Kivimetsän
Druidi - Korpiklaani - Moonsorrow - Skyforger - Eluveitie - Suidakra
- Helrunar - Heidevolk - Thronar - Waylander - Minas Morgul -
Wolfchant
[Seb]
Am 3. November ging - dieses Jahr erstmals nicht
bei sommerlichen Temperaturen - die dritte Ausgabe des ::
ULTIMA
RATIO FESTIVALS :: über die Bühne.
Und spätestens nun kann man sagen, dass sich die Veranstaltung
einen Platz ganz vorne gesichert hat, was die bediente Musikrichtung
angeht. Über 3000 Gäste hatten sich eingefunden, um
mindestens 14 Stunden zu feiern und einigen der besten Bands des
jeweiligen Genres zu huldigen. Zwar gab es hier und da Gejammer
wegen langer Wartezeiten am Einlass (Cal wird bestimmt noch was
dazu sagen ;)), aber die Grundstimmung war von Beginn an ausgelassen
und erwartungsvoll.
Ich hatte aufgrund der Tatsache, dass sich in der Turbinenhalle
ansonsten eher Mainstream-Veranstaltungen abspielen, keine Ahnung
was mich da drinnen erwarten würde, aber ich war sofort angetan
von der Geräumigkeit und der Aufteilung der Halle. Ein sehr
großzügiger Vorraum war bestückt mit diversen
CD- und sonstigen Devotionalienständen, an denen es alles
zu kaufen gab, was das Metallerherz begehrte. Durch mehrere Eingänge
kam man dann in die Haupthalle mit schön großer Stage
und recht eindrucksvoller Lichtanlage. Vor allem als diese Halle
bis zum Bersten gefüllt war, bot der Blick über den
Raum mit bestimmt jederzeit über 2000 headbangenden Fans
einen imposanten Anblick.
[Dajana] Jaaa, bei gefühlten 500
Leuten am Haupteingang, schafften es gleichzeitig keine 20 Leute
durch den Presse/Reservierungseingang. So stand ich da nun geschlagene
anderthalb Stunden und verpasste die erste Band komplett und die
zweite zur Hälfte.
Schuld daran waren die bergeweise Email-Listen für die Reservierungen
und die Tatsache, dass nur eine Lady am Schalter saß. Ok,
ich war ziemlich angepisst, aber nach 2 Bieren war alles wieder
gut :)
::
Fotos ::
[Seb]
:: WOLFCHANT
:: hatten also gerade begonnen, als ich es geschafft
hatte mir nach vergleichsweise geringer Wartezeit meine Bändchen
zu besorgen. Die Halle war trotz der noch draußen wartenden
Massen schon gut zur Hälfte voll, so dass die Bayern bereits
als Opener eine ordentlich Kulisse hatten. Leider deutete sich
hier aber bereits an, was sich mal mehr, mal weniger stark den
ganzen Tag über fortsetzen würde: der Sound war nicht
gerade berauschend, Schlagzeug und Gitarren schepperten besonders
an den schnellen Stellen sehr, wohingegen die langsameren und
melodiösen Parts gut rüberkamen. WOLFCHANT
und dem bis dato anwesenden Publikum war’s aber ganz offensichtlich
recht egal, die Band war mir einigem Elan bei der Sache und wurde
für Stücke wie Blood For Blood, bei dem man
das Publikum trotz früher Stunde problemlos zum Mitklatschen
animieren konnte, mit einigem Applaus bedacht.
Setlist: A Pagan Storm, The Betrayal, Guardians
Of The Forest, Blood for Blood,
The Path, Voran, Stärkend Trunk, Praise To All
[Seb]
Erfreulich zügig ging es dann mit ::
MINAS
MORGUL :: weiter, auf deren Auftritt ich mich
nach dem starken letzten Album Todesschwadron Ost
sehr freute. Zudem hat Band bereits begonnen mit dem etatmäßigen
neuen Sänger Rico neues Material aufzunehmen (ein erster
Song kann bereits auf der MySpace-Seite probegehört werden),
so dass man sich auch Hoffnungen auf neue Stücke machen konnte.
