Die spinnen
die Finnen! Und das nicht schlecht, nimmt man die frischgebackenen
Chartstürmer Finnlands, TERÄSBETONI,
mal etwas genauer unter die Lupe. Kriegerisch und ehrenhaft
hat sich dieses äußerst kampflustige Quartet dem
True Metal verschworen und knallt uns in bester, klischeetriefender
Manowar-Manier ein Debüt-Album um die Ohren, das einen
gewissen, stählernen Hauch von metallischer Nostalgie wahrlich
wieder aufblühen lässt. Donnernde Gitarren, stampfendes
und eingängiges Schlagwerk und dazu noch Lyrics in finnischer
Landessprache schmettern zerstörungswütig jegliche
Metal-Ungläubigkeit hinfort. Bei Metallitotuus
handelt es sich unangefochten um ein Release, das sich vollkommen
von dem humorvollen, finnischen „Troll-Wesen“ distanziert
und im Gegenzug dazu den altbewährten Mythos der heidnisch-nordischen
Götterwelt und Kriegslust in den thematischen Mittelpunkt
der Musik stellt. „Dem Ruf des Heavy Metal zu folgen ist
schwer, doch nicht für jene, die der Instinkt des wahren
Kämpfers leitet!“ lautet übersetzt die Kernzeile
des erfolgreichen Songs Taivas lyö tulta, der
nicht nur die skandinavischen Single-Charts im Sturm eroberte,
sondern auch bereits in europäischen und japanischen Airplay-Listen
entdeckt wurde. Als Produzent für das Album konnte man
niemand geringeren als Anssi Kippo verpflichten, der sein Händchen
schon bei sämtlichen heimischen Acts wie Children Of Bodom,
Sentenced, Lullacry und Norther im Spiel hatte und dem magisch
geschmiedeten Stück Metall noch die letzte (finnische?)
Veredelung verpasste. Kraftvolle Hymnen und durchwegs dynamische
Melodien sind das Endergebnis einer derartigen Studioarbeit.
Und auch wenn das Gesamtwerk der Band völlig ausgelutscht
und obsolet wirkt, haben TERÄSBETONI ein
gutes Scheibchen zusammengehämmert, das besonders heutzutage
einen würdigen Konkurrenten sucht.
Obwohl man mit Metallitotuus nicht
ganz an die glorreiche Ära der barbarischen Manowar anschließen
kann, finde ich es dennoch sehr lobenswert, wenn sich in Zeiten
des Metalcore noch Musiker finden, die es sich zum Ziel gesetzt
haben dem reißerischen True Metal zu frönen.