C 
                U LaTour 
              Da sind wir 
                nun… 27 Jahre nach Gründung einer der legendärsten, 
                bahnbrechendsten und stilprägendesten Bands, tragen wir selbige 
                zumindest heute in Köln endgültig zu Grabe. Das würde 
                heute also meine aller letzte MINISTRY Show sein. Welch 
                eine Verschwendung an musikalischem Genius. Aber… Al Jourgensen 
                bleibt uns ja erhalten, als Chef seines Labels 13th Planet und 
                in 100erten seiner neuen wie alten Projekte. Man darf gespannt 
                bleiben... ;)
                Nein, es war eigentlich kein chaotischer Tag, das Chaos kam erst 
                beim Erreichen der Live Music Hall... ;) Etwas verspätet 
                (aber noch im akademischen Viertel) würfelte das erst mal 
                die Interviewpläne durcheinander, da der Tourmanager zwar 
                meine, ich aber net seine Handynummer hatte, um entsprechend umzudisponieren 
                (und da war ich nicht die Einzigste). Seine Laune war dahin und 
                ich bekam die Strafe auf dem Fuße zu spüren... denn 
                mein Fotopass fehlte.
                Zu allem Überfluss startete dann auch noch eine zweite Supportband, 
                die nun mal niemand auf dem Plan hatte und deren Krach kurzerhand 
                als Soundcheck abgetan wurde. Dauerte ne Weile, bis es jeder schnallte 
                ;) Also nix wie rein und mal geschaut, was da so vor sich ging...
              :: 
                Fotos ::
              …jedenfalls 
                kein Soundcheck ;) Die Halle war gähnend leer und die Berliner 
                Überraschungsgäste :: SELECT 
                YOUR FIGHTER :: zocken fast komplett im Dunklen 
                ihr gut 20 Minuten Set eher für sich selbst, als für 
                das Auditorium runter. Viel Platz auf der Bühne hatten sie 
                auch nicht, da man bereits das Equipment und die Bauzäune 
                für Ministry rumzustehen hatte.
              
              Die eigentlich 
                Supportband :: MY 
                UNCLE THE WOLF :: hab ich dann mal gepflegt verpasst, 
                da ich dann doch noch mein Interview mit Tommy Victor bekommen 
                habe und mich während der 30 Minuten-Performance in den oberen 
                Gemächern befand. Naja, hab sie nicht komplett verpasst, 
                die letzten 2 Songs hab ich noch mitbekommen ;) Vielleicht hätte 
                man die erste Band weglassen und dafür das Set der New Yorker 
                verlängern sollen. So hat es mit Sicherheit keinen der beiden 
                Supportbands Spaß gemacht!
                Von MY UNCLE THE WOLF hatte ich vorher noch nie was gehört 
                (von den Berlinern übrigens auch nicht). Von der Beschreibung 
                her sollte es Southern Rock mit nem leichten psychedelischen Stoner 
                Touch sein, eher alternativ als Metal, quasi die sanfte Down Variante: 
                Klang für mich interessant und war live dann doch ne ganze 
                Ecke härter, als auf Konserve... ;)
              
              :: 
                MINISTRY 
                :: ließen sich danach gediegen Zeit, während 
                die Stagetechs die Bühne mit den Bauzäunen zustellten. 
                Bei den Fotografen fingen augenblicklich die Gehirne an zu rotieren, 
                wie man die Band denn wohl knipsen sollte... Die Halle füllte 
                sich nun endlich und um halb zehn betraten die Mannen um Mastermind 
                Al Jourgensen unter viel Geschrei, Getöse und Intro die Bühne 
                :) Nein, es flogen keine Flaschen ans Gitter, demzufolge war Al 
                auch bestens drauf, wenn auch maulfaul wie eh und je.
                MINISTRY ließen es von Anfang an gewaltig krachen 
                und starteten mit dem letzten regulären Album The Last 
                Sucker, machten halt bei den Houses Of The Molé 
                und am Rio Grande Blood und ließen danach 
                die Fans kollektiv zu den Klassikern ausflippen. Al bewegte sich 
                insgesamt recht verhalten und hängte sich nur zum Ende hin 
                mal über den Bauzaun, um seinen Fans zuzuwinken. Dafür 
                rockten insbesondere Tommy, Toni und Sin die Bühne, tollten 
                wie Derwische hin und her, lieferten Faxen und Grimassen am Zaun, 
                während die LMH brodelte und Hunderte Leiber unter den hämmernden 
                Industrialsounds zuckten und zappelten. Gut, die Setliste war 
                dieselbe, wie schon auf der US Tour, so dass man wusste, was kommen 
                würde, egal... war nicht weiter tragisch, auch wenn ich da 
                noch so ein paar Ideen gehabt hätte *lol* ABER... die Jungs 
                haben trotzdem doch glatt 2 Songs unterschlagen (Just Got Paid, 
                Roadhouse Blues)! Tstststs... Die hätten bei den 2 Stunden 
                Spielzeit auch noch drangesessen *schmoll* 
                Setlist: Let's Go, The Dick Song, Watch Yourself, Life 
                Is Good, The Last Sucker, No W, Waiting, Worthless, Wrong, Rio 
                Grande Blood, Senor Peligro, LiesLiesLies, Khyber Pass // So What, 
                N.W.O., Just One Fix, Thieves // Wonderful World
              
              Nach knapp 
                2 Stunden wurden die Fans mit der grandiosen Coverversion von 
                Wonderful World entgültig entlassen. Jeder war bis 
                auf die Knochen durchgeschwitzt, erschöpft aber zum sterben 
                glücklich hier und heute dabei gewesen zu sein. Jedenfalls 
                hab ich nix Gegenteiliges gehört... Die Stimmung war phänomenal, 
                ebenso wie dieses Abschiedskonzert. Ist irgendwie wie viele kleine 
                Tode sterben, jeden Abend auf’s Neue (für die Mehrfach-Tour-Besucher 
                zumindest). Vermutlich schlimmer für die Musiker (außer 
                Al), als für die Fans, da bekanntermaßen jeder noch 
                gerne weiter bei MINISTRY gezockt hätte. Vier Wochen 
                haben sie ja noch, aber das Ende naht, unweigerlich *seufz* 
                Geiles Konzert, wirklich! 
                Spaßige Randnotiz: Just an diesem Tage weilte Als Erzfeind 
                G. Dubyaa B. in good old Germany, um auf seiner eigenen CU LaTour 
                Spargel mit der Merkel zu mampfen. Keine Ahnung, ob Al das mitbekommen 
                hat, hätte zumindest gerne seine Reaktion darauf gesehen 
                ;) Apropos... war eigentlich Ace Frehley nun da? 
              Was bleibt 
                noch zu sagen? Mit einem weinenden und mit einem lachenden Auge 
                sagen wir „Tschöö MINISTRY“ und auf 
                Wiedersehen Al! :)
              