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2019-09-25 DE – Dortmund - FZW
 

| Einlass: 19.00 Uhr | Beginn: 20.00 Uhr | Eintritt: VVK: 26 € zzgl. Gebühren |

 

[Dajana] Ha! Ich wusste es! Nach der sensationellen und überaus erfolgreichen Jubiläumstour zum 1999 veröffentlichten Debütalbum Industrial Silence im Februar (Livebericht hier) haben die Norweger Blut geleckt und hängen nun im Herbst quasi den zweiten Teil der Tour dran. Und wieder darf sich das NH über einen Termin in der Nähe freuen und kratzt erfolgreich an den Türen der zuständigen Veranstalter ;)
[BRT] Hach, MADRUGADA kann man ja immer wieder sehen, da ist Gänsehaut vorprogrammiert. Wenn man schon keine neue Musik erwarten kann, muss man die alte halt feiern, solange es geht.

:: Fotos :: MADRUGADA ::

[Dajana] Statt nach Köln ging es dieses Mal in das :: FZW :: Dortmund, das nahezu ausverkauft war. Es gab nur noch eine Handvoll Tickets an der Abendkasse. Wie schon im Februar spielten :: MADRUGADA :: ohne Vorband. Find ich klasse! MADRUGADA pur, ohne Ablenkung. Großartig!
Tatsächlich sind noch andere auf den Geschmack der düsteren Musik gekommen, denn der WDR Rockpalast hat sich im FZW breitgemacht, um mit 7 Kameras das Konzert direkt in die Wohnzimmer der Republik zu streamen. Kann man so machen, das 2-Stunden-Video gibt es mittlerweile auch auf YouTube und erfreut sich steigender Zugriffszahlen.
Das hieß aber auch, dass es zumindest für uns Fotografen im Fotograben recht eng wurde und wir so manchen herrisch agierenden Kameramann ausweichen mussten. Gut, das war nur ein kleiner Wermutstropfen.

[Dajana] Enttäuschender fand ich, dass MADRUGADA und genau dieselbe Setliste wie im Februar boten, sogar noch um einen Song gekürzt. Man hatte das wunderbare Only When You're Gone weggelassen. Da hätte ich dann doch ein kleines bisschen mehr Abwechslung erwartet.
Gut, für all jene, die MADRUGADA im Februar nicht live gesehen haben, dürfte das Konzert im FZW den Effekt gehabt haben, wie bei uns im Februar in Köln.n
[BRT] Selbes Tourmotto, selbe Setlist, sicher hätte man da noch etwas variieren können, aber gut, das ist sicherlich Jammern auf hohem Niveau. Aber da sollte dann doch in nicht allzu ferner Zukunft mal eine The Nightly Disease Tour kommen, sonst wäre das schon ein eher schwaches Bild.
[Dajana] Da haben MADRUGADA jetzt ein Jahr Zeit für. The Nightly Disease feiert ja erst 2021 Jubiläum.

[Dajana] MADRUGADA starteten mit einer halben Stunde Verspätung um halb neun zunächst mit dem Jubiläumsalbum Industrial Silence, welches in seiner Gänze aber eben nicht in originärer Reihenfolge gespielt. Besonderes Gimmick war einmal mehr die Glitzerjacke bei Norwegian Hammerworks Corp., die ich gerne fotografiert hätte.
Nach einer kurzen Pause ging es dann weiter mit dem zweiten Teil des Sets und Songs aus den anderen vier Alben.
Die Band agierte wesentlich lebhafter auf der Bühne, was den Kameras geschuldet sein dürfte. Der Sound war klar und wuchtig, die Lichtshow perfekt auf das Set abgestimmt. Dafür haperte es mit der Klimaanlage im FZW, es herrschten beizeiten tropische Temperaturen in der vollen Halle. War vielleicht auch absichtlich, um die Getränkeverkäufe zu maximieren…
Was dieses Mal stärker auffiel als in Köln, war, dass die Songs auf Industrial Silence doch sehr ruhig und balladen-lastig sind, wie Sänger Sivert Høyem selbst herausstellte, was dem Konzert schon ein wenig an Dynamik nimmt, zumal man bei Live-Repertoire auch nichts aufgepeppt hat. Da meine ich, ist mein persönliches Fave-Album The Nightly Disease lebhafter.
[BRT] Nach 10 Sekunden Gänsehaut, trotz tropischer Temperaturen, das kann sicherlich nur eine Band. Trotz nahezu identischer Setlist kamen die Songs etwas dynamischer als noch im Frühjahr und hier und da fand ich sie auch um Nuancen anders arrangiert. Mal mehr Orgel, mal mehr akustische Gitarre oder den einen oder anderen Instrumentalpart etwas ausufernder gespielt. Besonders sympathisch finde ich, dass MADRUGADA nie routiniert rüberkommen oder die unnahbaren Rockstars rauslassen. Die Ansagen kamen spontan, auch mal unbeholfen oder stockend und zu keiner Zeit einstudiert. Einfach nur toll. Könnten die Kumpels aus der Nachbarschaft sein, die da auf der Bühne stehen.
So, und jetzt können die Jungs gerne mal anfangen die meiner Meinung nach stärkere Platte The Nightly Disease einzustudieren und die mit ein paar anderen Songs aufzupeppen. Ausverkaufte Häuser wären garantiert. Während der normale Teil ja eher ruhig und bedächtig rüberkam, ging’s im Zugabenteil mit den Knallern Black Mambo, Majesty oder The Kids Are On High Street ja doch etwas mehr zur Sache. Mit dem Rausschmeißer Valley Of Deception gab es aber dann noch mal so richtig Gänsehaut. Bitte, bitte

[Dajana] Einmal mehr ein fantastisches Konzert der Norweger. Vielleicht nicht mehr ganz so magisch und beeindruckend wie im Februar. Die Band hat jedenfalls alles geben und machte die Fans überaus glücklich. Mission complete :)
[BRT] Hmmhh, ich fand es eigentlich genausogut. Durch den etwas kleineren Laden war man auch „näher“ dran. Wie auch immer, es war ein tolles Konzert einer einzigartigen Band!

Band: Sivert Høyem (vox/git), Frode Jacobsen (Bass), Jon Lauvland (Drums), Pettersen Christer Knutsen (Live Keyboards & Gitarre), Cato Salsa Thomassen (Live Gitarre)

Setlist: Vocal, Belladonna, Higher, Sirens, Shine, This Old House, Strange Colour Blue, Salt, Norwegian Hammerworks Corp, Beautyproof, Quite Emotional, Terraplane, Electric // Black Mambo, Hands Up - I Love You, What's On Your Mind?, Majesty, The Kids Are On High Street, Valley Of Deception

 

story © BRT & Dajana • pics © Dajana & Dajana Winkel • Photography