[Dajana] Freitag der 13.
Kann es einen besseren Tag geben, um sich den King live anzuschauen? Die Tatsache, dass KING DIAMOND überhaupt wieder auf der Bühne stehen wird, ist schon ein Wunder an sich. Obwohl, in Deutschland hat sich der King zwar zum letzten Mal 2014 live sehen lassen, aber die europäischen Festivals hat er jedes Jahr bedient (auch das W:O:A) und in den Staaten war er nahezu regelmäßig unterwegs. Hm.
Und dann steht uns ja auch sein neues Album ins Haus. Nach 17 langen Jahren soll The Institute tatsächlich noch im Juni erscheinen und die aktuelle, recht kurze Tour soll dafür den Appetithappen liefern.
Dazu nehme man dieses illustre Package: PARADISE LOST supporten KING DIAMOND… Krass, oder?
[BRT] Gutes Billing, vielleicht ein wenig auf Nummer sicher. Aber gut, bei den relativ großen Locations war man sich wohl nicht so ganz sicher, in welcher Größenordnung das endet.
[Dajana] Da scheint sich ja auch was geändert zu haben. Meine (erste) Info war: Turbinenhalle 2 und ausverkauft. Stattgefunden hat das Konzert dann in der großen :: Turbinenhalle ::, die bei 33 °C Außentemperatur mit 1700 Fans sehr angenehm gefüllt war. Gut, die Lüftung hat es trotzdem nicht geschafft…
Auch sonst gab es wieder einige Wirrungen und Irrungen, wie so oft in der Turbinenhalle. Unto Others haben zumindest in Oberhausen nicht gespielt und ANGEL WITCH standen schon 15 Minuten vor der (angegebenen) Zeit auf der Bühne.
:: Fotos :: ANGEL WITCH ::

[BRT] :: ANGEL WITCH :: machten den Opener und ich brauchte fast 2 Minuten, um den Song zu erkennen, mit dem sie den Abend eröffneten. Der Sound war absolut unterirdisch und Kevin Heybourne schien nicht wirklich zu hören, in welcher Tonlage er seinen Song sang bzw. singen musste. Leider wurde das im Laufe der äußerst knappen halben Stunde nicht wirklich besser.
Die Band spielte fünf Songs, alle vom Debüt Angel Witch von 1980, der einzigen Platte, auf der der Ruhm von ANGEL WITCH beruht, so ehrlich muss man sein. Die Songs sind alle ein Knaller für sich, auch wenn Kevin Heybourne nie der überragende Sänger war und der Titelhymne eigentlich das Prädikat “fast totgenudelt” angetackert gehört.
Eine wichtige Platte für mich, daher freue ich mich eigentlich immer die Briten live zu sehen.
Man wollte schon “da kann ja nichts schief gehen” sagen, aber leider machte der absolut katastrophale Sound einen gehörigen Strich durch die Rechnung. In der Turbinenhalle leider zum wiederholten Male. Sehr schade.
[Dajana] Ja, leider, muss man sagen. Sound und Licht waren einfach grottenschlecht und der Gesang von Kevin so vernuschelt, dass man praktisch nix verstanden hat. Und nach 25 Minuten war der Spuk auch schon wieder vorbei. Hm.
Band: Kevin Heybourne (vox, git), Jimmy Martin (git, vox), Will Palmer (bass), Fredrik Jansson (drums)
Setlist: Atlantis, White Witch, Sorceress, Angel Of Death, Angel Witch
:: Fotos :: PARADISE LOST ::

[BRT] Bei :: PARADISE LOST :: war der Sound um einiges besser (wobei das wohl auch darauf ankam, wo in der Halle man stand), die Band war überraschend gut aufgelegt, spielte im Laufe der 45 Minuten einen guten Querschnitt aus ihrer Karriere und verließ sich nicht nur auf die Hits aus der Frühphase.
[Dajana] Allerdings gab es keinen einzigen neuen Song vom im September erscheinenden 17. Album Ascension, obwohl es mit Silence Like The Grave ja schon die erste Single-Auskopplung gibt.
[BRT] Speziell Greg Mackintosh und Aaron Aedy waren am Bangen was das Zeug hielt und nur bei Nick Holmes war man sich mal wieder nicht sicher, ob er wußte, dass er auf einer Bühne stand. Zumindest war sein Gesang inzwischen richtig gut.
Ein guter solider Gig, nicht mehr aber auch nicht weniger. Und da ich die Briten schon sehr oft in völlig verheerender Form gesehen habe, muss man damit wohl zufrieden sein.
[Dajana] Jaaa, PARADISE LOST waren unerwartet gut und das tat auch richtig gut. Ich erinnere mich noch an den verschnarchten Auftritt letztens beim Party.San. Say Just Words war am Ende dann sogar so schmissig, dass man dazu richtiggehend abzappeln konnte ;)
Band: Nick Holmes (vox), Greg Mackintosh (git), Aaron Aedy (git), Steve Edmondson (bass), Jeff Singer (drums)
Setlist: Enchantment, The Enemy, Pity The Sadness, No Hope In Sight, Faith Divides Us - Death Unites Us, The Last Time, Ghosts, Embers Fire, Say Just Words
:: Fotos :: KING DIAMOND ::