MINAS MORGUL hatten aber genau wie ihre Vorgänger
recht stark unter den besonders am Anfang auffälligen Soundproblemen
zu leiden. So kann man kaum beurteilen, inwieweit der neue Sänger
das alte Material überzeugend herübergebracht hat. Was
das Zusammenspiel und das Stageacting anging, hat er sich jedenfalls
schon gut eingefügt, in feuriger Kulisse boten die Frankfurter
eine gute Show. Schade halt, dass beispielsweise der Text eines
Stimmung garantierender Song wie Wie’s uns gefällt
kaum zu verstehen war, aber da lag der Fehler wohl nicht bei der
Band selber.
[Dajana] Weiß nicht... ich war irgendwie
ziemlich enttäuscht von der Band. Auf dem Ragnarök war
bei MINAS MORGUL die Hölle los und hier
plätscherte alles nur so dahin. Die Band konnte überhaupt
keinen Eindruck hinterlassen. Vielleicht war ich aber auch noch
nicht ganz wach... Allerdings fand ich die Feuerschalen schön
;)
Setlist: Meyster Des Blutes, Erinnerung,
Wulf, Stahlpakt, Wie’s uns gefällt, Blut Und Eisen,
Mutter Erde, Eisenfaust // Schatten
[Seb]
Lange war es ziemlich still um die Nordiren ::
WAYLANDER
:: , ich weiß gar nicht so genau, ob ich
zwischen dem letzten Album 2001 und der anschließenden Tour
und der Bestätigung für das UR3 überhaupt
noch etwas von der Band mitbekommen habe. Nun durfte man jedenfalls
gespannt sein, was die zwischenzeitlich leicht veränderte
Besetzung um ArdChieftain O’Haran noch zu bieten hatte.
In leicht dem Braveheart bekannten Design ähnelnder Bemalung
kam das Quintett auf die Bühne (ey, das ist klassisch irisches
Warpaint – Cal) und legte direkt mit sehr viel Schwung und
mitreißenden folkloristischen Melodien mit. Leider schienen
aber die Herren an der Technik nach wie vor noch nicht ganz auf
der Höhe, denn zunächst bekam man die Lautstärke
der Flöte, die einen nicht unwesentlichen Teil der Melodien
ausmachte, überhaupt nicht in den Griff. Und auch im weiteren
Verlauf konnte man einige Male nur sehen, dass das Instrument
zum Einsatz kam, aber kaum etwas davon hören. Dazu kam zwischenzeitlich
noch der am gröbsten übersteuerte Bass, den ich jemals
gehört habe... naja, ich muss zugeben, dass sich das dann
aber weiter hinten im Raum schon wieder anders (besser) anhörte,
schien für die Mischer jedenfalls auch kein ganz einfaches
Terrain gewesen zu sein. Der Stimmung tat das allerdings kaum
Abbruch, die Fans ließen sich erstmals so richtig gehen,
und auch WAYLANDER selbst schienen einigen Spaß
auf der Bühne zu haben. Besonders gefreut habe ich mich über
die drei Songs vom verdammt geilen Erstling Reawakening
Pride Once Lost, aber auch der Rest wusste zu überzeugen.
Wenn ich mich nicht irre, gab es sogar Ausblicke auf das geplante
Album Honour Amonst Chaos, auf das
man sich nach dieser Vorstellung ganz bestimmt freuen darf!
Setlist: Beyond The Ninth Wave, Walk With
Honour, King Of The Faeries, As The Deities Clash, A Heros Lament,
Galloping Gaels, Born To The Fight
[Seb]
Kostümiert und bemalt ging es dann auch nach nur zehnminütiger
Pause weiter :: THRONAR
:: waren wie schon gesagt kurzfristig als Ersatz
für Equilibrium eingesprungen und spielten aufgrund des etwas
geringeren Bekanntheitsgrades etwas früher als zunächst
geplant. Von einem der beiden Sänger als Dutch Battle Metal
angekündigt, gab es nun eine gute Dreiviertelstunde recht
bombastisch angelegte Musik mit ziemlich viel Keyboard-Einsatz,
vornehmlich mit Stücken vom Erstling For Death
And Glory. Mir was das nach kurzer Zeit ein Spur
zu pompös, aber wenn man mal von oben eine Blick über
die inzwischen sehr gut gefüllte Halle geworfen hat, konnte
man fast nur wehende Matten und hochgereckte Hände erkennen.
