Relativ
lange für meine Verhältnisse brüte ich nun
schon über dem Review, betreffend die neue MARDUK
Scheibe es ist eben nicht so leicht, etwas über
eine Band zu schreiben, deren Musik man schon seit einigen
Jahren kennt und schätzt und dabei gänzlich objektiv
zu sein. Ich will es aber in den folgenden Zeilen versuchen.
An den Beginn ihres neuen Werkes haben MARDUK
ein Intro gestellt, welches nicht aus der Konserve kommt,
sondern ein reines Instrumentalstück darstellt, welches
ein Flair verbreitet, daß im großen und Ganzen
den Inhalt des Albums definiert MARDUK
steigen, verglichen mit dem letzten Werk, Panzerdivision
Marduk, etwas vom Gaspedal. Das hat zur Folge,
daß sich eine dunkle Atmosphäre breit macht, welche
den Hörer in ihren Bann zieht. Der letzte Riff des ersten
Songs geht dann nahtlos in Nummer 2, Azrael, über
und dieser Song ist gleich ein Brecher in typischer MARDUK
-Manier.
Treibende Rhythmen, Legions charakteristisches Gekeife, aber
auch Melodien, die um das Chaos herumschwirren und es wage
umhüllen. Danach folgt wieder eine langsamere Instrumentalnummer,
aber für die Musik von MARDUK gilt,
dass sie, auch wenn das Tempo gedrosselt wird, niemals zum
Stillstand kommt. Es ist immer dieses gewisse Kriechen zu
einem folgenden Höhepunkt, das Aufstreben zu einem erneuten
Ausbruch der geballten musikalischen Kraft, vorgetragen in
rasender Geschwindigkeit, welche MARDUK definiert
und die MARDUK, man möchte fast sagen
in Perfektion, verkörpern. Man merkt den Schweden an,
dass sie ein sehr gut eingespieltes Kollektiv sind, was dadurch
ermöglicht wird, dass es seit 1994 nur einen Wechsel
gegeben hat ( Legion wechselte für Joakim Grave ans Mikro)
und die Bandbesetzung seither konstant ist.
Mit Bonds Of Unholy Matrimony schicken die vier dann
eine Dunkelhymne ins Rennen, die sich gewaschen hat. Zugegeben,
anfangs klingt das ganze ein wenig nach Immortal (weiß
der Geier warum), aber man lässt nach wenigen Momenten
keine Zweifel mehr aufkommen, wer hier am Werk ist.
MARDUK klingen eben auch nach einer Dekade
des Schaffens noch immer eindeutig wie MARDUK.
Man könnte der Band jetzt fehlende Wandlungsfähigkeit
oder Unfähigkeit sich weiterzuentwickeln vorwerfen -
wenn man allerdings genau hinhört, sind aber doch marginale
Veränderungen vorhanden, die sich über die Jahre
im Sound von MARDUK ergeben haben. MARDUK
sind eben eine fixe Größe in der Black Metal Szene,
sind eine Band, die, fern jeglicher Trendanbiederung, in nicht
allzu langen Abständen, beständig großartige,
in mattem Schwarz glänzende Metallgeschosse abliefert,
die jedes mal aufs neue zielgenau den Punkt treffen, auf den
MARDUK mit ihrer Musik kommen wollen
kompromisslose, brutale Musik, die aber im Endeffekt immer
klar erkennbare Strukturen aufweist.
Mit dem Titeltrack La Grande Danse Macabre
beschwören MARDUK endgültig die
absolute Finsternis herauf. Es handelt sich um eine Midtempo-Nummer,
die von der Machart und der Atmosphäre her an den genialen
Dracul -Song vom 96er Album Heaven Shall
Burn erinnert.
Bei Death Sex Ejaculation lässt man wieder die
Schwarten richtig krachen, während Funeral Bitch
und Summers End dann eher in die langsamere, atmosphärische
Kerbe schlagen.
Aber MARDUK währen nicht MARDUK,
würden sie mit dem letzten Song nicht noch einmal den
Knüppel auspacken und dem Hörer damit mächtig
eins überziehen beißend, kalt, und absolut
bösartig fräst sich die letzte Nummer, Jesus
Christ...Sodomized, in die Gehörgänge und entfacht
dort ein wahres Inferno dieser absolute Knaller, welcher
in Zukunft in einem Atemzug mit Killersongs wie Legion,
Glorification Of The Black God, Slay The Nazarene
oder Baptism By Fire genannt werden wird, ist geradlinig
nach vorne ausgerichtet, durchschneidet stromlinienförmig
wie ein Speer die Luft und bohrt sich beim Aufprall unweigerlich
tief ins Fleisch.
Tod.
Das ist auch das Konzept unter dem dieses, die Trilogie Blood,
Fire, Death abschließende Album steht. Und es ist dies
ein absolut gelungener Abschluß, der allen Fans der
Band bzw. allen Anhängern des Black Metal in seiner rohen,
ursprünglichen Form eine dunkle (...ich denke das Wort
helle" ist hier weniger angebracht...) Freude bereiten
wird. Um noch einmal kurz auf die Produktion zu sprechen zu
kommen der Sound ist typisch MARDUK,
vielleicht ein wenig durchsichtiger als auf Panzerdivision
die Drums sind klarer zu hören und man vermag
den Bass deutlicher wahrzunehmen, was dem Gesamtbild ebenfalls
sehr dienlich ist.
Und nun
zur Bewertung in dieses von schwärzestem Pech
triefende, rasierklingenscharf geschliffene Stück garantiert
rostfreien Metalls präge ich eine ganz und gar gerechtfertigte
9"...