THRONAR – Unleash The Fire

 
Label: Twilight
Release: 25.07.2008
Von: Goddess Sioux
Punkte: 5/10
Time: 43:58
Stil: Viking Metal
URL: Thronar
 
Ich bin ja immer gerne bereit, meinen Horizont zu erweitern und jedem Metal-Genre eine Chance zu geben. Dieses Mal hab ich mir die Viking Metaller von THRONAR rausgepickt. Vor nicht allzu langer Zeit (2003), veröffentlichte eine niederländische Band namens Cerberus eine Handvoll Demos. Als die Truppe dann beschloss, ihren musikalischen Stil in eine andere Richtung zu drehen, haben sie sich kurzerhand in THRONAR umbenannt. Bestehend aus vier Männern und einer Frau, zogen sie aus, um über mittelalterliche Kriegsführung und epische Schlachten zu schreiben. Nach der Veröffentlichung einer Split und des Debüts, ist Unleash The Fire ihr zweites Langspiel-Album.
Als der erste Track Prelude To War beginnt, sind meine Ohren auf die zu erwartendem Peitschenhiebe vorbereitet. Höre ich da einem Soundtrack zu Conan, der Barbar oder wie? Der nächste Song Shield To Shield fällt über mich herein wie ein Wikingerangriff aus dem Hinterhalt. Die Texte sind schon fast Comic-reif, wie bei Manowar. Kann denn irgendjemand solche Bands Ernst nehmen? THRONAR vermitteln von sich selbst ein Bild, wie… naja, eben mit Kettenhemden und Schwertern und War-Paint und so, ähnlich wie Turisas. Und sie lassen ihre Muskeln wie Manowar spielen. Die Musik ist sehr Keyboard-lastig und selbiges viel zu laut aufgenommen, so dass es manchmal alles übertönt, während Frau versucht, den Gitarren- und Gesangslinien zu folgen. Nach dem ersten oder zweiten Lied werden THRONAR übermäßig kitschig. Der Bass ist ebenfalls zu laut. Sänger Reamon klingt, als würde er mit seiner klaren Stimme kämpfen. Und als die Death Metal Growls einsetzen, klingen diese entfernt wie Nathan Explosion vom Cartoon Metalocalypse… wenn man die Augen schließt. Von da an kann ich mir ein Lachen nicht mehr verkneifen. Im weiteren Verlauf versprüht die Musik eine Art lustiges Gute-Laune-Flair mit Energie. Mit Songtiteln wie To Ride, Kill And Harvest und Eating The Enemy ist es offensichtlich, dass sich jedes Lied um Geschichten von einstigen barbarischen Kriegen und Mythen dreht. Das wird auf Dauer ein bisschen mühselig und ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie lange ich das noch aushalte. Dennoch muss ich gestehen, dass dieser Battle Metal viel Enthusiasmus in sich trägt. Und wenn man betrunken genug ist, dürfte es sogar Spaß machen, danach zu bangen.
Wenn ihr euch fürs Viking Battle Metal Genre erwärmen könnt, dann lauscht mal bei THRONARs Unleash The Fire rein, könnte ein Traum werden. Falls nicht, dann würde ich vorschlagen, schnappt euch eure Black Metal Axt und geht in Deckung.