Die Fans schienen THRONAR also ganz offensichtlich
als würdigen Ersatz für die ja vor allem beim jüngeren
Publikum sehr beliebten Equilibrium anzusehen.
Setlist: Gift From The Gods, Thronar, To
Kill And Be King, The Old Condemned, Hannibal Ad Portas, Eating
The Enemy, The Hunt For Vengeance, Crimnor Valora
Von Equilibrium
verschont blieb man übrigens nicht ;) Draußen auf dem
Parkplatz gab es mindestens zwei Autos und darumstehende Grüppchen
recht junger Menschen, die in voller Lautstärke als Ersatzbefriedigung
während der Umbaupausen die offenbar schmerzlich vermisste
Musik spielten. Naja, wer das bei soviel Live-Musik noch braucht...
[Seb]
:: HEIDEVOLK
:: Niederländisch ging es direkt weiter,
und einer der Herren konnte praktisch direkt auf der Bühne
bleiben: Raemon, der gerade noch bei Thronar gesanglich mitwirkte,
war nun ausschließlich für die Gitarre zuständig.
Ich hatte es bisher aus irgendwelchen Gründen immer verpasst
die Band aus Arnheim einmal live zu sehen, aber immer nur Gutes
über die Auftritte gehört bzw. gelesen, so dass ich
dennoch recht hohe Erwartungen hatte. Diesen wurden die fünf
Herren und die bei einigen Stücken an der Violine mitwirkende
junge Dame aber durchaus gerecht. Im Gegensatz zur vorherigen
Band wirkte hier nichts übertrieben und plakativ, sondern
erfrischend natürlich und urwüchsig. Mit wechselndem
Gesang, kraftvollen Melodien und spürbar intensiv gingen
HEIDEVOLK über das ganze Set zur Sache,
bis sich vor allem Sänger Joris zum Ende vollkommen verausgabt
hatte. Hätten die Macher von Tuborg ihn nach dem Auftritt
nach Bier flehen sehen, müsste sich der originale „Durstige
Mann“ nun warm anziehen *g*
Setlist: Krijgsvolk, Wodan Heerst, Furor
Teutonicus, Opstand der Bataven, Walhalla Wacht, Saksenland, Bier
Zal Wer Vloeien, Gelders Volkslied, Hengist & Horsa, Vulgaris
Magistralis
[Seb]
Es hat lange gedauert, bis ich ::
HELRUNAR
:: aus Münster mal in angemessen großem
Rahmen sehen konnte (was die Band aber, zusammen mit der Tatsache
dass der eigene Tonmann irgendwo auf der Autobahn feststeckte,
scheißens nervös machte ;) – Cal) , das Konzert
im ausverkauften Turock in Essen war bisher die größte
Location in der ich einen Auftritt mitnehmen konnte.
HELRUNAR waren nominell die „härteste“
Band des ULITMA RATIO 3, und durch die Songauswahl
vor allem zu Beginn des Sets wurde der Unterschied zu den anderen
Bands noch mal unterstrichen: Mit Loka Lögsaga und
Ich bin die Leere kamen zunächst zwei ziemlich schnelle
und aggressive Stücke zu Ehren, die während der Tour
noch nicht auf dem Programm standen. Zudem wurde auch die eher
sparsame und mit Farbe zurückhaltende Beleuchtung mit hin
und wieder massivem Stroboskop-Einsatz der Musik gut gerecht,
wie ich finde. Sänger Skald Draugir hatte die Menge von Beginn
an ganz gut im Griff und ließ die Songtitel mitgröhlen,
aber als dann der etwas ruhigere, dafür aber wesentlich headbangtauglichere
Teil des Sets mit Älter als das Kreuz vom Album
Frostnacht eingeleitet wurde, waren
die vorderen Reihen auch wieder wie ein Mann in Bewegung. Mit
Dreifach Dorn vom gleichen Album war das wohl der Song
der am meisten zündete, aber auch das Material vom neuen
Werk Baldr Ok Iss kam gut an. Sehr geiler
Auftritt, und zumindest da, wo ich mich befand, mit recht gutem
Sound, bei dem mir die paar Schnitzer, über die sich der
Sänger nachher beklagte, praktisch nicht aufgefallen sind.
