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MOR DAGOR

 
2006-01-21 DE – Muehlheim - Star Club

Ende Januar gaben sich im Mühlheimer Star Club vier Underground-Black-Metal-Bands ein Stelldichein. Besonders gefreut habe ich mich dabei auf die Münsteraner Formation HELRUNAR, die leider in heimischen Gefilden noch nicht zu sehen war, mit ihrem Album Frostnacht aber ein verdammt gutes Stück Musik abgeliefert hatten…
Der Star Club war mit ca. 230 Gästen rappelvoll, was zwar begrüßenswert, aber in Anbetracht der Räumlichkeiten auch problematisch war, Theke und Toiletten befanden sich hinter bzw. rechts neben der Bühne, so dass es größtenteils ein einziges Gerenne und Gedrängel gab. Sicherlich verbesserungswürdig war wohl auch der Einsatz der Nebelmaschine, die ständig vor dem Mischpult mitten im Publikum "gezündet" wurde. Insgesamt taten diese Kleinigkeiten der hervorragenden Stimmung aber keinen Abbruch.

:. MOR DAGOR ~ legten ziemlich pünktlich als erste los. Die Essener waren mir bis dato allerdings nicht bekannt und boten knüppelharten, rasend schnellen Black Metal und brachten damit bereits einen guten Teil des Publikums in Stimmung und servierten Songs durch alle 3 Veröffentlichungen, unter anderem Chastised Flesh, Corpus Christii, Throne Of Flesh und ihr offenbar beliebtester Song Bloodstream, zumindest waren dazu die meisten Kopfschüttler zu beobachten. Nach knapp 30 Minuten war Feierabend, ein gelungener Auftritt, dem allerdings ein wenig mehr Stageacting gut getan hätte.

:. TODTGELICHTER ~ enterten dann als zweites in wilder Kostümierung inklusive Corpsepaint die Bühne. Auch hier passierte auf der Bühne nicht so arg viel, und auch das gebotene Songmaterial konnte nicht durch viel Abwechslung glänzen. Dementsprechend waren auch die Reaktionen des Publikums im Gegensatz zum vorigen Act eher verhalten. Hervorzuheben bleibt der Schlagzeuger, welcher wenigstens für ordentlich Speed sorgte. Hier war nach knapp 40 Minuten Schluss.
Setlist: Hort Des Todes, Zu Den Waffen, Von Hass Und Trauer, <Noch kein Titel>, ...Und Gütig Empfange Ich Euch, Erinnerungen Eines Wolfes, Schlachtenruf

:. GEÏST ~ sorgten alleine optisch für einen Schnitt im Programm… