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2012-06-04 DE – Dortmund - Westfalenhalle

Eigentlich sollte das ja eine jener sensationellen Shows der BLACK SABBATH Reunion sein. Doch dann ist zum einen Gitarrist Tony Iommi an Krebs erkrankt und ist zum anderen Schlagzeuger Bill Ward wegen unüberbrückbarer Geld-Differenzen nun doch nicht dabei. So spielen BLACK SABBATH im fast-Original-Line-Up nur auf dem Download Festival in Donington UK, da es Tony - Buddhaseidank - nach erfolgreicher Chemotherapie wieder besser geht. Um die gesamte Tour nicht komplett ins Wasser fallen zu lassen, wurde aus den restlichen Tourdaten kurzerhand die OZZY OSBOURNE & FRIENDS Tour, mit Geezer Butler und Zakk Wylde als „Freunde“ bei einer Handvoll BLACK SABBATH Songs im OZZY-Set. Zunächst war auch noch Slash im Gespräch, der bei einigen der Shows ja mit dabei war und derzeit auch in Deutschland weilt, aber letztendlich war der anderweitig unterwegs.

:: Fotos ::

Der Tag ist grau, kalt und ungemein nass. Aus irgendwelchem Grund bin ich selbst völlig verpeilt, werfe Zeiten durcheinander, schaffe es aber dennoch, dank Dani (Reflections Of Darkness) pünktlich vor Ort zu sein. Hier erwarteten uns so manch Überraschungen, welche dieses Konzert zu einem der seltsamsten und skurrilsten Abende machte. Zunächst durfte man ganze 6 Euro Parkgebühr an der Westfalenhalle in Dortmund berappen. Dafür konnte man die BLACK SABBATH Tickets zurückgeben oder gegen weit günstigere OZZY OSBOURNE & FRIENDS Tickets tauschen.

Der eigentliche Grund, warum wir so superpünktlich aufschlugen waren :: STEEL PANTHER :: Die durchgeknallten L.A. Glam-Rocker wollten wir unbedingt sehen und natürlich auch fotografieren. Nur war das gar nicht so einfach. Der offiziell angekündigte Beginn der Show wurde von 20 Uhr auf 19:30 Uhr vorverlegt. Okay, kein Problem, das haben wir mitbekommen. Während wir in Begleitung zweier Security-Leute zur Bühne gebracht wurden, starteten STEEL PANTHER bereits und machten uns ganz kribbelig, weil wir immer noch nicht an unserem angestammten Platz (im Fotograben) waren. Nach den obligatorischen 3 Songs hiess es dann allerdings: Bitte die Halle verlassen *grmpf*. So kann ich also nur wiedergeben, was sich während dieser 3 Songs abspielte. Und das war nicht viel. Die Bühne war viel zu groß für diese Band, deren oft subtile Aktionen und Selbstironie schlicht untergingen. Darüber hinaus hatte ich musikalisch wesentlich mehr Power erwartet. Das sieht zwar alles gut aus, hört sich aber sehr lahm an.
Setlist: Supersonic Sex Machine, Tomorrow Night, Fat Girl (Thar She Blows), Asian Hooker, Just Like Tiger Woods, Community Property, 17 Girls in a Row, Death To All but Metal

Da Steel Panther eh nur 20 Minuten oder so spielen warten wir geduldig draussen, geht ja gleich weiter. Oder auch nicht. Denn bevor wir eigentlich gerade loswollen, kriegen wir unverhofft Fotoverträge für :: BLACK LABEL SOCIETY :: unter die Nase gehalten, mit einem Inhalt, der nicht zu akzeptieren ist. Also gehen die Verträge postwendend wieder zurück (bis auf einen Deppen der Tagespresse, der unbedingt und auf teufelkommraus knipsen wollte). Und damit findet BLACK LABEL SOCIETY nicht statt.

Also bringen wir unsere Kameras weg und vergnügen uns in der Halle mit den ersten Stücken von :: OZZY OSBOURNE & FRIENDS :: Denn entgegen sonstiger Gepflogenheiten dürfen wir nicht während der ersten 3 Songs in den Fotograben, sondern erst in der Mitte des Sets, nämlich beim BLACK SABBATH Teil, bei welchen ja dann auch die „Freunde“ mit auf der Bühne standen. Die Show beginnt mit einem überlangen Video-Intro aus Livemitschnitten aus dem bewegten Bühnenleben von OZZY OSBOURNE, von dem man allerdings nichts sehen kann, weil der Vorhang noch zu ist ;) (wir sehen das nur, weil wir an der Seite stehen). Dann legt der alte Mann unglaublich agil mit Bark At The Moon los und findet seinen besonderen Spass sich a) selbst mit Wasser zu überschütten und b) noch viel mehr beim Einschäumen des Publikums mit zwei C-Schläuchen. Na das kann ja heiter werden. Es gibt also zunächst Material aus Ozzy’s eigenem Repertoire. Dann ist es soweit und der BLACK SABBATH Klassiker Iron Man ertönt, mit Geezer Butler am Bass. Nach drei Songs gesellt sich auch noch Zakk Wylde für weitere zwei SABBATH Songs dazu, den wir hier übrigens ohne Vertrag und Restriktionen fotografieren dürfen. OZZY macht derweil Jagd auf uns Fotografen mit seinem Schaum-Schlauch und erwischt uns auch, obwohl die meisten gut in Regencapes und Mülltüten eingepackt waren. Eigentlich hatte ich ja vermutet, dass OZZY OSBOURNE nen Lachanfall bekommt, wenn er uns so aufmarschieren sieht. Einer meiner Kameras geht baden, riecht jetzt aber gut ;) Zum Glück übersteht sie das unbeschadet. Nach unseren nur zwei Songs andauernden Fotopart müssen wir die Halle auch wieder verlassen, versuchen uns trocken zu… ähm… klopfen oder so und machen uns dann auf den Nachhauseweg. Wie gesagt, ein irgendwie total seltsamer Konzertabend.
Setlist: Bark At The Moon, Mr. Crowley, Suicide Solution, I Don’t Know, Killer Of Giants, Shot In The Dark, Rat Salad / Iron Man, War Pigs, N.I.B., Fairies Wear Boots, Into The Void / Change The World, Crazy Train // Mama I’m Coming Home, Paranoid

 

story & pics © Dajana