[Dajana] Mal so direkt aus dem Fotograben fällt
einem das schon eher auf. Aber es gab auch keine Band an diesem
Abend, die sich nicht irgendwo verhauen hätte ;) Was mir
aber immer wieder auffällt ist, mit welcher Intensität
und Hingabe Skald Draugir in seine Stücke eintaucht, sich
in großen Gesten und Mimik verliert... Das alleine schafft
schon Gänsehaut...
Setlist: Loka Lögsaga, Ich bin die Leere,
Älter Als Das Kreuz, Iss, Hauch Wird Sturm, Glamr, Dreifach
Dorn, Til Jardar
[Seb]
Von :: SUIDAKRA
:: bekam ich leider nur den Anfang und das Ende
mit. Eigentlich war es ja um jede Band schade, von der man etwas
verpasste, aber: Der Magen wollte mal kurz befüllt werden,
frische Luft war auch einmal dringend nötig und SUIDAKRA
kommen ja aus der Gegend und sind vergleichsweise häufiger
mal zu sehen. Die Ausschnitte am Anfang und dann wieder zum Schluss
die ich gesehen habe, reichen wohl nicht um mehr zu sagen als
„War gut und das Publikum mochte es“, aber bestimmt
kann die Frau Chefin mehr dazu sagen ;)
[Dajana] Öhm... eigentlich nicht wirklich,
da ich mich auf’s fotografieren konzentriert habe :P SUIDAKRA
hatten Alex dabei, ihren Mann für den Dudelsack, der auch
selbige Passagen auf dem Album eingespielt hat und auch schon
früher des öfteren dabei war. Marcel und Marcus gingen
im Caledonia-Partnerlook, während sich Arkadius sehr zur
Freude der holden Weiblichkeit eh auszog ;) Los ging’s fulminant
mit Pendragon's Fall (sacht mal, woher kannte ich das
Intro?) und dann eben quer Beet, das bewährte Festivalset
mit den Highlights ;)
[Seb] Fast hätte ich’s vergessen,
passend zu Wartunes am Ende war ich dann glücklicherweise
wieder am Start und habe den dann doch noch mitbekommen –
Der Song ist einfach geil :)
Setlist: Pendragon's Fall, Forth Clyde, Gates
Of Nevermore, The Well Of Might, Darkane Times, Dead Man's Reel,
The IXth Legion // Wartunes
[Seb]
:: ELUVEITIE
:: jedenfalls war dann wieder Pflichtprogramm,
denn die Schweizer hatten schon beim Dong Open Air im Sommer eine
tolle Show abgeliefert. Zwar erzählte mir einer der Jungs
vor dem Auftritt, dass die Band seit diesem Auftritt praktisch
nicht mehr und wenn doch nicht komplett habe proben können,
aber abgesehen von kleineren Verspielern war davon auf der Bühne
nichts zu merken. Mit ihren acht Mitgliedern waren ELUVEITIE
sicher die Band, die am meisten von der großzügig bemessenen
Bühne profitierte, und der Platz wurde auch konsequent ausgenutzt.
Kaum mal eine Sekunde, ohne dass mächtig Bewegung war, mal
poste man mit vier Mann nebeneinander, dann wuselten wieder Flöten-
und Saiteninstrumentalisten durcheinander. Von der Bewegung und
offensichtlichen Spielfreude ließ sich auch das Publikum
übergangslos anstecken, ELUVEITIE wurden
nach jedem Song bejubelt als wäre es schon der letzte gewesen.
Zum Dank dafür gab’s auch, zumindest für jene
die das Glück hatten weiter vorne zu stehen, den ersten Kanister
Frei-Met, der zur Stärkung in die Hörner und die weniger
stilechten Plastikbecher verteilt wurde. Selbst im Fotograben
war es nun richtig voll, da auch die meisten die gemütlich
Backstage ihr Bierchen hätten trinken können sich die
Show nicht entgehen lassen wollten.
