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2019-05-10 DE – Essen - Turock
 

| Einlass: 18:30 Uhr | Beginn: 20:00 Uhr | Tickets: 24,00 Euro | AK: 28,00 Euro |

 

Uff. Ich hatte bereits vermutet, dass mein letztes SAMAEL Konzert schon eine Weile her sein könnte. Aber 10 Jahre? Es sei denn, sie sind mir später noch bei einem Festival untergekommen. Aber dann hätte ich Fotos… Andererseits waren SAMAEL ja auch lange Zeit nicht aktiv. Wie dem auch sei, es wurde wirklich wieder mal Zeit ;)

Die Schweizer haben derzeit Grund zu feiern. Die Band darf auf 30 Jahre Bandgeschichte mit so manchem wegweisenden Album zurückblicken. Eines davon ist sicherlich Ceremony Of Opposites, welches gerade die 25 vollgemacht hat. Und dann ist da ja noch das aktuelle Album Hegemony. Gut, das hat auch schon ein paar Tage auf dem Buckel, aber so komme ich wenigstens in den Genuss die „neuen“ Stücke mal live präsentiert zu bekommen ;)

:: Fotos :: HANGMAN‘S CHAIR ::

Der Freitagabend lässt sich relaxt an. Die Fahrt nach Essen ist unaufgeregt, das :: Turock :: zunächst nur übersichtlich gefüllt. Eine Band wie :: HANGMAN‘S CHAIR :: mitzunehmen, ist allerdings auch verwegen, zumindest aber ungewöhnlich. Musikalisch hätte ich ja eher mit einer Black oder Industrial Metal Band gerechnet. Aber, die Franzosen sind aktuell in aller Munde und das nunmehr fünfte Album Banlieue Triste hochgelobt. Da hat jemand Weitsicht bewiesen, denn HANGMAN‘S CHAIR sind auch live großartig!
Mit unglaublicher Wucht donnern die Franzosen los. Man kann die Drum- und Bass-Rhythmen zu jederzeit körperlich spüren. Schlagwerker Mehdi Birouk Thépegnier ist ein Tier hinter dem Kit. Aber auch Basser Clément Hanvic und Julien Rour Chanut stehen ihm in nichts nach. Lediglich Sänger und Gitarrist Cédric Toufouti gibt den französischen Renkse (kam mir irgendwie sofort in den Sinn als Vergleich). Ansagen gab es keine, die Pausen zwischen den Songs sind minimal. Da die meisten Anwesenden mit dem Material nicht vertraut sind, gab es auch nur wenig Beifall, obwohl es die Franzosen sicherlich verdient hätten.
Auch musikalisch konnten mich die Jungs sofort überzeugen und faszinierten mit ihrer Mischung aus Doom, Stoner und Sludge, zu der Cédric Toufouti seine Stimme als Kontrast setzt. Ich fühle mich ein wenig an Dirge erinnert. Wirklich großartig! Tolle Entdeckung. Das 40 Minuten Set war natürlich viel zu schnell um. Ich muss unbedingt das neue Album haben, das hier zur Hälfte live vorgestellt wurde. Ergänzt wurde das Set mit zwei Tracks vom 2015er Vorgänger This Is Not Supposed To Be Positive. HANGMAN‘S CHAIR. Banlieue Triste. Anchecken! Jetzt! Und plötzlich ist das Turock voll…

Band: Cédric Toufouti (vox, git), Clément Hanvic (bass), Julien Rour Chanut (git), Mehdi Birouk Thépegnier (drums)

Setlist: Banlieue Triste, Naive, Sleep Juice, 04/09/16, Dripping Low, Cut Up Kids, Full Ashtray

:: Fotos :: SAMAEL ::

Ja, gut, die meisten Fans dürften wohl wegen :: SAMAEL :: ins Turock gepilgert sein, keine Frage ;) Die Schweizer brauchen auch nicht lange für den Umbau – um 21 Uhr startete bereits das Intro und SAMAEL stiegen mit dem Titeltrack des neuen Albums mit voller Wucht und Intensität ein. Und sie hörten damit auch keine Sekunde auf. Das komplette Set war unglaublich dicht, schnell und brachial. Dazu extrem schnelle Lichtwechsel und Stroboskope. Ich fühlte mich hinterher geblitzdingst und irgendwie wie von einem ICE überfahren ;)
Nebenbei bemerkt, es scheint, dass die letzten 10 Jahre scheinbar völlig unbedarft an Vorph und Xy vorübergezogen sind. Nichts hat sich geändert: Outfit, Aussehen und Liveperformance. Als hätte ich sie noch gestern live gesehen.
SAMAEL
konzentrierten sich neben dem Material von der Hegemony auf eher ganz alte Sachen, wie Stücke von der Passage (das ja auch bald Jubiläum feiert und hoffentlich Anlass für eine Tour gibt, auf welcher dieses Album komplett gespielt wird) oder der Ceremony Of Opposites. Das machte natürlich reihenweise die Fans glücklich. Auch meine Wenigkeit legte bereits bei Rain die Kamera weg und rockte ab. 75 Minuten Spielzeit und eine ordentliche Zugabe. Auch hier war das Set gefühlt viel zu kurz, wie der ganze Abend. Irgendwie. Ich war noch vor Mitternacht wieder zu Hause. Dennoch: Scheiße, das hat Spass gemacht! :)

Band: Vorph (vox, git), Xy (keys, drums), Drop (git), Zorrac (bass)

Setlist: Intro, Hegemony, Samael, Rain, Slavocracy, Luxferre, Angel Of Wrath, Rite Of Renewal, The Ones Who Came Before, Interlude, Solar Soul, Son Of Earth, In The Deep, Infra Galaxia, Reign Of Light, Year Zero, Ave!, Black Supremacy // Ceremony Of Opposites, Baphomet's Throne, My Saviour

 

 

story & pics © Dajana & Dajana Winkel • Photography