HOKUM – No Escape

 
Label: Demo
Release: 17.03.2006
Von: Psycho
Punkte: -/-
Time: 27:37
Stil: Death/Thrash Metal
URL: Hokum
 
Na schau mal her: Litt das Debüt-Demo First Blood der Münchener Band HOKUM noch etwas unter dem bestenfalls mittelmäßigen Sound, so hat man den bei einem Nachwuchsfestival gewonnenen ersten Preis in Form eines Studioaufenthaltes sinnvoll genutzt und dieses Manko beim Nachfolger No Escape erfolgreich ausgemerzt.
Aber nicht nur in dieser Hinsicht stellt das aktuelle Demo eine beachtliche Steigerung dar, denn auch beim Songwriting hat der Vierer noch mal kräftig zugelegt und präsentiert dem Hörer damit eine sowohl abwechslungsreiche als auch in sich stimmige CD, die klar Ambitionen nach mehr aufzeigt. HOKUM bringen nämlich das in meinen Augen recht seltene Kunststück fertig, sowohl musikalischen Anspruch als auch Eingängigkeit geschickt miteinander zu integrieren, ohne dass die Mucke entweder gewollt progressiv oder auf der anderen Seite zu kommerziell und/oder eindimensional wirkt. Dabei zeigt man zudem deutlich erkennbar bereits gut ausgearbeitete Ansätze eines eigenen, wiedererkennbaren Stils, was ja heutzutage immer schwieriger (und damit immer seltener) geworden ist.
Musikalisch bewegt sich die Band zwischen Thrash, Death und klassischen (Power) Metal-Einflüssen. Dabei sind die Riffs eigentlich in jedem Tempo treibend und kraftvoll ausgefallen, was ja schon ein Markenzeichen der ersten CD darstellte. Überhaupt muss man sagen, dass HOKUM technisch nichts anbrennen lassen und so durch gekonnt umgesetzte Ideen und Hooks überzeugen können. Die Growls sind markant und professionell, lediglich der cleane Gesang wirkt noch etwas wackelig, geht aber durchaus noch in Ordnung.
Größter Pluspunkt von No Escape ist aber, dass wirklich alle der sechs enthaltenen Tracks auf ihre Weise zu überzeugen wissen und sich so objektiv betrachtet keine Ausfälle finden. So mag der Opener Manticore zunächst noch etwas sperrig wirken, gewinnt dann aber mit Zeit durch seinen Abwechslungsreichtum und einige ungewöhnliche Ideen. Silent Assassin ist klar einer meiner Favoriten und besticht durch einprägsame Melodien, ohne dass darunter die Härte leidet. Gleiches lässt sich allerdings auch über die mehr im Midtempo angesiedelten Face The End und The God Within, bevor HOKUM mit der Fortsetzung des alten Stückes Goats (hier in dem eher ruhigen The Loving Father und dem harten The Beloved Ones aufgeteilt) noch einmal sämtliche Register ziehen und dabei ihr ganzes Potential zeigen.
Klasse, sollte man haben!