Farewell 
                Tour von THE MISSION nach der Wiedervereinigung im Jahr 
                2000. Mit einem leicht melancholischen Gefühl in der Magengegend 
                habe ich mich daher auf den Weg nach Köln begeben, um dem 
                letzten Konzert von THE MISSION in Deutschland beizuwohnen. 
                Schon bei der Ankunft an der Live Music Hall gegen 19.00 Uhr kamen 
                mir die ersten Leute mit Final Chapter-Shirts entgegen. Es sollte 
                also wirklich das letzte Konzert von THE MISSION in Deutschland 
                werden. 
              Bevor ich 
                in die Halle konnte war jedoch erst mal eine längere Wartezeit 
                angesagt und so bildete sich innerhalb kurzer Zeit eine ziemlich 
                imposante Schlage von der Live Music Hall. Ich war also zumindest 
                nicht der Einzige, der sich THE MISSION nochmals anschauen 
                wollte. Gegen 19.30 Uhr waren wir dann endlich in der Halle und 
                diese füllte sich sehr schnell und zu meiner Verblüffung 
                musste ich feststellen, dass das Konzert für den heutigen 
                Abend ausverkauft war. Mit über 1.200 Besuchern sollten THE 
                MISSION einen gebührenden Rahmen zur Verabschiedung haben.
              :: 
                Fotos ::
              Ich hatte 
                für den Abend mit einigen Specials gerechnet, war aber überrascht, 
                als ich überall Kameras sah. Das Konzert sollte also mitgeschnitten 
                werden. 
              
              20.30 Uhr 
                – endlich tat sich was auf der Bühne und :: 
                THE 
                DEAD GUITARS :: traten ins Scheinwerferlicht... 
                und mich beschlich sofort das Gefühl, dass mir das doch alles 
                sehr bekannt vorkam, konnte mir aber nach den ersten ein, zwei 
                Songs noch keinen Reim darauf machen. An mir war die Band bisher 
                vollkommen vorübergegangen, jedoch schienen sie schon eine 
                größere Fanschar zu haben, da sogleich ab dem ersten 
                Takt Stimmung aufkam. Kein Vergleich zu anderen Support-Bands, 
                welche ja oft vom Publikum nur ertragen und mit Missachtung bestraft 
                werden. Musikalisch irgendwo zwischen The Cure und The Chameleons 
                anzusiedeln, lieferten sie ein gutes Set ab, jedoch wollte bei 
                mir kein Song so richtig zünden. Mag aber auch an meiner 
                Grübelei gelegen haben: Die Songs, die Stimme des Sängers... 
                hörte sich alles ziemlich nach The Convent an. War der Sänger 
                gar Carlo van Putten, der Gründer von The Convent? Dem Akzent 
                nach musste der Sänger eigentlich Niederländer sein... 
                *grübel*. Zwischen zwei Songs löste sich dann das Rätsel: 
                er erwähnte seine alte Band und es war The Convent. 
              Fazit: Gelungener, 
                solider Auftritt... aber leider keine Weiterentwicklung, Songstruktur 
                etc. pp. Hat man schon alles bei The Convent gehört.
              Setlist: 
                Name Of The Sea, Crumble Zone, Silvercross River, This 
                Was The Year, Crash
              
              
                Nach THE DEAD GUITARS begann das Warten… lang tat 
                sich nichts auf der Bühne. Noch nicht einmal ein Tontechniker 
                oder Roady lies sich blicken. Dann endlich wurde es dunkel und 
                das Intro begann und verwirrte mich ein wenig: ein für :: 
                THE 
                MISSION ::  ziemlich untypisches Intro; klang wie 
                die Filmmusik aus einem Film der 50iger Jahre (jetzt weiß 
                ich dass es die Filmmusik aus dem Film The Dam Busters aus dem 
                Jahre 1954 war; aber das ist nur eine Randnotiz).... das Konzert 
                konnte also beginnen!!!
