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2005-01-23 DE – Osnabrueck - N8

BOLT THROWER kommen auf Tour? Also nix wie hin! Das reicht eigentlich als Einleitung, denn mehr gibt’s auch nicht zu sagen. BOLT THROWER sind einfach ein Pflichttermin, komme was wolle. Und mit Those Once Loyal hat die britische Death Metal Walze einmal mehr ein grandioses Album abgeliefert, das natürlich live präsentiert werden will. Schließlich liegt die letzte Tour mal eben 3 Jahre zurück …
Und um den Spaßfaktor zu erhöhen, hat man sich ein nettes Trümmer-Package zusammengesucht. Extra vorstellen muss man eigentlich keine der Bands mehr; es handelt sich durch die Bank um qualitativ hochwertige Death Metal Kost, seien es nun die High-Tech-Speed-Deather NECROPHAGIST aus deutschen Landen, die Sickos von MALEVOLENT CREATION oder die schwedischen Griechen von NIGHTRAGE. Vier Bands für einen wahren Ohren- und Augenschmaus. Das Publikum weiß solch ein Package natürlich zu schätzen, so wundert es kaum, das nicht nur die Tour an sich, sondern auch das N8 (knapp) ausverkauft und die Stimmung von Anfang an auf Siedetemperatur war…

:: Fotos ::

:. NECROPHAGIST ~ starteten dann auch überpünktlich und knallten dem werten Publikum einen Kracher nach dem anderen um die Ohren. Alles ging furchtbar schnell, es gab kaum Ansagen. Songs gab’s quer Beet durch die Historie… hihihi… gut, da gibt es neben dem Relapse Label Debüt Epitaph nur Onset Of Putrefaction und das Demo. Jungs, es wird wirklich mal Zeit, dass ihr mit einem neuen Langeisen um die Ecke kommt. Nach 30 Minuten, die einem wie 15 Minuten vorkamen, war auch schon wieder Schluss. Sehr technisch alles, trotzdem genug Groove und Bangfutter. NECROPHAGIST haben einen super Eindruck hinterlassen. Mehr davon!

:. NIGHTRAGE ~ überraschten erst mal mit der Tatsache, dass sie Necrophagist Gitarist Christian Muenzner auf der Bühne behielten, der lediglich nur die Axt wechselte und statt Gus G. in die Saiten griff, welcher derzeit unabkömmlich in einem Studio hockt. Mister Muenzner hatte sich mal eben das NIGHTRAGE Programm in einer Woche draufgeschafft. Respekt! Der einzige Kritikpunkt, nämlich dass man die gelegentlichen Gitarrensoli mehr sehen als hören konnte, muss man wohl eher dem Tonpersonal zuschreiben. Die Schweden/Griechen kamen ebenfalls unheimlich agil und wuchtig rüber, während sich Fronter Jimmie Strimell wie eine Furie die Seele aus dem Leib schrie. Die Band fegte wie ein ICE übers Publikum hinweg. Eh man es sich versah, waren sie über einem hinweggerauscht, das Equipment gewechselt und standen die Nächsten auf der Bühne...

:. MALEVOLENT CREATION ~ machten dann auch gleich von der ersten Sekunde an keine Gefangenen und ließ die Meute völlig ausrasten. Es wurde zwar in der ersten Reihe ein wenig eng aber dafür schön warm ;) Zwar gab es bei Amis mal wieder einen (den mittlerweile 12.) Personalwechsel, aber mit der Verpflichtung von ex-Nile & God Dethroned Schlagzeuger Tony Laureano haben sie definitiv nichts falsch gemacht. Unglaublich aggressiv und brutal und herrlich wild gaben sich die Amis die Ehre, sinnbildlich nichts als verbrannte Erde hinterlassend. Frontsicko Kyle Symons tobte sich in bester Manier zur Freude aller Anwesenden mal wieder so richtig aus und wirbelte wie ein Derwisch über die Bühne. Oh Mann, das hat gegroovt wie sau!

:. BOLT THROWER ~ bildeten den krönenden Abschluss des heutigen Death Metal Massakers. Völlig eingenebelt bekam man die Akteure zwar kaum zu sehen, dafür hatten die Briten massig Platz auf der nun geräumten Bühne, auf der die anderen drei Bands neben dem BOLT THROWER Equipment noch ihr eigenes Zeugs unterbringen mussten. Martin Kearns konnte sich dabei an einer enormen Spezialkonstruktion austoben, an der so viele Drums befestigt waren, dass die Becken etc. oberhalb angebracht werden mussten. Das Ganze sah jedenfalls nicht nur beeindruckend aus, auch das Sound-Resultat ließ nichts zu wünschen übrig. Fast überflüssig zu erwähnen, dass Gitarristen und Bassistin ihren Teil der Klangwalze in gewohnter Perfektion ablieferten. Der zurückgekehrte Sänger Karl Willetts war völlig aus dem Häuschen ob des begeisterten Publikums und konnte sich kaum oft genug bedanken. Er versprühte soviel viel Energie und Enthusiasmus, das er alle umgehend damit ansteckte. Der Saal bebte, Band wie Fans hatten einen Riesenspaß. Einfach eine schweinegeile Show!
Setliste: At First Light, Entrenched, Mercenary, World Eater, Cenotaph, The Killchain, Powder Burns, Where Next To Conquer, Those Once Loyal, No Gust No Glory // The IVth Crusade, Where Cannons Fade

Fazit: Es gab zwar im nachhinein Meinungsverschiedenheiten, was den Sound betraf – jene die vorne standen hatten absolut nix zu meckern, jene von hinten beklagten sich über einen absoluten Soundbrei – dennoch: einfach ein richtig geiler Death Metal Abend! Jawoll!

 

story & pics © Dajana