THE AXIS OF PERDITION – Urfe

 
Label: Aural Music
Release: 16.01.2009
Von: Joking
Punkte: 7/10
Time: 90:13
Stil: Cinematic Ambient Metal
URL: The Axis Of Perdition
 
Bevor die ersten Gitarren einen Hauch Metallisches in das düstere Universum namens Urfe bringen, sind anderthalb CDs abgespielt. Vorher regieren Soundscapes, breite Synthesizerflächern wabern bedrohlich, Drones, die von Naturgeräuschen, industriellem Fauchen, und ganz selten Pianotupfern unterbrochen werden. Dazu erzählt der Schauspieler Leslie Simpson eine labyrinthische Geschichte voller Gewalt, Abstürzen, physischen und psychischen Torturen. Die dritte Veröffentlichung der Briten THE AXIS OF PERDITION, die vierte, wenn man die MCD Physical Illucinations In The Sewer Of Xuchilibra mitzählt, ist ein Hörspiel mit lautem Soundtrack. Richtig gesungen wird nur phasenweise auf CD 2. Simpson erzählt, mal sachte, mal gehetzt und dramatisch durchaus nachhaltig. Leider muss er mitunter heftig gegen den brodelnden Sound ankämpfen, was die Verständlichkeit, der eh schon kryptischen Alptraumstory nicht gerade erleichtert. Ein Textheft liegt – zumindest den Promo CDs – nicht bei. Wäre hilfreich gewesen.
Was die graphische Gestaltung des Booklets bereits verrät, machen Musik und Text noch offensichtlicher: Urfe ist ziemlich eindeutig vom „Silent Hill“ Universum beeinflusst. Hätte man gut als Hörspiel zur Videospielreihe veröffentlichen können. Besonders zum Ende der ersten CD, wenn es nach verlorenen Seelen klingt, die mit verzweifelter Wucht einem Feuerofen entkommen möchten, wird die Verwandtschaft offensichtlich.
Urfe zu hören hat etwas hypnotisches, ist aber auf Dauer ein nervenzerrendes Unterfangen, dem auch die Gitarren-Ausbrüche im zweiten Teil keine Erlösung spendieren. Dennoch langweilt der atmosphärische dichte Höllentrip kaum und kann in der richtigen Stimmung für wohliges oder unbehagliches Gruseln sorgen. Mit den falschen Drogen zu sich genommen kann Urfe allerdings zu einem üblen Kater führen.