              
              Ritchie Vernon, 
                Steve Spring und Mark Gemini Thwaite betraten nacheinander die 
                Bühne. Als letzter dann, wie konnte es auch anders sein, 
                unter tosendem Applaus Wayne Hussey selbst, wie immer mit einer 
                Flasche Rotwein in der Hand... und es ging gleich in die Vollen: 
                Als erster Song wurde gleich eine schnelle, gitarrenlastige Version 
                von Beyond The Pale gespielt. Das Publikum war sofort voll 
                dabei und die Stimmung brodelte. Von Beyond The Pale ging 
                es dann nahtlos zu Into The Blue über. Schnell, ohne 
                Schnörkel... das passte!
              Als nächstes 
                kam Bridges Burning, ein Song den ich bisher noch nie live 
                gehört hatte und Paradise (Will Shine Like The Moon), 
                welcher ja auch nicht oft in der letzten Zeit live gespielt wurde. 
                Gerade bei den weniger oft gespielten Songs merkte man die Spielfreude 
                der Band (auch wenn sich Wayne immer für ein mögliches 
                Verspielen bei diesen Songs entschuldigte). Nach Paradise 
                ging Wayne endlich mal auf das Publikum ein und er meinte das 
                sich das Konzert wie ein Konzert in Bochum anfühle (für 
                Nicht-Mission-Fans: Aus welchem Grund auch immer waren die Konzerte 
                in der Zeche in Bochum, bei egal welcher Tour immer ausverkauft 
                und der Laden brodelte jedesmal. Die Band selbst bezeichnete die 
                Gigs in Bochum immer als den jeweiligen Höhepunkt ihrer Tour). 
                Das Publikum goutierte diese Anmerkung mit Anerkennung und brach 
                bei den ersten Klängen von Butterfly On Wheel dann 
                sogleich in lauten Jubel aus. 
              Nach den ersten 
                Songs zeigte sich: selten gespielte Songs und vor allem die alten 
                Songs aus der Zeit vor der Masque-Platte sollten 
                den Abend prägen. Nach einem routiniert gespieltem Butterfly 
                On Wheel, fing Wayne endlich an mehr mit dem Publikum zu agieren. 
                Zur Überraschung sagte er, dass er nunmehr von der eigentlich 
                angedachten Playlist abweichen wolle und die Songs auf Zuruf gespielt 
                würden... laut wurden Naked & Savage, Never 
                Again (sehr zu meiner Überraschung), Amelia und aus einigen 
                Ecken sogar Marian (ein Schelm wer dabei Böses denkt) gewünscht... 
                aber Naked & Savage sollte es werden... und es wurde 
                eine sehr, sehr geniale Version. Als nächstes wurde Severina 
                gespielt, schöne Version, nett anzuhören, aber nichts 
                Besonderes.
              Über 
                all die Jahre, in denen ich mittlerweile auf THE MISSION 
                Konzerten gehe, durfte ich nie einer Live-Version von Stay 
                With Me beiwohnen, sehr zu meinem Leidwesen, da es einer meiner 
                Lieblingssongs von THE MISSION ist. So war meine Begeisterung 
                dementsprechend, als Wayne Stay With Me als nächsten 
                Song ankündigte... endlich!!!
              
              Es ging weiter 
                mit Serpents Kiss und einer routinierten Version von Like 
                A Hurricane. Gut gespielt, aber keine besonderen Vorkommnisse. 
                Überraschend waren dann aber die Live-Versionen von Heaven 
                On Earth und Love Me To Death, da beide Songs nicht 
                oft auf der Playlist in der Vergangenheit standen. Gerade die 
                live gespielte Version von Love Me To Death hinterließ 
                bei einem das wohlige Gefühl der Gänsehaut... einfach 
                nur schön. 
              Eines der 
                Highlights war für mich dann Hungry As The Hunter. 
