2008-07-19 AT – Spital am Semmering
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Satyricon - Samael - Grave - Marduk - Eluveitie - Urgehal - Sinister - Desaster - Fleshless - Cremation

:: Fotos ::

CREMATION – gut wie immer!
Empfangen wurden wir von ein paar groovigen Death Metal Klängen von CREMATION, allerdings bekamen wir nur aus der Ferne einen ungefähren Eindruck des Auftritts. Laut Sänger Sascha sei die Show aber „sehr gut wie immer“ gewesen – tja ich vertraue mal seinem objektiven Urteil! ;)

FLESHLESS – zwischen Tod und Grind
Irgendwie hatte ich FLESHLESS schneller in Erinnerung, doch ich hatte gegen ein bisschen Midtempo rein gar nix einzuwenden. Mit der Zeit wurde die Mischung aus Grind- und Death Metal zwar vorhersehbar und etwas eintönig, doch für Fans genannter Stilrichtungen durchaus unterhaltsam und hörenswert.

DESASTER – ist mein Kopf noch dran?
Danach war es Zeit für heftigstes Headbangen in der abendlichen Sonne, denn DESASTER spielten zum Tanze auf. Den Jungs steht die außerordentliche Spielfreude zu jeder Sekunde ins Gesicht geschrieben und die moshende Meute dankte es den deutschen Recken mit ständigen Sprechchören und Ovationen. Thrash Metal mit kräftigen Black Metal Zutaten animiert einfach zum haltlosen und begeisterten Headbangen, keine Frage – so ging denn auch im Verlauf des Konzerts meine Objektivität den Bach runter, ich nahm nur mehr bewusst die Coverversion von Kreators Tormentor wahr, sonst hatte ich ständig die Haare meines Nachbarn im Gesicht oder bangte mit ihm um die Wette, was ein Schweißbad zur Folge hatte.

Deshalb musste ich SINISTER zum Pausenfüller degradieren und auch URGEHAL nahm ich nur aus der Ferne wahr. Letztgenannte bewiesen trotz der tief stehenden Sonne Humor, so meinte der Sänger doch „we hate the sun, but we love you“ – wir danken! Der sehr schnelle Black Metal machte Spaß, herausragend empfand ich diese akustische Panzerfahrt allerdings nicht. Zur Abwechslung sorgten kurz darauf die Schweizer ELUVEITIE, die allerdings ohne ihre „Zwillinge“ auskommen mussten. Trotzdem sorgte vor allem Inis Mona für wahre Begeisterungsstürme und mitwippende bzw. enthusiastisch tanzende Leiber.

MARDUK – schnell und böse ist nicht alles
Mit MARDUK ist es so eine Sache…sicherlich ist der Kultstatus der Truppe unumstößlich und die Jungs können auch verdammt kompetent und schnell spielen, doch das gewisse Etwas, die Magie, fehlte den Kompositionen einfach. Sie knatterten und ratterten sich durch pfeilschnelle Ultraschallsongs, doch der Funke eines mitreißenden Konzerts war nicht spürbar.

GRAVE – mit brachialen Rhythmen ins Nirvana
Nach ein bisschen Erholung kamen GRAVE mit ihren einfachen, doch umso effektiveren Geschossen gerade recht für den geschonten Nacken. Die Schweden reißen einfach mit, für manche mag das Programm altbacken und zu simpel scheinen, doch lässt man den Rhythmus wirken, beginnt der Körper wie von selbst unruhig zu werden. Into The Grave ragte als Klassiker noch aus den stets höllisch groovenden Songs heraus und ließ einige Old School Jünger schwitzend zurück.

SAMAEL – optisch und akustisch ein Gesamtkunstwerk
Die Videoprojektionen, der glasklare Sound und die professionelle Bühnenshow ließen den Auftritt von SAMAEL zu einem Leckerbissen werden. Hier hatten alle Anwesenden wohl das Gefühl einer perfekten Darbietung. Im Unterschied zum vorangegangenen Programm legten die Schweizer einfach in Sachen Ausstrahlung deutlich zu. Das Publikum war darob begeistert und war ständig in Bewegung, um bei orchestral-hypnotisierenden Klangmonstern noch einmal alles zu geben. Ich kann über Liedtitel recht wenig sagen, denn der Strudel aus elektronischen Beats, hervorragenden Refrains und kraftvoller Gitarrenarbeit zog mich vollends in seinen Bann und relativierten Zeit und Raum…

SATYRICON – großartiger Black Metal der Champions League
Kaum in Worte zu fassen, was SATYRICON im Anschluss für die Sinne boten…beeindruckend wie ein Monolith standen die Mannen rund um Satyr auf der Bühne und ließen keinen Zweifel aufkommen, wer dem KALTENBACH OPEN AIR die Krone aufsetzen würde: Die Meister des stampfenden, atmosphärischen, hymnenhaften Black Metal überraschten mit derartiger Präzision und Gänsehautgarantie, dass es einfach eine wahre Freude war, ihnen zuzuhören und zuzusehen. Egal, ob groovende Songs der aktuellen Phase wie Now, Diabolical oder K.I.N.G. oder mittelschnelle Granaten der Volcano-Zeit– es blieb perfektes Entertainment. Den alles überstrahlende Höhepunkt, DIE Hymne schlechthin behielten SATYRICON als allerletzte Trumpfkarte bis zum Schluss im pechschwarzen Ärmel: Mother North, eine Komposition zum Niederknien!!!

 

story: Stormlord • & pics: Janine