[Dajana] Um genau zu sein, die Jungs von Waylander
z.B. feierten ne richtige Party im Fotograben ;) Und jawoll, ELUVEITIE
waren für mich das Highlight auf der UR 3, ich liebe diese
Jungs (hoppla… und Mädels) einfach :)
[Seb] Rundherum ein klasse Show mit feiner Songauswahl,
welche die Messlatte für die folgenden Bands recht hoch gelegt
hat.
Bleibt zu hoffen, dass ELUVEITIE tatsächlich,
wie es sich später am Abend anzubahnen schien, in Bälde
für eine oder mehrere Shows hier in der Gegend mit Obscurity
aufspielen werden!
Setlist: Andro, Gaulish War, Song Of Life,
Lament, Of Fire, Wind And Wisdom, Dance Of Victory, Tegernako
// Mis Elveti
[Seb]
Kaum Zeit, ein neues Getränk zu besorgen und älteres
wegzubringen: direkt im Anschluss standen die Letten ::
SKYFORGER
:: auf dem Plan. Ursprünglich sollte es beim
UR3 ein Special Acoustic Set mit darauf abgestimmter
Setlist geben, was auch meines Wissens noch kurz vor der Auftritt
stand der Dinge war, aber offensichtlich nicht richtig mit der
Band abgestimmt war. So gab es also doch ein eher E-Gitarrenlastiges
Programm, was aber im Nachhinein auch ganz gut so war. Bedingt
durch Hitze, Alkohol und inzwischen auch schon etliche Stunden
Festival wäre ein rein akustisches Set wohl eher angetan
gewesen, schläfrige Stimmung zu verbreiten. So aber hielten
Peter und seine Schar die Massen mit Folk Black Metal Hymnen über
vergangene Schlachten wie The Battle Of Saule oder Battle
In Garoza Forest prächtig bei Laune. Auch hier waren
die Horden vor der Bühne (natürlich) restlos entzückt,
zumal SKYFORGER ja eine Band ist, die sich in
diesen Breitengraden eher rar macht. Nachdem die Letten sich über
zehn Stücke schon sichtlich verausgabt hatten, gab es dennoch
mit Migla Migla Rasa Rasa eine schöne und passende
Zugabe.
Vor allem da dies eine Band war, die ich bisher nur einmal gesehen
hatte, werde ich diesen Auftritt in guter Erinnerung behalten,
nicht zuletzt wegen des anschließenden netten Gesprächs
mit Peter und einigen Ladungen Bärenfang *g*
Setlist: The Battle Of Saule, Colonel Briedis,
Battle Of Plakani, Ancient Oak, Battle In Garoza Forest, The Northern
Shores, Thunderforge, Death Island, Sacred Firecross, When Usins
Rides, To Northern Shores, Migla Migla Rasa Rasa
[Seb]
:: MOONSORROW
:: läuteten dann die Finnenattacke –
Erster Teil ein. Ich weiß gar nicht mehr, wie oft ich die
Band in den letzten Monaten gesehen habe, aber eine Enttäuschung
habe ich jedenfalls nie erlebt. Und auch dieses Mal machten MOONSORROW
angefangen beim grandiosen Opener Kivenkantaja keine
Ausnahme. Wie üblich im blutig-martialischen Outfit gingen
die Finnen ganz ihren epischen, dennoch nicht an Härte mangelnden
Songs auf. Auch hier gab es natürlich wieder ein wenig am
Sound zu kritteln, aber das was klangtechnisch fehlte, machte
die Band mit ihrer erkennbaren Hingabe an ihre Musik spielend
wett. Trotz der bisweilen sehr langen Stücke hat man (oder
ich zumindest) immer das Gefühl, dass die Zeit bei MOONSORROW
– Gigs wie im Flug vergeht. Verständlich, dass auch
das Publikum begeistert wirkte (ich gebe zu, heute wäre sowieso
alles abgefeiert worden, aber hier sehr zurecht *g* ) und sich
nicht mit der einen Zugabe Sankarihauta zufrieden geben
wollte. Aber es mussten ja noch zwei Bands ran, und so war da
leider „schon“ Schluss.
