Am 
                09.10. wartete das Turock in Essen mit einem Black Metal Package 
                auf, das sich gewaschen hatte. Neben den beiden Norwegischen Bands 
                KOLDBRANN und SARKOM, deren 
                jeweils aktuelle Platten in den höchsten Tönen gelobt 
                wurden, war die aufstrebende deutsche Kapelle NEGATOR 
                mit auf der Tour. In Essen gab es dann als lokalen Support noch 
                die Solinger CERBERUS mit obendrauf. Selbstverständlich, 
                dass Dajana und meine Wenigkeit sich das nicht entgehen ließen… 
                *g*
              …Zumal 
                es für mich nach Jahren auch der erste Besuch im Turock nach 
                seinem Namens- und Besitzerwechsel war. Ich war schon neugierig, 
                was man aus dem Laden gemacht hatte. Letztendlich hat sich aber 
                nicht so viel geändert ;) 
              :: 
                Fotos ::
              Wie bei den 
                letzten Malen, die ich im Turock bei Konzerten war auch, ging 
                es leider nicht so pünktlich wie angekündigt los, statt 
                19.30 erst um 20 Uhr, ohne dass es einen ersichtlichen Grund gab. 
                Das ist gerade an Werktagen ziemlich schade, denn bei vier Bands 
                und der Tatsache, dass viele Fans aus der Region auf den öffentlichen 
                Nahverkehr angewiesen sind, schlägt sich das nämlich 
                allmählich in den Besucherzahlen nieder. Wer zahlt schon 
                gerne Eintritt und sieht dann nur ein paar Minuten vom Headliner, 
                weil es sonst zu spät wird? Wahrscheinlich auch aus diesem 
                Grunde fanden sich schätzungsweise maximal 140 Schwarzkittel 
                in Essen ein. Na ja, dann ging’s ja doch irgendwann los, 
                und zwar mit 
              
              :. 
                CERBERUS 
                ~ Diese kamen gleich mal mit personellem Großaufgebot 
                auf die Bühne, denn man hat sich mit einem zweiten Sänger 
                und einem Cellisten verstärkt und kam so auf 6 Mann + (im 
                BM-Bereich doch recht ungewöhnlich) eine Schlagzeugerin. 
                Bis auf den neuen Sänger, der optisch gerade mit seiner halb 
                lang, halb Glatze- Frisur eher in die Gothic-Schiene passte, und 
                dem beinahe bieder aussehenden Cellisten natürlich samt und 
                sonders standesgemäß mit Corpsepaint und den üblichen 
                Accessoires. Den Anfang machte Drachenland vom aktuellen 
                Album Klagelieder – Grabesgesang, 
                in dem auch gleich die beiden Neulinge, wenn auch spärlich, 
                eingesetzt wurden. So ganz ausgereift wirkte das allerdings noch 
                nicht; damit vor allem das Cello wirkungsvoll rüberkommt, 
                muss wohl zunächst neues Material her. Einen mit dem Zuwachs 
                neu einstudierten Song (noch ohne Titel) gab es dann auch als 
                viertes, bei dem die beiden auch bereits etwas mehr agieren konnten. 
                Probleme gab es auch einige, nach dem ersten Song musste gleich 
                mal was an einer der Gitarren repariert werden und auch sonst 
                blieb der Gig eher holprig, bedingt durch lange Pausen zwischen 
                den Stücken und auch Abstimmungsprobleme beim Sound. Dennoch 
                gab es Zugabe-Rufe als nach sechs von sieben geplanten Songs Feierabend 
                war, und trotz aller Probleme habe ich auch schon schlechtere 
                Opener gesehen.
                Setlist: Drachenland, Song Of Blood, Seven 
                Gates, „neuer Song“, Todestränen, Siegestanz
              
              
                :. SARKOM 
                ~ war dann die erste Band auf die ich aufgrund 
                des viel versprechenden Erstlingswerks Aggravation 
                Of Mind richtig gespannt war. Als die fünf 
                Norweger die Bühne betraten, musste ich allerdings doch zunächst 
                einmal breit grinsen. Die Jungs sahen ein wenig so aus, als wäre 
                eine Horde Pandabären in einem Stachelschweingehege in einen 
                Unfall verwickelt worden. Vermutlich wären bei den Massen 
                an Nieten und Stacheln selbst Immortal unter der Schminke blass 
                vor Neid geworden *g*
                Zudem trug Sänger Ungaard, der genau wie seine Mitstreiter 
                offensichtlich mit vollem Elan bei der Sache war und kreuz und 
                quer über die Bühne jagte, ein möglicherweise etwas 
                übertrieben großes umgedrehtes Kreuz um den Hals. Nun 
                ja, Geschmackssache, sowas…
                Musikalisch gab es aber nichts zu lachen, SARKOM 
                legten gleich von Beginn an mächtig druckvoll los. Trotz 
                eines ordentlichen Einschlags traditionellen Black Metals a la 
                Darkthrone (wenn ich mich nicht irre, haben sie auch einen Song 
                der Altmeister gecovert…) mischten sie allerdings immer 
                wieder rockige und groovige Riffs und Tempowechsel unter. Vor 
                allem in der zweiten Hälfte des Sets kamen dabei richtige 
                Nackenbrecher aus den Boxen. Dementsprechend war dann auch ordentlich 
                Bewegung vor der Bühne, die Aufforderung von Frontmann Unsgaard, 
                vor/beim letzten Song für ein bisschen „more activity 
                in the front“ zu sorgen, war an sich gar nicht nötig. 
                Leider war auch hier relativ flott Schluss, und obwohl noch über 
                eine Minute eine Art Outro oder so was auf der Bühne nachklang 
                ohne dass das Licht anging, gab es leider keine Zugabe. Für 
                mich ohne Zweifel noch vor Koldbrann das Highlight des Abends! 
                [*zustimm*… für mich gilt das Gleiche: SARKOM 
                waren einfach nur schweinegeil ;) – Dajana]
              Danach 
                machten wir mal einen kleinen Abstecher ins nebenan gelegene legendäre 
                Cafe Nord, um die Speisekarte auszukundschaften, oder in meinem 
                Falle ein Bier einer mir genehmeren Marke zu verkonsumieren. Aus 
                Zeitgründen wurde das Essen dann aber auf die nächste 
                Umbaupause verschoben. Und weiter ging’s...
              
