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Max Pie

 
2012-06-29 DE – Essen - Turock

Zum 25-Jährigen Jubiläum spielen JON OLIVA’S PAIN SAVATAGE’s Meisterwerk The Hall Of The Mountain King in voller Länge! Großartig! Mehr braucht es in diesem Falle nicht, ich fliege…

:: Fotos ::

Im Vorfeld war irgendwie überhaupt nicht klar, wer JON OLIVA’S PAIN denn nun begleiten und wie sich dieser Abend insgesamt gestalten würde. Am Ende waren es insgesamt 3 Bands in einem völlig ausverkauften und höllisch heissen, feucht-tropischenTurock.

Den abendlich Reigen eröffneten :: MAX PIE ::, progressive Power Metaller aus Belgien. Der Anfang verlief… ähm… zäh, da insbesondere der Gesang schlecht ausgesteuert war und daher arg schräg und dissonant klang, wenn man ihn denn überhaupt hören konnte. Desweiteren nahm Jon Oliva’s Piano einen Großteil der Bühne ein und verdammte alle anderen Beteiligten zum minimalen Bewegungsradius. Und uns Bilderhelden versperrte das Ding die Sicht. Nun ja, das Publikum mochte nicht wirklich warm werden wollen mit den Jungs und brauchte wohl noch ein Bier mehr, um aufzutauen.
Setlist: Side Of Dime, Formatted Mind, Come To My Grave, A Soldier's Dead, Like A September Day, When You're Gone, Seal

Umso mehr wussten :: KINGCROW :: hernach zu begeistern und zu überzeugen. Die Italiener waren bisher nur weit außen am Rand meines Bewusstseinhorizontes entlang geschrammt. Wie doof von mir. Die Songs, alle ausnahmslos vom noch immer aktuellen Werk Phlegeton, entwickeln eine enorme Energie und Dynamik. Die Jungs zählen definitiv Pain Of Salvation zu ihren Vorbildern, was insbesondere bei Fading Out Pt. III zu hören war. Aber auch sonst haben KINGCROW ein ähnliches Potential, sind überraschend, abwechslungsreich, manchmal ausufernd und technisch auf höchstem Niveau. Nur eben progressiver im klassischen Sinn. Live sind KINGCROW einfach eine Wucht. Klasse! Tolle Entdeckung!
Setlist: Evision, Islands, Lovocaine, Timeshift Box, Washing Out Memories, Fading Out Pt. III, Phlegeton

Danach wird es voll. Sehr voll. Sehr eng. Sehr kuschelig und sehr heiss! Jon Oliva hopst auf die Bühne, macht Scherze und erklärt den Verlauf des Abends. Heisst, :: JON OLIVA’S PAIN :: spielen zunächst ein Best-Of Set durch die Geschichte von SAVATAGE, JON OLIVA’S PAIN und Jon’s ehemaligen Projekt Doctor Butcher, danach gibt es das komplette The Hall Of The Mountain King Album in leicht abgewandelter Form. JON OLIVA’S PAIN steigen mit Gutter Ballet und Edge Of Thorns ein und erzeugen umgehend Gänsehaut. Oh Gott, wie geil! Unglaublich! Danach folgt ein Klassiker nach dem anderen und die Gänsehaut bleibt. Fast alle Songs werden lauthals mitgesungen und hinterher frenetisch bejubelt.
Mit dieser kleinen Tour zwischen den Festivals präsentieren JON OLIVA’S PAIN auch gleichzeitig ihr neues Line-Up, bestehend aus Jon Oliva - Gesang, Keyboards, Christopher Kinder - Drums, Jerry Outlaw - Gitarre, Joseph Diaz - Gitarre, und ganz neu: Jason Jennings - Bass, der zum ersten Mal in Europa ist und sich schon fast nicht mehr einkriegt, so enthusiastisch und glücklich ist er ;) Überhaupt spielt sich die Band sowas von den Arsch ab und selbst Jon Oliva springt immer wieder von seinem Hocker, flitzt über die Bühne und animiert das Publikum, welches dies lautstark zurückzahlt.
Es gibt auch hier ein paar kleinere technische Probleme, die aber umgehend behoben werden und nicht weiter stören. Stattdessen schwelgt jedermann in den alten Stücken und man sieht rundum entrückte Gesichter. Ein paar Herren versuchen es mit dem Crowdsurfen, was trotz der Dichte im Club meist misslingt und für Missmut sorgt.
Viele der Songs sind Jon’s oder waren Criss‘ Favoriten, dafür gab es auch einen den Jon nie mochte. Prelude To Madness wurde überhaupt zum ersten Mal live gespielt (wenn ich es richtig behalten habe), andere wurden nach Dekaden erstmals wieder live gespielt. Kurz um, die heutige Show war mit Highlights nur so gespickt und endete ebenso bombastisch, wie sie begonnen hatte, mit den fabelhaften Believe. Tatsächlich war das ganze Konzert ein einziger unvergesslicher Hochgenuss! :) Einfach ein grandioser Abend. Schade nur, dass die Disco Music hinterher so… Kiddies orientiert war (ich glaub, von dem anwesenden Jungvolk war keiner älter als 20?) und unsereiner so gar nix damit anfangen konnte. Ich wär sonst noch gern länger geblieben, um solch fabelhafte Nacht gemütlicher ausklingen zu lassen.

Set 1: Gutter Ballet, Edge Of Thorns, Death Rides A Black Horse, Sirens, Don’t Talk To Me, Power Of The Night, Festival, Tonight He Grins Again, Walk Upon The Water, Ghost In The Ruins

Set 2: 24 Hrs. Ago, Beyond The Doors Of The Dark, Strange Wings, Legions, The Price You Pay, Devastation, White Witch, Prelude To Madness, Hall Of The Mountain King, Believe

 

story & pics © Dajana