<< archive
 

SKYFORGER - TRIMONIUM - MENHIR - INFESTUS

 
2004-02-06 AT Innsbruck - Hafen
 

Nachdem ich es geschafft habe meine Euphorie für die Deutschen TRIMONIUM auch auf meinen lieben Lukas zu übertragen und ihre beiden CDs Of Warriors And Heroism und Blow The Horns eine Zeit lang fast täglich in unserem CD Player rotierten, war es natürlich klar, dass wir die Band auf der Bühne sehen wollten. Nachdem es ja in Wien recht schlecht mit Locations aussieht bzw. die letzten BM Konzerte doch eher spärlich besucht waren, fand das am wenigsten weit entfernte Konzert der „Pagan Warriors Across Europe“ Tour leider in Innsbruck statt, doch von den früherigen Glanzleistungen der Band angetan und nach der Erkenntnis, dass mit dabei die Letten SKYFORGER spielen würden, entschlossen wir uns den weiten Weg zu machen.

Nach einer fünfstündigen Zugfahrt trafen wir dann endlich ein und fanden auch schnell zum Hafen, wo als erstes die Deutschen INFESTUS aufgeigen sollten. Diese entpuppten sich als musikalisch wirklich nicht schlecht, besonders mutig fand ich es nur mit einem Gitarristen zu spielen, der die Sache aber richtig meisterte und auch ein wenig Bühnenshow zeigte – und genau das ist der Punkt, den ich bei dieser Band am meisten zu kritisieren habe. Denn warum sich der Sänger ins letzte Winkerl der Bühne verzieht und das Publikum nicht mal mit einem Blick würdigt, kann ich nicht ganz nachvollziehen. Sowas sollte in Zukunft vermieden werden, denn es wirkt einfach nicht professionell und versaut einem die sonst wirklich gute Musik.

Von MENHIR hatte ich bis dato nur einige Songs ihres Albums Thuringia gekannt, welche mir eigentlich auch recht gut in Erinnerung geblieben sind. Live wussten die Deutschen auch zu überzeugen und konnten wohl die Nicht BM Fraktion des Publikums durch ihre eher langsamen und melodischeren Songs am meisten überzeugen. Auch die cleane Stimme des Sängers wurde gut getroffen. Meine Vorfreude auf TRIMONIUM überwog aber, sodass sich die Stücke gegen Ende etwas in die Länge zogen – trotzdem sicherlich ein gelungener Auftritt, was auch das Publikum bestätigen konnte, welches die Mannen für eine Zugabe nochmals auf die Bühne holte.

Und dann war es endlich soweit: mit dem Intro der aktuellen CD und somit auch dem Titelsong Blow The Horns wurde das Inferno eingeläutet und als die Herren Teutonnic, Dolch, Hellthrasher und Ammon die Bühne betraten gab es für uns (und auch ein paar andere Anwesende) kein Halten mehr. In gewohnter Manier begeisterten die United Metal Maniacs das Innsbrucker Publikum, das sie gehörig abfeierte – ich war sowieso erstaunt darüber wie viele Leute an dem Tag den Weg in den Hafen geschafft haben und in mir stellt sich die Frage, warum so etwas in Wien nicht möglich ist. Mein persönlicher Favorit Battle Axe Destruction wurde zwar schon als dritter Song verbraten, aber wenn daraufhin noch Kracher wie The Prophecy Of The Gyula oder Of False Friends folgen, sei dies den Deutschen verziehen. Ein wirklich extrem geiles Konzert, das bei mir schon jetzt ein Anwärter auf den Titel „Gig des Jahres“ ist – hoffentlich bleibt es dabei, dassTRIMONIUM am diesjährigen Kaltenbach Open Air spielen! Playlist: Blow The Horns – When The Ravens Fly – Battle Axe Destruction – In Darkness I Grow – Forwards To Eternal Glory – The Prohecy Of The Gyula – The Burning Witchhammer – Of False Friends – Fight For The Clan

Nachdem mir die Alben Latvian Riflemen und Kauja Pie Saules / The Battle Of Saule doch sehr zusagen, wartete ich gespannt auf den Auftritt der Letten SKYFORGER, der gleich mit dem ersten Song des neuen – meiner Meinung nach nicht ganz so guten – Albums Thunderforge eingeleitet wurde. Wie erwartet musste mit folkigen Elementen wie Flöten und dergleichen eingespart werden, nachdem die Mannen nur zu Viert unterwegs waren, was mich aber nicht sonderlich störte, da diese Parts eben auf dem neuen Album zu viel eingesetzt wurden. Einen sehr sympathischen Eindruck machte Frontman Peter, der sich offensichtlich über die Anerkennung aus dem Publikum freute und sich tausendmal bedankte. Nachdem wir kurz zum Kauf eines TRIMONIUM Shirts aus der Halle gingen wurden wir dort „leider“ von den Musikern ebendieser Band „aufgehalten“ und so nutzten wir einen Großteil der Zeit dafür unsere Lobeshymnen loszulassen, ein paar Bierchen zu trinken und unsere Errungenschaften zu signieren.

Nach dem Konzert ging’s noch zur Aftershowparty ins Abyss, die ich aber größtenteils schlafend verbracht habe, da ich einfach viel zu fertig war. Trotz aller Strapazen und der doch nicht kleinen Summe an Geld, die wir für den Tag verbraucht hatten, hat sich die Fahrt sicherlich voll und ganz ausgezahlt. Ein Dank geht auch an Brutal Arts Tyrol, die dieses Konzert veranstaltet haben und somit einer der wenigen Veranstalter in Österreich sind, die Underground Black Metal Konzerten eine Plattform bieten. Ebenfalls begeistert war ich – wie bereits vorhererwähnt – vom Publikum, welches so zahlreich erschienen war, was wirklich sehr erfreulich war. Weniger toll ist es, dass es in den ICE Zügen unmöglich ist die Sitze herunterzustellen, was unseren Plan im Zug auszuschlafen zunichte machte und dafür gesorgt hat, dass ich noch immer nicht ganz munter bin. Und zu guter letzt noch ein Gruß an die United Metal Maniacs TRIMONIUM , die nicht nur gute Musiker, sondern auch sehr nette Zeitgenossen sind.

 
story © Dunja