HELSTAR – The King Of Hell

 
Label: AFM Records
Release: 26.09.2008
Von: Stormlord
Punkte: 9/10
Time: 50:05
Stil: Power Metal
URL: Helstar
 
Die rasiermesserscharfe Stimme von James Rivera und druckvolle Gitarrensalven durchschneiden die Stille - eine Stille, die 13 Jahre währte…den Altmeistern HELSTAR gelingt nach dieser langen Zeit eine fulminante „Wiederauferstehung“!

Der alten Schule verpflichtet und doch nicht antiquiert, begeistert schon das eröffnende Titelstück The King Of Hell. Da kann der geneigte Power Metal Fan gar nicht anders, als dem Höllenfürsten (auf die Aufforderung im Refrain hin) zu huldigen. Mit geneigtem Antlitz wird die Hymne sofort wohlwollend aufgenommen, die Kraft und der Groove nehmen mich nach einer getragenen Einleitung jedenfalls sofort gefangen. Meister Rivera bewegt sich stimmlich nach wie vor in höchsten, aber für mich niemals nervigen Gefilden und lässt mit seinem durchdringenden Organ Glas und Nackenwirbel splittern. Intensiv und kraftvoll wie Nevermores Warrel Dane, singt, kreischt und schreit er sich durch neun neue Power Metal Göttergaben.
Die Band setzt aber glücklicherweise nicht nur auf gnadenlosen Speed, sondern baut schon im ersten Lied einen Part ein, bei dem man einfach headbangen MUSS!!! Nach diesem fulminanten Beginn haben die Amerikaner ihr Pulver noch lange nicht verschossen und ein Killerriff jagt das andere, ein gelungenes Gesangsarrangement verbrüdert sich hier mit donnernder Schlagzeugarbeit und verbindet sich dort mit spannenden Strukturen. Die virtuosen Soli des Gitarrenduos Barragan/Trevino fügen sich homogen in die ausgeklügelten Kompositionen ein. So zweifelt niemand an den technischen Fertigkeiten des Gespanns, man bekommt allerdings auch nie das Gefühl vermittelt, dass hier nur gefrickelt wird. Wahre Hymnen wie etwa Tormentor werden so veredelt und nicht etwa in Technik ertränkt. Mittelschnelle Elemente haben auch ihren Platz und HELSTAR finden einfach eine sehr gute Balance von Melodie und wegblasender Power. Unentwegt schütteln die Saitenartisten feinste Riffs aus den Ärmeln, immer zwischen pfeilschnellen Attacken und groovigem Midtempo angesiedelt. Ein halb-balladeskes Stück hat allerdings auch seinen Weg auf das Album gefunden - an vorletzter Stelle kann das intensive In My Darkness genossen werden. Das abschließende Garden Of Temptation kann durch seine orientalisch klingende Umrahmung und ein klassisches Riffmassaker einen beeindruckenden Schlusspunkt setzen.

HELSTAR schaffen es also in abwechslungs- und ohrwurmreicher Manier, mit The King Of Hell an Glanztaten wie Nosferatu anzuknüpfen und klingen dabei zu jeder Sekunde authentisch, versprühen Biss sowie Spielfreude ohne Ende und werden keinen Fan enttäuschen, soviel ist sicher!