DEVIN TOWNSEND... ein Mann mit vielen Gesichtern und vielen Namen, unglaublich beliebt, Genie und Wahnsinniger und fast schon heilig gesprochen ;) Ein verrückter Professor, Soundtüftler, Metal-Fusionist, Progger und Göttersänger... die Liste ist endlos.
Nachdem er zum Bedauern vieler Strapping Young Lad 2007 zu den Akten gelegt und eine ausgedehnte Babypause gemacht hat, ist DEVIN TOWNSEND wieder zurück! Mit einem total verrückten Album (Ziltoid) unter eigenem Namen und 2 weiteren (Addicted, Ki) eines 4 Alben umfassenden Konzeptes unter dem Banner des DEVIN TOWNSEND PROJECTs mit sich ändernden Musikern. Und endlich, endlich lässt sich Devin auch mal wieder live blicken, mit einer handvoll Headliner-Gigs zwischen seinen Festivalauftritten in Europa :)

:: Fotos ::

Das sich das DEVIN TOWNSEND PROJECT ausgerechnet in das Kölner Underground verirren musste... hmmm. Die LMH hätte mir da besser gefallen aber letzten Endes war das Underground nicht ausverkauft, denn es gab noch Tickets an der Abendkasse. Trotzdem war schnell klar, das der Club bei hochsommerlichen Temperaturen bis zum Rand vollgestopft sein und einer infernalischen Sauna gleichkommen würde...

Kaum, dass die Fans ins Underground strömten, räuberten sie regelrecht das doch recht spärliche Merchandise weg, während sich die Grunge Rocker von :: SOLE SENTRY :: auf die Bühne begaben. Eigentlich sollten hier ja Layment auf der Bühne stehen, keine Ahnung, was passiert ist, die Dortmunder wurden laut Ansage auch erst gestern zu diesem Gig eingeladen... Wie dem auch sei, egal welche Band hier eröffnet hätte... leicht wäre es für keine geworden. Obwohl SOLE SENTRY eine solide Show ablieferten, hielt sich die Anteilnahme und Begeisterung doch sehr in Grenzen. Ok, die Mischung aus Grunge und Rock ist jetzt nicht wirklich spektakulär gewesen, aber die Stimme von Kieron Gerbig ist schon der Hit! Neben zwei alten Songs vom 2008er Demo wurden auch eine Reihe neuer Songs gespielt, die hoffentlich bald auf Silikon gebannt werden ;) Erst als die Jungs sich verabschiedeten und den Boden für Devin bereiteten kam bei den Anwesenden Freude auf. Naja, schade, aber ich hoffe SOLE SENTRY hatten trotzdem ihren Spass und haben bei dem einen oder anderen einen bleibenden Eindruck hinterlassen... ;)
Setlist: The Mortal Promise, Mirror Of Soul, Unsuitable, Reveal, Lose Focus, Place To Hide

So, dann wurde auf der winzigen Bühne (doppeltes Equipment) ein bisschen mehr Platz geschaffen und die ersten Devin-Verehrer, vornehmlich Musiker, machten lange Hälse ob des Equipments ;) Endlich war es soweit und Mr. Devin Townsend hopste auf die Bühne, im langen Rollkragenpulli... Das :: DEVIN TOWNSEND PROJECT :: legte dann auch gleich mit Addicted vom gleichnamigen aktuellen Album los und begeisterte vom ersten Moment an wirklich jeden Fan! Unglaublich wie spielfreudig die gesamte Band war, als gäbe es kein Morgen. Devin interagierte an allen Fronten mit dem Anwesenden, ließ sich den Schweiß von der Stirn tupfen, kuschelte mit den Fans in der ersten Reihe, während seine Finger über 5 Bünde flitzten oder sprang gleich ganz ins Publikum. Dieser Mann hatte unglaublich viel Spass in den Backen! Zwischendrin scherzte er was das Zeug hielt, erzählte kleine Anekdoten oder versuchte sich an Witzen über Kölle *lach* Einfach unglaublich!
Der Sound war ok, leider fiel nur eine der Bass-Boxen immer wieder aus und auch der Gesang war teilweise ein bisschen zu leise, zumindest in der Ecke, in der ich stand.
Musikalisch ging es quer durch die (Solo) Historie bis zurück zum 1998iger Infinity. Ok, obwohl das DEVIN TOWNSEND PROJECT gut 1 ½ Stunden mit 2 Zugaben spielte, war das nicht genug und es fallen mir jede Menge Songs ein, die ich ebenfalls gerne live gehört hätte. Hach, eigentlich hätte der Mann auch 4 Stunden spielen können... Und ne Anneke van Giersbergen mit auf der Bühne (so wie in Eindhoven) wäre natürlich auch nicht zu verachten gewesen... *seufz*
Setlist: Addicted, Supercrush, Kingdom, Disruptr, Numbered, Truth, Om, Deadhead, N9, Earth Day // Color Your World, The Greys, Deep Peace // Life

Ja, was soll noch groß erzählen? Das war eine unglaubliche Show, bereits jetzt schon ein Highlight in 2010 und DEVIN TOWNSEND ist eh Gott! So! Und ich bin – natürlich – total Addicted!
Ich kann wirklich nur hoffen (oder beten?), das sich Mr. Townsend zur Veröffentlichung des dritten Albums Deconstruction noch mal zu einer Club-Tour aufmacht.

story & pics © Dajana