Wills (vox), Jeff Lords (bass), Dana Burnell (drums), Ben Jackson (git), Mark Borgmeyer (git), John Zahner (keys)
Setlist: Intro, Valhalla, Dragon Lady, Lady Of Winter, Where Dragon's Rule, Painted Skies, Masque Of The Red Death, In Dark Places, Eternal World, Azrael, Lost Reflection, Lonely, Red Sharks

:: Fotos :: DISMEMBER ::

[Seb] Der zweite Death-Metal-Hochkaräter an nur einem Abend: Das RHF verwöhnte Fans des Genres dieses Jahr wahrlich. Und mit einem exklusiven Deutschland-Gig der schwedischen Legenden war der heutige Headliner ein echter Leckerbissen, denn um die Band ist es in den vergangenen Jahren eher ruhig geworden: Das letzte Studio-Album Dismember datiert von 2008 und was Auftritte angeht macht man sich ebenfalls rar. Nach fast einem Dutzend Jahr ganz ohne Auftritte sind :: DISMEMBER :: seit 2019 quasi als “Festival-Band” mit ungefähr zehn ausgewählten Auftritten pro Jahr semi-aktiv.
Direkt zu Beginn und passend zum Opener Of Fire packten DISMEMBER als erste Band des RHF 2025 die Pyros aus, während der Sound allerdings zunächst noch ein wenig zu wünschen übrigließ. Nach und nach wurden allerdings sowohl Mixer als auch Band sicherer.
Sänger Matti sagte zwischendurch “we’re doing a lot of old shit tonight”, was angesichts des Alters des “aktuellen” Albums zwar ein wenig zum Schmunzeln war, allerdings waren tatsächlich eine ganze Reihe eher selten gehörte Tracks auf der Setlist. So wurden u.a. mit den Publikumsfavoriten Skin Her Alive (“a song about my neighbour who killed his wife”) und Dismembered ganze sechs Stücke vom 1991er Debüt-Album Like An Ever Flowing Stream zum Besten gegeben, und mit den Nachfolgern Indecent And Obscene und Massive Killing Capacity wurden zwei weitere Alben aus dem vergangenen Jahrtausend mit mehreren Tracks bedacht. Zwar merkt man DISMEMBER an, dass sie sicherlich nicht mehr so viel zusammen proben wie in alten Tagen, hier und da klingt das eine oder andere Stück ein wenig ungeschliffen, aber das tut den Death-Metal-Dampfwalzen zum Glück nur wenig Abbruch. Wie Matti treffend sagte: “The time is always right for Swedish old school Death Metal”.
Gelungener Headliner, und für viele Nicht-Death-Metal-Fans trotz des Genres “verdaulicher” als zuvor Nile ;-)
[Sui] Für meine Gehörgänge undifferenziertes Vollgas-Gepolter boten die Schweden DISMEMBER. An die Band konnte ich mich immerhin noch erinnern, weil sie sich auf einem ihrer frühen Bandfotos als blutüberströmte Finster-Hänflinge zeigten, was ich damals eher zum Schmunzeln fand. Um ihren Pionierstatus des Schweden-Death-Metals zu würdigen, habe ich mir die ersten drei Songs angetan. Das reichte dann aber auch. Die Pyros sorgten auch nicht unbedingt für mehr Feuer, da sie offenbar unter dem Motto “Als Headliner brauchen wir Pyros, also ballern wir ab und zu mal was raus” gezündet wurden. Enttäuscht war ich nicht, da ich keine Erwartungen hatte.
[Steen] Hach, wie sehr ich diesen Gitarrensound vermisst habe. Die Schweden sind zwar inzwischen deutlich gealtert, aber die Performance war tight, brachial und mit reichlich Spielfreude rübergebracht. Verdammt, sie haben Skinfather nicht gespielt. Ansonsten war es für mich perfekt.
[Chris] DISMEMBER brauchten ein wenig um sich einzupoltern. Beim Opener Of Fire rumpelte es doch noch ordentlich. Danach läuft die HM2- Maschine aber wie am Schnürchen und es wird ein Schwedentod-Klassiker nach dem anderen ins Publikum gefeuert. Die lichten Reihen am Ende des Tages bestätigen jedoch mal wieder, DISMEMBER sind einfach keine Headliner Band.
Band: Matti Kärki (vox), Robert Sennebäck (git), David Blomqvist (git), Richard Cabeza (bass), Fred Estby (drums)
Setlist: Of Fire, Sickening Art, Fleshless, Pieces, Casket Garden, Tragedy Of The Faithful, Skin Her Alive, Collection By Blood, Dismembered, Where Ironcrosses Grow, In Death's Sleep, Override Of The Overture, Soon To Be Dead, On Frozen Fields, Dreaming In Red, Life - Another Shape Of Sorrow

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Stories • BRT, Sui, Seb, Chris, Steen, Dajana • Pics © Dajana & Dajana Winkel • Photography