MINAS MORGUL – Todesschwadron Ost

 
Label: Black Attakk
Release: Dezember 2006
Von: Seb
Punkte: 9/10
Time: 65:00
Stil: Pagan/Black Metal
URL: Minas Morgul
 
WOW, Farben, viele Farben *g* Da ich normalerweise fast ausnahmslos die (auch optisch) sehr finsteren Publikationen in die Hände bekomme, erlangte das neue Album von MINAS MORGUL schon aufgrund seiner Aufmachung direkt meine Aufmerksamkeit. Und auch wenn man in diesem musikalischen Bereich meist eine deutlich dezentere Farbgestaltung antrifft, passt das bei Todesschwadron Ost eigentlich sehr gut, da die farbliche Vielfalt die musikalische recht treffend widerspiegelt. Angefangen beim Gesang von Nidhogg vom Walde (der die Band allerdings inzwischen leider verlassen hat) über die Instrumentenfraktion bis hin zu den einzelnen Songs selber, setzen MINAS MORGUL stark auf Abwechslung. Nidhogg zieht mit seinem markanten Gesang alle Register und bewegt sich mühelos zwischen klaren, heroischem Gesang, genretypischem Gekrächze und Gekeife und beim Titeltrack sogar verzerrten Death Metal Growls. Die drei Mannen an den Saiten sowie Drummer Andreas setzen verstärkt auf den Midtempo-Bereich, wechseln aber dennoch angenehm häufig das Tempo. Umrahmt von immer wiederkehrenden schnellen Knüppelparts kommen die häufig zum wilden Mitbangen animierenden Midtempo-Riffs bestens zur Geltung, gute Beispiele dafür liefern zum Beispiel der von einem lyrischen Instrumental eingeleitete Track Wulf oder zur Halbzeit der Song Noir. Aber auch andere Klänge lassen sich auf Todesschwadron Ost finden, so kann man beispielsweise in Stahlpakt 54 sehr schöne dezent im Hintergrund liegende Melodiebögen entdecken oder sich zu dem durch Maultrommel unterstützten Wie Es Uns Gefällt furchtbar betrinken *g* Ich zitiere nur „Was bekommt man nie genug? Bier, Bier!“ oder „Fressen, Fressen, immer Fressen, alles in die Wänste pressen“ *lol*
Bis zum Schluss bringt es die Bande aus Frankfurt/Oder noch fertig, überraschende Wendungen und Ideen einzubringen, aber auf alle Songs möchte ich nicht im Einzelnen eingehen. Besser einfach in den Laden gehen und kaufen, denn Todesschwadron Ost ist ein wirklich starkes Album, das man jedem Freund melodisch geprägten Pagan- und Black Metals anempfehlen kann und bei dem auch nach mehrmaligem Hören keinerlei Langeweile aufkommt.
Bleibt mir nur noch, den Jungs viel Glück bei der Suche nach einem adäquaten festen neuen Sänger zu wünschen, denn bisher ist, so weit ich weiß, ein junger Mann namens Nazgul nur als Gastsänger vorgestellt worden. Ich wäre doch sehr betrübt, wenn ich MINAS MORGUL aufgrund von Line-Up-Problemen nicht beim Ultima Ratio 3 sähe.