2012-04-04 NO – Oslo
 
 
 

Earth - Mount Eerie - Ô Paon • Nekromantheon - Dunderbeist - Ribozyme • Hellish Outcast - Manifest - Chton • Execration - Gate To Khaos • Kirkebrann - Vidr • Solstorm - Magister Templi - Cleaver • Noiser Void/Voices by Attila Csihar

Der Mittwoch ist die Nacht der Club Shows, quasi eine große Warm-Up Party für alle Festivalbesucher, die sich über die ganze Stadt zieht. In 7 Clubs spielen 17 Bands, während Nocturno Culto im Festivalhotel Royal Christiania als DJ die Nacht ausklingen lässt.

:: Fotos ::

Ich entscheide mich zunächst für das Victoria und EARTH - MOUNT EERIE - Ô PAON, die sich derzeit zusammen auf Europatour befinden, welche nach dem heutigen Abend und zwei weiteren Konzerten in Skandinavien endet. Das Victoria ist ein ganz wunderbarer Jazzclub mit verspiegelter Bar, Messing, Sofas und Sesseln und an der Rückwand mit hochgezogenen Rängen, ebenfalls sehr gemütlich mit kleinen Lampen ausgestattet. Die Fläche vor der Bühne (wo sich sonst eigentlich Tische und Stühle befinden) wurde leer geräumt, die Fans sassen trotzdem, mit geschlossenen Augen auf dem Fussboden…

:: Ô PAON :: das ist Geneviève Castrée, eine französisch stämmige Kanadierin, die eigentlich eine Illustratorin und Comic Zeichnerin ist, sich aber auch wunderbar mit Musik auszudrücken weiss. Ich musste umgehend an Jordan Reyne denken. Die Musik ist zwar eine andere, aber die Art der Interpretation ist dieselbe: Eine Frau und ihre Gitarre, dazu verschiedene Effekte und Mikros, um Gesang, Sounds und Melodien zu schichten. Die Musik ist einfach unglaublich schön, seltsam entrückt und auf eine einzigartige Weise sehr anziehend. Darüber der bezaubernd französische Gesang von Geneviève, die allerdings total verschnupft und erkältet war, nichtsdestotrotz aber barfuss auf der Bühne stand. Gänsehaut bei La Plus Puissante Du Monde. Großartig!

Weiter geht es mit :: MOUNT EERIE :: quasi nun das Pendant: ein Mann und seine Gitarre. Dieser Mann ist der Multiinstrumentalist Phil Elverum, der hier brandneue Songs von einem Doppelalbum präsentierte, welches im Mai und Oktober veröffentlicht werden soll. Diese Performance war allerdings nicht ganz so spannend, da der Künstler zum einen sehr schüchtern wirkte und nur wenig auf der Bühne agierte, zum anderen war’s musikalisch nicht mehr ganz so interessant wie zuvor. Sein Spiel auf der 12-saitigen Gitarre war allerdings schon sehr beeindruckend, auch wenn er beim zweiten Song mal kurz rausflog und neu starten musste, weil sich ein Stecker gelöst hatte. Dennoch interessant.

Danach wurde deutlich, warum die Fans hier das Victoria beehrten. Kaum das Phil Elverum die Bühne verlassen hatte, rückte alles geschlossen dichter an den Bühnenrand. Es war an der Zeit für die legendären :: EARTH ::, die Begründer des Drone Doom. Statt Angelina am Bass gibt es jetzt Karl Blau. Es gibt ein striktes Blitzverbot für alle, an das sich natürlich nicht alle halten, so dass sich Cellistin Lori Goldston nicht nehmen lässt, einem Handyfotografen mit ihrem Bogen auf die Finger zu hauen. Überhaupt hatte sie scheinbar Soundprobleme, schraubte ein ums andere Mal entweder am Verstärker oder an ihren Effekten und lässt dabei schon mal ihre Einsätze aus. Völlig faszinierend ist es Drummerin Adrienne Davies zu beobachten, wie sie der Langsamkeit ihren Takt aufzwingt oder eine ganze Reihe Kleininstrumenten wie Rasseln, Glöckchen und ähnliches schwingt. Nun ja, ist halt mein erstes EARTH Konzert ;) EARTH bleiben an diesem Abend übrigens rein Instrumental. Großartige Musik! Fantastische Show!

Das sich das Konzert im Victoria bis weit nach Mitternacht zog, war auch schon im Revolver Club alles vorbei als ich dort ankam, wo übrigens die beiden Bands ihren Slot getauscht hatten, so dass ich KIRKEBRANN so oder so verpasst hätte. Egal, noch den einen oder anderen Absacker im Hotel, das Equipment für den nächsten Tag vorbereiten, Bilders runterladen, diesen Bericht hier schreiben… etc. Mit The Walking Dead und Cider geht es dann ins Reich der Träume…

 

story & pics © Dajana