Setlist: Kivenkantaja, Kuin Ikuinen, Palanajuhla,
Pimea, Ukkosenjumalan Poika, Tuulen Koti, Aaltojen Koti, Tuulen
Tytär, Unohduksen Lapsi // Sankarihauta
Jetzt
kam es zur ersten etwas längeren Pause zwischen zwei Bands,
da es wohl zum einen technische Schwierigkeiten gab, zum anderen
aber auch KORPIKLAANI sich wegen ziemlich enger
vertraglicher Bestimmungen nur mit ganz bestimmtem Equipment auf
der Bühne sehen lassen dürfen. Angesichts des bisher
aber beinahe vorbildlich eingehaltenen Zeitplans durchaus zu verschmerzen,
auch wenn es für diejenigen, die bereits oder noch immer
in den ersten Reihen warteten, vermutlich dennoch unschön
war.
Trotz des Gewurschtels fiel gleich zu Beginn erstmal eine der
Gitarren komplett aus, so dass direkt weitergebastelt werden konnte,
aber dann ging’s doch noch normal los:
[Seb]
:: KORPIKLAANI
:: waren aber ungeachtet der Wartezeit sicherlich
für viele der Anwesenden das absolute Highlight, und ich
glaube ein beträchtlicher Teil der ersten Reihen hatte trotz
vorrückender Uhrzeit und einsetzender Erschöpfung während
der letzten fünf Bands vorne ausgeharrt um möglichst
nah an der Bühne sein zu können. Jonne und Co. hatten
sich bereits teils mehr, teils weniger ausgiebig mit Vodka und
Bier versorgen lassen und sich dabei ganz gut bei Laune gehalten
wie es schien. Aber auch das Publikum in vorderster Front brauchte
trotz des „Nichtaufgebens“ der besten Plätze
nicht länger zu darben, denn während des Auftritts von
KORPIKLAANI ging auch wieder ein großer
Metkanister hin und her. Zwar wäre wohl auch ohne diese Stimulans
die Stimmung in der Menge nicht weniger enthusiastisch gewesen,
aber geschadet hat das bestimmt nicht. Ich habe jetzt alleine
2007 schon mehrere Auftritte der Finnen sehen können, weswegen
mich der Auftritt nicht so vom Hocker gehauen hat wie die meisten,
aber: KORPIKLAANI waren zweifellos so gut drauf
wie immer, sprangen bis auf den wie immer eher zurückhalten
Basser herum und machten Faxen was das Zeug hielt. Nicht weniger
als 16 Party- und Trink-Songs gab es am Ende, natürlich mit
dem bewährten Ende in Form von den Mitgröhl-Hymnen Beer
Beer und Let’s Drink vom aktuellen Album Tervaskanto,
bevor der Klassiker Ii Lea Voibmi aus den alten Shaman-Tagen
das Set beschloss.
[Dajana] Bleibt zu erwähnen, dass es noch
mal richtig brechend voll im Saal wurde und somit KORPIKLAANI
zurecht als Headliner fungierten. Das die Leute noch mal so ausrasten,
hätte ich so nicht erwartet... Mit dem Fotografieren war
aus Sicherheitsgründen schon im ersten Song Schluss, war
vielleicht auch gut so, denn die Finnen stanken bestialisch. Keine
Ahnung, ob die ihr Stageoutfit nie waschen???
[Seb] Hehe, ja, das war mir allerdings auch schon
aufgefallen. In „zivil“ rochen die Jungs gar nicht
bzw. normal, aber als die aus ihrer Umkleide an mir vorbeistapften,
bin ich auch fast umgekippt…
Setlist: Journey Man, Korpiklaani, Cottages
And Saunas, Tervaskanto, Palovana, Tulikokko, Orbina, Pellonpekko,
Verisät Äpärät, Happy Little Boozer, Juokse
Sinä Humma, Wooden Pints, Hunting Song, Beer Beer // Let’s
Drink, Ii Lea Voibmi
[Seb]
:: KIVIMETSÄN
DRUIDI :: hatten gegen zwei Uhr dann die Ehre,
das diesjährige ULTIMA RATO zu beschließen.