                Genialer Song, gut gespielt und ein Publikum, das bei jeder Silbe 
                Wayne an den Lippen hing und jeden Akkord mitging. Zum Abschluss 
                des Sets gab es dann noch eine sehr schöne Version von Deliverance, 
                wobei – wie üblich – Wayne keine Silbe des Lieds 
                hätte singen müssen... das erledigte bereits das Publikum 
                für ihn. Danach war dann erst mal Schluss und die Band verließ 
                die Bühne. Dem Gefühl nach hatte das Konzert bis zu 
                diesem Zeitpunkt gerade mal 30 Minuten gedauert... in der Realität 
                waren es aber schon über 70 Minuten... 70 Minuten die sich 
                gelohnt hatten.
              Nach einigen 
                Minuten ging es dann mit der ersten Zugabe weiter. Zur Überraschung 
                aller betrat zu dieser Zugabe nur Wayne allein die Bühne 
                und kündigte als nächsten Song Garden Of Delight 
                in einer Solo-Version an. Wayne meinte noch, dass man es ihm 
                nachsehen solle, wenn diese Version nichts würde, da er das 
                nun folgende zum ersten Mal live ausprobieren würde... von 
                der musikalischen Seite konnte allerdings nichts schief gehen, 
                da alle Instrumente vom Band kamen. Aber dieses „Manko“ 
                sollte für den Song kein Nachteil sein... eher das Gegenteil. 
                Das Playback lief an und Wayne bot eine sehr ruhige Version mit 
                Steicherbegleitung von Garden Of Delight. Gerade die Streicher 
                gaben dem Song ein gänzlich neues Profil... sollte diese 
                Version vielleicht ein erster Hinweis auf die musikalische Ausrichtung 
                der Soloaktivitäten von Wayne Hussey sein?
              Dann für 
                mich die Überraschung des Abends: Wayne kündigte Simon 
                Hinkler, den Ur-Gitarristen von THE MISSION an, der den 
                ersten drei Alben durch sein Gitarrenspiel den Stempel aufdrückte... 
                zu meiner Überraschung nahm Simon jedoch keine Gitarre zur 
                Hand, vielmehr setzte er sich ans Keyboard. Was folgte war IMHO 
                der beste Song des Abends: Kingdom Come. Allein wegen dieses 
                Songs hat sich der Abend gelohnt. Simon verließ nach dem 
                Song die Bühne und es folgte Forever More... der erste 
                Zugabenblock neigte sich dem Ende zu. 
              Weiter ging 
                es dann mit Blood Brother, 1969 und Shelter From 
                The Storm... der komplette Zugabenblock wieder mit Simon an 
                der zweiten Gitarre. Während dieses Zugabenblocks zeigte 
                sich aber auch einer der Gründe für den Niedergang von 
                THE MISSION in den 90er Jahren: Simon ist einfach ein wesentlich 
                besserer Gitarrist als Mark Gemini Thwaite oder gar Rob Holliday 
                es je gewesen sind (oder sein werden)... man konnte förmlich 
                spüren, wie im Zusammenspiel von Wayne Hussey und Simon Hinkler 
                in den 80er Jahren Songs wie Deliverance, Garden Of 
                Delight oder Severina entstanden sein müssen.
              Als letzten 
                Song dann noch die „Marathon-Version“ von Tower 
                Of Strength und nach knapp 140 Minuten war das Kapitel THE 
                MISSION in Deutschland dann beendet. Es war wahrlich ein gebührender 
                Abschluss und keinerlei Wünsche blieben offen.
              Setlist: 
                Intro (Dam Busters), Beyond The Pale, Into The Blue, Bridges 
                Burning, Paradise (Will Shine Like The Moon), Butterfly On A Wheel, 
                Naked & Savage, Severina, Stay With Me, Serpents Kiss, Like 
                A Hurricane, Heaven On Earth, Love Me To Death, Hungry As The 
                Hunter, Deliverance // Garden Of Delight (hereafter), Kingdom 
                Come, Forever More // Blood Brother, 1969, Shelter From The Storm 
                // Tower Of Strength
              