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2008-01-24 DE – Köln - Live Music Hall

DIARY OF DREAMS machen sich bekanntlich rar auf der Bühne. Eine ausgedehnte Tour zum aktuellen Album, eine Handvoll Festivals und dann... langes Schweigen. Im Grunde genommen genau die richtige Taktik, um die Fans halbwegs um den Verstand zu bringen und damit die Konzerthallen zu füllen ;) Wenn das lange Warten nicht wäre.. ;) Nun denn, es gibt ein neues Album namens Nekrolog 43, endlich, und DIARY OF DREAMS machen sich wieder auf den Weg dieses zu supporten :) Im Vorfeld war bereits zu hören und zu lesen, dass man sich neues Bühnenoutfit zugelegt hat und auch sonst einiges an der Show gefeilt wurde. Die Erwartungen waren also HOCH! Und die Vorfreude ebenso ;) Für den Tourauftakt hat man dann auch gleich die Kölner Live Music Hall gebucht, die dann doch nicht sooo voll war, wie man sich das sicher gewünscht hätte. Andersherum gab es einen „Auslauf“ von der Bühne runter ins Publikum und dafür keinen Fotograben. Das versprach ein interessanter Abend zu werden...

:: Fotos ::

Pünktlich um acht legten dann erst mal :: NOYCE TM :: los. Die Düsseldorfer liefen mir mal vor einer halben Ewigkeit mit ihrem Album The White Room (1999) über den Weg, welches mir seinerzeit ungemein gut gefiel. Danach wurde es sehr still, die Band existierte quasi nicht mehr, bis man sich 2006 wieder aufrappelte. Diese Tour nun dürfte NOYCE TM sehr gelegen kommen, denn hier steht eine Neuveröffentlichung an: am 30. Mai bricht die Un:Welt sanft über uns herein. Die Jungs waren sichtlich nervös, es gab kleinere technische Probleme, so dass das Set nicht ganz so optimal lief. Typisch für einen Tourstart und selbstverständlich nix, worüber man meckern täte. Allerdings... und zu meinem Leidwesen, haben sich die Jungs inzwischen sehr in Richtung Weichspül-Electro entwickelt. Von den harschen EBM Sounds ist nichts geblieben. So plätscherten die Songs dahin und weitestgehend am Auditorium vorbei, ohne wirklich größeren Eindruck zu hinterlassen. Nett, aber harmlos.

Auch :: DIARY OF DREAMS :: blieben nicht ganz verschont von Nervositäten und kleineren technischen Unzulänglichkeiten ;) Aber egal... schon das Intro war atemberaubend und ließ reihenweise die Münder offen stehen. Das Quartett um Mastermind Adrian Hates betrat unter düster-violettem Licht, einzeln und tief verhüllt die Bühne. Gespenstisch. DAS hatte Atmosphäre! Das Intro ging in Nekrolog 43 über, der eröffnende Nachruf auf einen Toten vom gleichnamigen Album. Die nächsten Überraschungen folgten auf dem Fuße... zum einem gab es tatsächlich (akzentuierendes) Licht, denn DIARY OF DREAMS sind eigentlich dafür bekannt, es so dunkel wie möglich auf der Bühne zu haben – ein Alptraum für Fotografen quasi ;) Ähm... und zum anderen folgte mit False Affection, False Creation gleich ein legendäres Stück vom ersten, heißgeliebten Album Cholymelan, allerdings in einem völlig neuen Soundgewand. DIARY OF DREAMS spielten sich so langsam warm, trotz des eher spärlichen Feedbacks von der Zuhörerschaft (wer hat eigentlich vorher das Valium verteilt???) und nutzten die Auslaufbühne ins Publikum. Oh, und es gab zumindest bei drei Songs Feuer auf der Bühne. Auch was Neues... ;) Das der Refrain zu Traumtänzer weitestgehend vom Publikum gesungen wurde, dürfte klar sein, und das dies eine unglaubliche Gänsehaut-Atmosphäre produziert ebenso...
Nach einer guten Stunde war zum ersten Mal Schluss, aber die Jungs ließen sich nicht lange bitten, kamen mit Akustikgitarren zurück und begannen den Zugabeblock so, wie sie den regulären Block beendeten, mit The Curse. Nach drei akustischen Darbietungen verließen DIARY OF DREAMS ein weiteres Mal die Bühne, um noch einmal für She And Her Darkness zurückzukehren. Nach knapp 2 Stunden war dann – leider – endgültig Schluss. Im nachhinein stellte sich heraus, das es noch zwei weitere Songs auf der Setliste gab (Retaliation und The Valley *schnüff*), die man uns aber vorenthalten hat :/
Setlist: Intro, Nekrolog 43, False Affection, False Creation, The Plague, She, Chemicals, Hypo)crypticK(al, Butterfly:Dance!, MenschFeind, UnMensch, Son Of A Thief, Traumtänzer, AmoK, UnWanted, Kindrom, The Curse // [acoustic set] The Curse, Giftraum, O’ Brother Sleep // She And Her Darkness

Jaaa, man kann sagen: ein fantastisches Konzert zum Tourauftakt mit vielen Überraschungen und Neuerungen ;) Das Publikum war, wie bereits erwähnt, ziemlich lahm. Nun gut, Schwamm drüber... Was ich ungewöhnlich fand, war die Tatsache, das es mehr Songs von einem relativ alten Album gab (Freak Perfume, 2002), als von Nekrolog 43 oder letzteren Veröffentlichungen. Auch sei erwähnt, das von Nekrolog 43 nur die schnellen, tanzflächentauglichen Nummern gespielt wurden... ok, bis auf Son Of A Thief... Ist natürlich irgendwie verständlich, auch wenn ich jene als die eher schwächeren Tracks des Albums empfinde.
Dafür war der Merchandise-Stand wirklich üppig gefüllt und meine Wenigkeit in Richtung Verarmung gedrängt ;) Ok, nicht wirklich... aber ich hab ja auch noch nicht alles... hehe.
Beide Bands tummelten sich noch am Merchandise und erfüllten Signier- und Fotowünsche, während uns die Security – wie üblich – unfreundlich und recht fix aus der LMH rausgekehrte.
Was bleibt am Ende? DIARY OF DREAMS Fans sollten diese Tour auf keinen Fall verpassen ;)
Der eigentlich geplante Gig am nächsten Tag in Eindhoven viel für mich leider flach, aber vielleicht gibt es doch noch Nachschlag von einer der Shows in Februar ;)

 

 

story & pics © Dajana