Für
diejenigen von euch, die ihre Festivalplanung noch nicht abgeschlossen
haben und unschlüssig sind, habe ich hier ein ordentliches
Kaufmotiv: IRATE ARCHITECT zocken auf dem Party San Open
Air. Und die sollte man sich unter den namhaften Größen
wie Impaled Nazarene, Dismember und Co. schon deswegen nicht
entgehen lassen, weil Visitors völlig ungeniert
das vordere Death Drittel angreift und zumindest ich gespannt
bin, wie die Visitors Keule gerade zwischen den
genannten Acts einschlägt. Auf CD startet der Stoff schon
mal grandios nach vorne durch. Da macht es auch nichts, dass
ein, zwei richtige mehr Highlights auf der ersten full-length
der Hamburger fehlen – das konstant hohe Niveau weiß
das locker zu entschädigen. Ich kann zwar nur raten von
welchem Planeten und mit welcher Sprache die Besucher eingeflogen
kamen, aber Langweile gehört definitiv nicht zum Vokabular.
Und um dem Anstand gerecht zu werden, werden 15 Gastgeschenke
verteilt die Cannibal Corpse, Dying Fetus oder (technisch abgeschwächten)
Beneath The Massacre Touch haben aber zu keiner Zeit an eigenem
Charakter einbüßen. IRATE ARCHITECT bedienen
sich dazu einem recht einfachen Mittel: Ideenreichtum. Da wird
nicht wild drauf losgeprügelt, da wird bewusst mit dem
Tempo gespielt um eine ausgewogene Mischung aus zerschmetternden
langsamen bis Mid-Tempo Parts und brutalen Hochgeschwindigkeitsattacken
zu kreieren. Und gerade die langsameren Parts zaubern immer
wieder einen gewaltigen Schuss von Atmosphäre aus den Boxen.
Da sind definitiv Könner am Werk, Vocalist Christoph nicht
ausgenommen, der sich sowohl in heiseren Shouts als auch in
den Tiefen der Growls bestens auskennt. Aber auch er scheut
sich nicht von seiner Linie mit der ein oder andere gesungenen
Zeile oder beschwörenden Vocals abzuweichen – Dead
End Eyes wird so für mich zu DER Nummer Scheibe! Die
beiden Instrumental Stücke Awareness und Feeling
The Void passen vollends ins Konzept und runden ein druckvolles
und klar produziertes Werk ab. IRATE ARCHITECT sind anders
– anders als der Einheitsbrei und das macht sie zu einer
verdammt heißen Nummer. Die von euch, die auch das Party
San rocken, lasst euch dieses Geschoss nicht entgehen –
da wird’s ordentlich einen auf die Zwölf geben!