              :. 
                NEGATOR 
                ~ fielen dann für den heutigen Abend schon 
                rein optisch aus dem Rahmen. Wo sich die anderen Bands martialisch 
                bemalt und kostümiert präsentierten, gab es bei den 
                Hamburgern Einheitslook und wenn überhaupt vorhanden, kurze 
                Haare. Auch was den Stil anging, gab es einen klaren Bruch, im 
                Gegensatz zu den mitunter ausufernden, von Breaks und schleppenden 
                Parts geprägten Stücken der umrahmenden Bands setzen 
                NEGATOR mehr auf straighten, meist sehr schnellen 
                Black Metal, der sich wohl an Dark Funeral & Co., also der 
                anderen Art norwegischen Black Metals orientiert. Dass die Band 
                ganz offenbar Spaß an der Tour mit den Nordmannen hat, war 
                mehr als deutlich, vor allem Sänger Nachtgarm war kaum zu 
                bremsen. Durch die permanent hohe Geschwindigkeit bei der live, 
                zumindest da wo ich stand, aber doch einige Feinheiten untergingen 
                (kann allerdings auch am Sound gelegen haben, der auch sonst nicht 
                so klar war wie bei der Band zuvor), muss ich allerdings sagen, 
                dass NEGATOR vergleichsweise eine bisschen zu 
                wenig abwechslungsreich wirkten. Dennoch ein guter und technisch 
                sauberer Auftritt!
                Setlist: Free Bird, Old Stigma, Türme, 
                Science Of Nihil, Gloomy Sunday, In The Unholy Halls Of Eternal 
                Frost, Eisen wider Siechtum, Der Infanterist, Honour Demise, Interludium, 
                Katharsis, Die eherne Replik
              Dann war 
                also erstmal Essen fassen dran, da laut Stageplan eine recht üppige 
                Umbaupause zu erwarten war. Für mich gab es nur eine Kleinigkeit, 
                aber Madame Dajana ließ es sich ordentlich schmecken (hatte 
                Hunger wie ein Wolf und es war ja auch ausgesprochen lecker *g* 
                - Dajana). Ausreichend gestärkt kamen wir dann auch ziemlich 
                passend wieder um nichts vom Headliner zu verpassen. Abzusehen 
                war leider schon, dass auch hier ordentlich gekürzt werden 
                würde, wenn man seitens des Veranstalters auch nur annähernd 
                im Rahmen der erlaubten Öffnungszeiten bleiben wollte.
              
              :. 
                KOLDBRANN 
                ~ haben nach ihrem Debüt als absolute Speedmonster 
                mit dem neuen Album Moribund auch in 
                punkto Songwriting überzeugen können, statt nur noch 
                „Attacke!“ bietet das norwegische Quintett um Frontmann 
                Mannevond mittlerweile sehr anspruchsvollen und variantenreichen 
                Black Metal. KOLDBRANN kamen dann auch wie ihre 
                Landsmänner wieder klassisch „true and evil“ 
                aussehend auf die Bühne und boten genau das, was sie mit 
                ihrer letzten CD versprochen hatten. Allerdings war ihnen auch 
                anzumerken, dass sie, wohl bedingt durch die Setkürzung, 
                und das nicht besonders zahlreich erschienene Publikum, nicht 
                mit ganz soviel Schwung unterwegs waren wie die anderen Bands. 
                An der Qualität der Songs, die je zur Hälfte von Moribund 
                und Nekrotisk Inkvisition kamen, wie 
                Kaosmanifest oder Alt er befengt, konnte das 
                freilich nichts ändern, und zu guter Letzt durfte sogar mehr 
                als eine Zugabe gegeben werden. Ich kann mir vorstellen, dass 
                KOLDBRANN, wenn sie richtig gut drauf sind, noch 
                ein ganzes End besser sein können, aber auch so war es eine 
                geile Show und hat gerockt wie Sau!
              Dann waren 
                wir aber auch froh, dass Feierabend war und man den Heimweg antreten 
                konnte, um wenigstens ein paar Stündchen Schlaf zu bekommen. 
                Erst um halb zwei waren dann auch die Heimat in Sicht, aber für 
                ein bisschen weniger Schlaf hat sich dieses Package auf jeden 
                Fall gelohnt :)