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2003-06-26 DE – Herford - Kick
 

TYPE O NEGATIVE haben sich mit ihrem neuen Album Life Is Killing Me im Gepäck nach Europa aufgemacht, um nach einiger Abstinenz wieder die Festivalbühnen zu entern. Um alle Festivals zu verbinden hat man daraus eine kleine Tour gemacht. Der Support in den Clubs oblag überraschenderweise OPETH. Nur haben sie sich damit sicher keinen Gefallen getan. OPETH durften gerade mal 35 Minuten spielen! Auch TYPE O NEGATIVE dankten ihren treuen Fans mit gerade mal einer Stunde Set und zwei billigen Zugaben. Und das Ganze für 26,55€ !!! Leute: das ist NEPP!!! Nur 2 Bands an einem Abend mit gerade mal 2 Stunden Spielzeit für solch einen horrenden Preis ist eine Frechheit! Und das war nicht alles...

:: OPETH :: starteten an diesem Abend etwas verspätet. Von dem fast ausverkauften Kick war vielleicht erst die Hälfte zugegen. Nun was soll ich sagen? Die, die nicht da waren, haben eine viel zu kurze aber grandiose musikalische Darbietung der Extraklasse verpasst! OPETH durften leider nur 4 (VIER) Songs spielen!!! Da war es natürlich völlig schwachsinnig, ein grandioses Album wie Damnation zu präsentieren. So blieb OPETH eigentlich nur die Möglichkeit, die Fans mit einer Mischung aus Still Life (Godheads Lament), My Arms, Your Hearse (Deamon Of The Fall) Blackwater Park und dem Titeltrack zum vorletzten Album Deliverance zu verwöhnen. Der Großteil des Publikum war sichtlich überfordert, erst bei The Drapery Falls kam etwas Bewegung auf. Blackwater Park scheint nach wie vor den größten Wiedererkennungswert zu haben.
Ok war, das die Fotoleute nur während der ersten 3 Stücke fotografieren durften, mies war, das der Lichtmann während dieser Zeit ganz erheblich am selbigen sparte. Die Darbietung der Songs bedarf eigentlich keiner Worte. Einfach nur genial!
Setlist: Godheads Lament, The Drapery Falls, Deliverance, Demon Of The Fall


Während der halbstündigen Umbaupause schob sich die andere Hälfte des Publikums in den Saal und es wurde wirklich eng. Für Mr. Steele wurde extravagant eine Bar mit allerlei Alkoholika (und 3 Wasserflaschen zur Zierde) auf seinem Bassamp aufgebaut, an der er sich dann auch während der Show äußerst fleißig bediente. Selbst eine Sauerstoffflasche flog irgendwo im Hintergrund herum. Nach klassischem Intro betrat dann die Band im zünftigen Chirurgen Outfit die Bühne und legte mit Fucking Someone Else los. Großes Ärgernis hier: den 5 Fotoleuten war es nicht erlaubt, mit Blitzlicht zu fotografieren, während die Hälfte des Publikums mit ihren Cams munter drauflosblitzten. Dummerweise hatte ich nur 400er Filme bei, also keine ordentlichen Bilder :( :: TYPE O NEGATIVE :: zogen routiniert aber doch irgendwie lustlos ihre Show runter. Lediglich Keyboarder Josh Silver faxte an seinen Tasten rum und brachte Leben auf die Bühne. Insgesamt vielen die neuen Tracks recht punkig oder eigentlich hardcorelastig aus, der Rest wurde entsprechend angepasst, nichts wirkte depressiv, auch wenn die Songs noch immer vor bitterbösem Zynismus tropfen. Die Reaktionen des Publikums hielten sich auch hier in Grenzen. Petes Statements drangen nicht wirklich durch oder wurden einfach nicht verstanden. Nach nur 80 Minuten war Schluss. Als Zugabe gab es dann noch mal 2 Songs I Don’t Want To Be Me vom neuen Album und den Klassiker Black No.1.
Setlist: Intro, Fucking Someone Else, Wolf Moon, Everybody I Love Is Dead, Christian Woman, Love You To Death, World Coming Down, Kill Whitey, Cornicopia, Pain, Girlfriend’s Girlfriend // I Don’t Want To Be Me, Black No. 1

Insgesamt eine eher mäßige Show, da hab ich TYPE O NEGATIVE auch schon anders erlebt. OPETH hat sich trotz der halbstündigen Show gelohnt (den Verantwortlichen für die kurze OPETH Show sollte man den Hals umdrehen!), waren als Support für TYPE O NEGATIVE nur völlig fehl am Platze. Die Eintrittspreise waren, wie bereits erwähnt, viel zu teuer. Was erwartet uns dann auf der eigentlichen Life Is Killing Me Tour im Herbst? 40€ ? Das kann es ja wohl nicht sein, denn so groß sind TYPE O NEGATIVE meiner Meinung nach nicht oder sie müssten ihr Set ganz gewaltig umstellen (mind. 2 Stunden Spielzeit und eine ordentliche Support Spielzeit). Und bitte warum verkauft Roadrunner die CD’s zu einem horrenden Preis (15€) beim Merchandise? In jedem CD Store bekommt man Type O um einiges billiger. Ebenfalls überzogen fand ich die T-Shirt Preise mit 25€.
Die Getränkepreise im Kick an sich waren ok, außerdem ist der Laden cool aufgebaut, weitläufig mit viel Atmosphäre. TYPE O NEGATIVE haben doch einiges an Fanbonus aufgebraucht – zumindest bei mir. Schade, schade...

 
pics & story © Dajana