JUNIUS – Reports From The Threshold Of Death

 
Label: Prosthetic Records
Release: 21.10.2011
Von: Dajana
Punkte: 7.5/10
Time: 42:49
Stil: Post/Art Rock
URL: Junius
 
Nein, zunächst wollte ich mich so gar nicht mit Reports From The Threshold Of Death anfreunden. Die zweite Langrille des Bostoner Quartetts war mir zunächst… zu heiter, zu hehr, zu verspielt. Gerade wegen der erneuten konzeptionellen Ausrichtung (Nahtoderfahrungen) hätte ich noch Düsteres und/oder Heftigeres als auf dem Debüt The Martyrdom Of A Catastrophist erwartet.
Aber nach ein paar Anläufen zog mich Reports From The Threshold Of Death dann doch in seinen Bann. Widerwillig zuerst, und nicht so intensiv und allumfassend wie der Vorgänger, dafür wächst das Zweitwerk stetig, was in erster Linie an der überaus brachialen Produktion liegt, die doch so einiges wieder wett macht.
JUNIUS bleiben sich stilistisch weitestgehend treu, rücken nur minimal weiter vom Post Rock ab, zugunsten des Shoegaze-beeinflussten Art und/oder Indie Rocks. Will heißen, Reports From The Threshold Of Death fällt noch ein bisschen melodischer, verträumter und atmosphärischer aus. Natürlich gibt es auch wieder jede Menge Melodien, Riffs und Refrains, die sich charmant ins Gehör fräsen, so dass man nicht umhin kann, sie hernach vor sich hinzusummen.
Das eröffnende Betray The Grave zum Beispiel, das nahtlos am Debüt anknüpft, ist solch ein Song, oder Dance On Blood, das ätherisch schöne Haunts For Love, das mächtige A Reflection On Fire, welches sogar für einen Augenblick an neuere Anathema erinnert, oder das epische Eidolon & Perispirit, dass sich zum Ende hin noch einmal als das Grande Finale von Reports From The Threshold Of Death gewaltig und riffbetont aufschwingt.
Allerdings gibt es auch Songs wie The Meeting Of Pasts, oder Songsegmente, die mir dann doch zu poppig, zu süss und Keyboard-dominiert klingen. Auch mag ich nicht die wiederholt auftretenden abrupten Songabschlüsse.
Mit Reports From The Threshold Of Death haben JUNIUS sicherlich ein weiteres tolles Album veröffentlicht, dass aber weder an das Debüt heranreicht, noch eigene Akzente setzen kann, weil es stilistisch zu dicht am Vorgänger bleibt.