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2007-06-07 DE – Essen - Zeche Carl

Wenn es um die musikalischen Fußstapfen von Black Sabbath geht und darum, wer den Doom/Stoner Rock in den USA maßgeblich mit geprägt hat, dann kommen TROUBLE ganz sicher an erster Stelle. Aktiv seit den Siebzigern bis Mitte der Neunziger, gab es anschließend eine fast ebenso lange Pause. Egal ob nun Reunion, re-animiert oder nur aufgefrischt… TROUBLE sind wieder da, mit neuem Album namens Simple Mind Condition, auf dem sich musikalisch nicht allzuviel geändert hat ;) Gottseidank. Nun gab es nach langer Bühnenabstinenz auch wieder eine Tour, zu der sich meine Wenigkeit in der Essener Zeche Carl gesellte.
Zwei Bands, relaxte Atmosphäre, eine relativ gut gefüllte Halle und Fans, die dem Alter der Bandmitglieder angepasst waren. Man hätte mich doch beinahe als junges Gemüse bezeichnen können… ;)

:: Fotos ::

Der Support kam von der Britischen Band :: RISE TO ADDICTION ::, in der sich ehemalige Blaze Musiker tummeln und der ich bisher noch nicht besonders nahe gekommen bin. Aber ich muss sagen, ich war positiv überrascht! RISE TO ADDICTION zocken sich dieser Tage den Arsch für ihr Debütalbum A New Shade Of Black For The Soul ab, welches am 21. Mai veröffentlicht wurde und von denen es 7 der 12 Tracks gab – plus nem Sabbath Cover ;) Musikalisch verbinden die Jungs auf galante Weise die melancholische Seite des Noise/PostRock Genres, Grunge, klassischen Sabbath Doom, ein bisschen Prog mit einer ordentlichen Schippe an Groove und Heavines. Sänger Leigh Oates hat eine angenehme Stimme, rauer als Layne Staley, aber ähnlich anziehend und unglaublich emotional. Bassist Joel Graham tat es sogar barfuss ;) Insgesamt könnte man live zwar ruhig noch ein bisschen aggressiver werden, ansonsten fand ich RISE TO ADDICTION verdammt geil!
Setlist: Cold Season, The Hive, Low, Everlasting Wave, To A God Unknown, One Sweet Minute, Children Of The Grave (Sabbath Cover), Falling As One

Nach einer halbstündigen Umbaupause, während der man das Drumkit auf seine Rudimente reduzierte, ließ dann Mr. Eric Wagner die Puppen tanzen. Chicago’s Doomsters :: TROUBLE :: gaben schon ein recht seltsames Bild auf der Bühne ab ;) Gitarist Bruce Franklin schien einer Hippie-Zeitmaschine entstiegen zu sein, mit entsprechendem Stirnband und dem klassischen lila Kamm in der Jeans *lol*. Auch dem zweiten Axe-Man Rick Wartell sah man seine lange Karriere deutlich an, während die „Frischlinge“ Chuck Robinson (Bass) und Jeff Olson (Drums) einen deutlichen Zeitsprung verursachten. Andersherum war es aber der Basser, der sich am meisten auf der Bühne zurückhielt, während der Rest tierisch abrockte. Mr. Wagner himself stand derweil einigermaßen angetrunken, kettenrauchend, Whiskey saufend und unfein auf die Bühne rotzend hinter seinem Mikro, machte einen auf cool und wuschelte sich ständig durch die Locken. Ab und zu brauchte er ein wenig Orientierung, hatte aber ansonsten keinerlei Schwierigkeiten, seine Songs entsprechend in Szene zu setzen. Das Bild war schon stimmig, irgendwie kultig, wenn auch ein wenig Klischeebeladen ;)
Natürlich ging es musikalisch durch die gesamte Historie, mit Klassikern vom Debüt Psalm 9 (1984) bis hin zum aktuellen Werk. Jau, mit den Zugaben spielten TROUBLE knapp 2 Stunden. Waaahhh, das hat gerockt, das hat irre Laune gemacht, und an alte Zeiten erinnert! Grandiose Show, toller Abend!
Setlist: R.I.P., The Sleeper, Come Touch The Sky, Plastic Green Head, Assassin, Pray For The Dead, Endtime, Mindbender, Goin’ Home, At The End Of My Daze, Memory’s Garden, Fear, Psycotic Reaction, All Is Forgiven// The Tempter, Bastards Will Pay // Misery Shows Act II

 

story & pics © Dajana