Na
schau mal her: Litt das Debüt-Demo First Blood
der Münchener Band HOKUM noch etwas unter
dem bestenfalls mittelmäßigen Sound, so hat man den
bei einem Nachwuchsfestival gewonnenen ersten Preis in Form
eines Studioaufenthaltes sinnvoll genutzt und dieses Manko beim
Nachfolger No Escape erfolgreich ausgemerzt.
Aber nicht nur in dieser Hinsicht stellt das aktuelle Demo eine
beachtliche Steigerung dar, denn auch beim Songwriting hat der
Vierer noch mal kräftig zugelegt und präsentiert dem
Hörer damit eine sowohl abwechslungsreiche als auch in
sich stimmige CD, die klar Ambitionen nach mehr aufzeigt. HOKUM
bringen nämlich das in meinen Augen recht seltene Kunststück
fertig, sowohl musikalischen Anspruch als auch Eingängigkeit
geschickt miteinander zu integrieren, ohne dass die Mucke entweder
gewollt progressiv oder auf der anderen Seite zu kommerziell
und/oder eindimensional wirkt. Dabei zeigt man zudem deutlich
erkennbar bereits gut ausgearbeitete Ansätze eines eigenen,
wiedererkennbaren Stils, was ja heutzutage immer schwieriger
(und damit immer seltener) geworden ist.
Musikalisch bewegt sich die Band zwischen Thrash, Death und
klassischen (Power) Metal-Einflüssen. Dabei sind die Riffs
eigentlich in jedem Tempo treibend und kraftvoll ausgefallen,
was ja schon ein Markenzeichen der ersten CD darstellte. Überhaupt
muss man sagen, dass HOKUM technisch nichts
anbrennen lassen und so durch gekonnt umgesetzte Ideen und Hooks
überzeugen können. Die Growls sind markant und professionell,
lediglich der cleane Gesang wirkt noch etwas wackelig, geht
aber durchaus noch in Ordnung.
Größter Pluspunkt von No Escape
ist aber, dass wirklich alle der sechs enthaltenen Tracks auf
ihre Weise zu überzeugen wissen und sich so objektiv betrachtet
keine Ausfälle finden. So mag der Opener Manticore
zunächst noch etwas sperrig wirken, gewinnt dann aber mit
Zeit durch seinen Abwechslungsreichtum und einige ungewöhnliche
Ideen. Silent Assassin ist klar einer meiner Favoriten
und besticht durch einprägsame Melodien, ohne dass darunter
die Härte leidet. Gleiches lässt sich allerdings auch
über die mehr im Midtempo angesiedelten Face The End
und The God Within, bevor HOKUM mit
der Fortsetzung des alten Stückes Goats (hier
in dem eher ruhigen The Loving Father und dem harten
The Beloved Ones aufgeteilt) noch einmal sämtliche
Register ziehen und dabei ihr ganzes Potential zeigen.
Klasse, sollte man haben!