[BRT] Der King is back. Nach gefühlt ewiger Abwesenheit auf deutschen Bühnen und ohne ein aktuelles Album (das letzte ist auch schon 17 Jahre her) war ich durchaus skeptisch. Ist der King fit genug? Kann seine Stimme noch die immense Variabilität rüberbringen? Was gibt es an Show? Und so weiter und sofort. Aber kurzum, alle Skepsis war fürn Arsch.
[Dajana] Hahaha… ja genau! Man sollte nicht immer vom Schlechtesten ausgehen. Hatten wir doch gerade noch… ;)
Dass der Headliner aber schon um 21 Uhr auf der Bühne stand, war schon strange… Ich hatte zunächst Gerüchte gehört, dass der Bühnenaufbau seeeehr lange dauern sollte und draußen standen ja zwei Trucks nur mit Stage-Deko, war aber alles Quatsch…
Im Übrigen habe ich KING DIAMOND zum ersten Mal im Februar 1990 auf der Conspiracy Tour live gesehen. Hier in Oberhausen, im Blue Moon… Das war doch n Zelt um die Ecke von der (heutigen) Tubse, oder?
[BRT] KING DIAMOND habe ich ebenfalls im Februar 1990 das erste Mal live gesehen, allerdings in der Bonner Biskuithalle. Im Vorprogramm damals unter anderem die am nächsten Tag hier in der Turbinenhalle auftretenden Savatage. Witziger Zufall.
:: KING DIAMOND :: waren bestens aufgelegt, der Sound stimmte und Mr. Petersen selbst war absolut fantastisch bei Stimme und durchaus in Quassellaune. Die Bühnenshow beschränkte sich auf ein paar Gimmicks zu den passenden Songs, wie Grandma im Rollstuhl zum Beispiel. Bühnenbild und Licht waren aber stimmungsvoll, größtenteils in Blau gehalten.
Neben einem guten Querschnitt durch die Alben Fatal Portrait bis Voodoo und dem 2019er Track Masquerade In Madness, gab es mit Spider Lily auch die Single zum kommenden Album The Institute.
Natürlich gab es bei den Songs vom Fanliebling Abigail die stärksten Reaktionen im Publikum. Bei mir sorgten speziell Welcome Home von der Them und The Eye Of The Witch von The Eye für Gänsehaut. Aber so war ja doch für jeden etwas dabei, auch wenn das Konzert für mich gern etwas länger hätte gehen können. Nächstes Mal bitte deutlich schneller wieder kommen, und für mich dürfte es dann gerne ein Them/Conspiracy Double-Special mit brennendem Sarg geben.
[Dajana] Ich muss schon sagen: Hut ab! Die Stimme vom King war absolut fantastisch. Der Mann ist 69! Auch die üppige Bühnendeko fand ich richtig toll. Es passte alles bestens zusammen. Beim Sound gab es hinterher unterschiedliche Ansichten. Ich muss sagen, vorne im Pit und ganz hinten gab es absolut nix zu meckern. Das mag mittendrin anders gewesen sein. Ist in der Tubse ja immer ein Glücksspiel.
Ja, das war doch ein sehr schöner Abend! Und jetzt bin ich auf The Institute gespannt.
[BRT] Jau, ein absolut großartiger Abend mit einem König in Topform. Große Vorfreude auf The Institute, danach bitte auch noch ein neues Mercyful Fate Album raushauen, Danke!
Band: King Diamond (vox - Kim Bendix Petersen), Andy LaRocque (git - Anders Lars-Erik Allhage), Mike Wead (git - Per Mickael Vikström), Pontus Egberg (bass - Sven Erik Pontus Egberg), Matt Thompson (drums)
Setlist: Funeral (Intro), Arrival, A Mansion In Darkness, Halloween, Voodoo, "Them", Spider Lilly, Two Little Girls, Sleepless Nights, Out From The Asylum, Welcome Home, The Invisible Guests, The Candle, Masquerade Of Madness, Eye Of The Witch, Burn // Abigail, Insanity
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