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2017-08-24 AT – Spital am Semmering
 

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Senntus - Crossing Edge - Vital Remains - Ragnarok - Benighted - Infest - Deja Vu - 5 Stabbed 4 Corpses - Adamon - Nemesis My Enemy

:: Fotos ::

 

15:30 16:00 - NEMESIS MY ENEMY - Hinein ins Vergnügen mit klassischem Death/Thrash! Das Immortal-Shirt des Sängers verheißt schon mal Gutes und die Eröffnung gelingt dementsprechend mit viel guter Laune. Ein Hingucker für mich sind die tätowierten Geheimratsecken des Bassisten :-) Eine ruhige Nummer zwischendurch erhöht dann auch noch die Dynamik – ein Auftakt nach Maß!

16:20 16:50 - ADAMON - „The beauty and the beast“ oder weibliche Vocals treffen auf Growls – ein beinahe totgeglaubtes Genre hat am Kaltenbach auch Platz: melodischer Black Metal mit nordischen Melodien, dargeboten mit gutem Sound, dafür stimmt das Timing hin und wieder nicht 100%ig – am besten gefällt die durchgehend gegrowlte Nummer am Schluss, der Titelsong vom neuen Album The End Of Time, das könnte so etwas wie ein kleiner Hit für die Band werden.

17:10 17:50 - 5 STABBED 4 CORPSES - Die Begriffe „Grindcore“ und „Sinn“ in einem Satz zu verwenden ist eigentlich ein NoGo, denn diese Musik soll Spaß machen und unterhalten. Der Sänger tönt wie eine Kreuzung aus tollwütigem Elch und stimmbrüchigem Frosch – oder würgt da jemand Dani Filth? Egal, die Menge tanzt, die Band hat Spaß an ihren schätzungsweise 54 Songs in 30 Minuten!

18:10 18:50 - DEJA VU - Melodischen Hardrock hört man eigentlich selten am Berg, und mit dieser exotischen Musikrichtung fallen die Herren aus dem Rahmen: qualmende Gitarrensoli, die teils zweistimmige Maiden-artige Harmonien zelebrieren, ein grinsender Sänger und einige coole Refrains garantieren jede Menge gute Laune.

19:10 19:50 - INFEST - Die Stimmung schlägt um, als die kompromisslosen Serben mit blastendem Death Metal aufwarten, das Herzblut spritzt, die Jungs atmen den Metal-Geist und bekräftigen diese Einstellung mit ihren herzlichen Ansagen. Die Gruppe klingt wie Sepultura in ihren Anfangstagen. Immer wenn der Fuß etwas vom Gaspedal genommen wird, zünden die Songs erst so richtig, denn zum Bangen ist der Stoff für die „brothers and sisters“ im Publikum oft zu schnell.

20:10 21:10 - BENIGHTED - Oha, der wieselflinke Drummer nagelt alles in Grund und Boden, enorme Geschwindigkeit, komplexe Rhythmen und halsbrecherische Breaks wirken wie das einfachste der Welt. Bei den eingespielten Samples frage ich mich, ob diese dem Aufbau von Stimmungen zuträglich sind oder diese eher dämpfen. Auf alle Fälle sind einige im Moshpit für Verschnaufpausen sicherlich dankbar. Blitzsaubere Blasts wechseln sich mit schleifenden Elementen ab und hinterlassen eine Menge glücklicher Gesichter und schmerzende Nackenmuskeln.

21:30 22:30 - RAGNAROK - Die „Crowbar des Black Metal“ lassen dann die Wald- und Wiesenbühne erzittern. Doch nicht nur die Leibesfülle der Musiker, sondern auch die Black’n‘Roll-Einflüsse tragen zu diesem Umstand bei. Das plakative Auftreten mit umgedrehten Kreuzen und Corpsepaint spiegelt sich in der Musik nur bedingt wider, denn hier blitzen ständig feine Gitarrenharmonien durch und die Band setzt nicht nur auf bloße Blastattacken. Passend zur finsteren Ausstrahlung fällt komplett das Bühnenlicht aus, was der Sänger nur mit einem lapidaren „and then came darkness“ quittiert, während unbeeindruckt weitergedonnert wird.

23:00 00:10 - VITAL REMAINS - Bei der Autogrammstunde zeigen sich die Amis recht nett und umgänglich, doch auf der Bühne ist Schluss mit lustig – da wird die Bibel verbrannt und auch sonst lässt man kein gutes Haar an Religion oder Kirche. Präzise wettert die Band gegen Gott und die Welt, dazwischen gibt es eine flammende Rede, dass man Forever Underground bleiben würde, wobei den Fans für 28 Jahre der Treue gedankt wird. Filigran, technisch und spielfreudig zelebrieren die Musiker ihre Oden an den Untergang in total böser, aber doch sympathischer Art. Todesmutig stürzt sich Sänger Brian als Stagediver in die gegen Ende doch schon überschaubare Menge. Ein würdiger Headliner!

 

story © Leo & pics © Julia