LISA GERRARD – The Black Opal

 
Label: Gerrard Records
Release: Oktober 2010
Von: Dajana
Punkte: 9/10
Time: 65:51
Stil: Ambient/Classic
URL: Lisa Gerrard
 
LISA GERRARD oder ihre Musik auch nur annähernd adäquat in Worte zu fassen ist beinahe unmöglich. Man müsste dafür jede Begrifflichkeit in der Superlative verwenden und darüber hinaus auch ein Meister der Poesie sein...
Egal, was die Australierin angeht, sie schafft musikalische Meisterwerke! Eines nach dem anderen. Soundtracks, Kollaborationen, Solo Alben. LISA GERRARD ist Visionärin, Perfektionistin, eine Sängerin mit einer unglaublich faszinierenden, ausdrucksstarken wie voluminösen und mehrere Oktaven umfassenden Stimme und sicherlich einzigartig auf diesem Planeten! Und natürlich ist auch The Black Opal wieder solch ein wunderbares Album geworden!
Waren ihre bisherigen Soloalben und Kollaborationen eher soundtrackartige Kompositionen, geht LISA GERRARD auf ihrem dritten Album The Black Opal dezent neue Wege. Es sind richtige Songs, stringenter und fast immer in sich geschlossen, keine aneinander gereihte Fragmente mehr. LISA GERRARD geht deutlich abwechslungsreicher zu Werke, klingt distinguiert modern (All Along The Watchtower), berührt chansonartige Gefilde (Black Forrest), bei denen LISA GERRARD schon beinahe heiter klingt. Natürlich gibt es aber auch wieder jene soundtrackartigen Kompositionen, nur kurz, anskizziert, wie beim Opener Red Horizon oder den Intermezzi In Search Of Lost Innocence und The Crossing. Bei Redemption oder Solace agiert LISA GERRARD wiederum klassisch bis hin zu sakralen Sphären und verwandelt sich in die gewohnt kühle, distanzierte und unnahbare Göttliche. Sie singt sowohl in ihrer eigenen intuitiven, als auch in ihrer nativen Sprache wie zum Beispiel bei The Serpent And The Dove. Ein wunderbarer Song, der mich an alte englische oder irische Volksweisen erinnert.
Nachdem LISA GERRARD bisher immer sehr minimalistisch instrumentiert hat, gibt es auch hier eine Neuerung, nämlich eine Vielzahl an Instrumenten wie Gitarren, Streicher, Piano, oder die geliebten Percussions, die vermutlich synthetisch generiert wurden, aber auf The Black Opal wesentlich organischer und erdiger klingen.