Etwas schade, aber mehr als verständlich war, dass nach inzwischen
fast 14 Stunden Festival nicht mehr allzu viele Zuschauer anwesend
waren, und die, die noch da waren, es sich zum Teil wenige Reihen
vor der Bühne auf Barhockern bequem gemacht hatten. Ich war
selber auch schon ziemlich geschafft (Geschafft??? So nennt man
das jetzt?... ähem... – Cal) und sah von den dritten
Finnen im Bunde fast nichts und hörte nur wenig mehr. Wenn
ich einem Bekannten von mir glauben darf, war es aber, obwohl
ich den Eindruck hatte, dass eigentlich inzwischen bei jedem ziemlich
die Luft hätte raus sein müssen, sogar noch eine ziemlich
gute und mitreißende Show von KIVIMETSÄN DRUIDI.
Ich glaube aber, danach war dann allerdings auch endgültig
gut *g*
[Seb]
Ich verabschiedete mich dann noch bei Predi und dem Rest der Orga-Bande,
und machte mich dann auch auf den Heimweg in die Nachbarstadt…
Alles in allem also erneut eine super Veranstaltung, die mit der
Turbinenhalle ja vielleicht nun das richtige Ausmaß gefunden
hat. Größer brauche ich das eigentlich nicht, bei mehr
stünde doch zu befürchten, dass die so noch recht familiäre
Atmosphäre darunter leiden würde. Sehr erfreulich war,
dass auch dieses Jahr wieder so gut wie alles sehr friedlich abging,
wenn ich es richtig mitbekommen habe, hat sich nur ein junger
Mann so daneben benommen, dass er des Feldes verwiesen werden
musste. Großes Lob ohnehin an die Security des UR, ich habe
von keiner Seite Negatives über die Jungs in den grauen Shirts
gehört, was auch Seltenheitswert bei einem Festival hat.
Und auch ein herzliches Danke an die ebenfalls sehr freundliche
und stressresistente Backstagecrew, die auch im größten
Trubel sehr gelassen blieb :)
[Dajana] Nicht zu vergessen, dass die Bühnenzeiten
beinahe penibel eingehalten wurden.. ;)
[Seb]
Kritikpunkte gab es allerdings natürlich auch, die aber nicht
auf der Seite der Veranstalter sondern bei den Betreibern der
Turbinenhalle zu verorten sind:
• Die Getränke- bzw. Bierpreise befanden sich doch
auf einem sehr stolzen Niveau (zumal die Baguetten beizeiten alle
waren und die Pizza weitestgehend kalt – Cal), bedenkt man
dass überwiegend jüngere Leute da waren, war das auch
der Hauptkritikpunkt, den ich vernommen hatte.
[Dajana] Selbiges gilt im Übrigen für
die Wertmarkengeschichte, die sich der T-Hallenbetreiber mal eben
kurz vor Türe auf hat einfallen lassen...
[Seb] • Einer oder mehrer kombinierte Trink-
und Esswagen auf dem Gelände wären da nicht schlecht
gewesen und waren meines Wissens sogar von der Turbinenhalle zugesagt
worden.
• Zudem Probleme mit der Lüftung – OK, das ist
das UR und kein Kindergeburtstag (und noch einmal...
das ist ein extra dämliches Totschlagargument... *grrr* -
Cal), aber ersticken muss man auch nicht...
Ich hoffe jedenfalls, dass das Orga-Team diese Ungereimtheiten
und Probleme mit dem Betreiber klären kann, denn ansonsten
ist die Halle meines Erachtens ein perfekter Ort fürs ULTIMA
RATIO!
[Dajana] • Als positiver Punkt möchte
ich erwähnen, dass das Festivalmerchandise, sprich die Shirts,
wie warme Semmeln weggingen und ruck zuck ganz weg waren. Ist
doch ein schöner Erfolg, oder? ;)
[Dajana]
Auch von mir noch mal ein großes Dankeschön
an die Orga für das tolle Festival und insbesondere an die
liebevolle Betreuung des NH Teams :)