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2012-05-12 DE – Bochum - Matrix

Kaum das meinereiner der Matrix weit nach Mitternacht entfleucht ist, renne ich auch schon wieder die Türen selbiger Location ein und steh vor der Bühne ;) Die Matrix sollte ein Wohnheim für Journalisten in Erwägung ziehen…
Heute abend gibt es also PARADISE LOST, die mit ihrem brandneuem Album Tragic Idol mal so richtig überraschen konnten, orientiert man sich darauf doch wieder stark an alte Draconian Times Zeiten. Um das Tourpackage abzurunden, gibt es die finnischen Düsterheimer von SWALLOW THE SUN vorneweg. Das versprach ein ausgesprochen schöner Abend zu werden :)

  

Zunächst blieb ich aber am Merch kleben, um lieben Leuten Hallo zu sagen, sich zu verquatschen und zuzuschauen, wie sich die Paradise Lost Shirts im Handumdrehen ausverkaufen. Als die ersten Töne von Emerald Forest And The Blackbird ertönen, sprinte ich zur Bühne und huldige :: SWALLOW THE SUN ::, die sich zunächst durch ihr aktuelles Album spielen und dann noch 2 Klassiker einfliessen lassen. Die Band steht, bis auf dem Drummer, nebeneinander, was nicht viel Bewegungsfreiraum lässt. Trotzdem rocken sich alle die Seele aus dem Leib. Basser Matti überrascht darüber hinaus mit kahlgeschorenem Kopf und Keyboarder Aleksi sieht nach einer Infekt-Attacke schon wieder ein bisschen besser aus. Ansonsten ist alles beim Alten ;) Sänger Mikko agiert gewohnt zurückhaltend, Ansagen gibt es nur wenige. Leider reagiert auch das Publikum entsprechend zurückhaltend. Da hätte die Band deutlich mehr Begeisterung verdient.
Setlist: Emerald Forest And The Blackbird, This Cut Is The Deepest, Hate - Lead The Way, Hold This Woe, Cathedral Walls, New Moon, Swallow (Horror Pt. I)

   

:: PARADISE LOST :: brauchen danach ein bisschen länger, dafür sorgen sie dankenswerterweise für eine Nichtraucher-Zone in der Tube, in der bei Konzerten sonst üblicherweise geraucht werden darf. Leider halten sich einige nicht dran, trotz aufmerksamer Security. Die Briten spielen sich durch ein Best-Of Mix neueren Datums und binden nur hier und da mal einen neuen Track ein. Diese Vorgehensweise lässt allerdings prima den musikalischen „Schritt zurück“ auf dem neuen Album erkennen. Die Tube ist jetzt bis hinten voll und das Publikum auf Temperatur. Es wird rege mitgesungen und geklatscht. Aber auch die Band scheint in bester Laune zu sein und agiert ausgesprochen lebhaft. Nick Holmes mutiert geradewegs zur Plaudertasche und kriegt sogar fast noch nen Lachanfall. Seine Sangesleistung ist live, trotz aller Bemühungen, begrenzt, kennt man ja inzwischen und keiner regt sich mehr darüber auf. Ich frage mich gerade nur, ob das damals auch schon so war. Auf ihrer ersten Deutschlandtour Anfang der Neunziger… Andererseits fällt sowas beim Growlen eh nicht auf… ;)

  

Wie dem auch sei, PARADISE LOST haben hier heute Abend eine der besseren Shows geliefert und entlassen ein glückliches Publikum in die Disco Nacht, nach nur kurzen 70 Headliner-Minuten. Vielleicht ein bisschen mager. Egal. Mir wird derweil die Ehre eines äußerst leckeren Rhabarberkuchens zuteil, so dass ich alles andere verschmerze ;) So, jetzt lass ich die Matrix mal ein paar Tage aus. Aber nicht lange… *lach*
Setlist: Desolate (Intro), Widow, Honesty In Death, Erased, Forever Failure, Soul Courageous, In This We Dwell, Praise Lamented Shade, Pity The Sadness, As I Die, Symbol Of Life, Tragic Idol, The Enemy // One Second, Fear Of Impending Hell, Faith Divides Us - Death Unites Us, Say Just Words

  

 

story © Dajana • pics © Daniela Vorndran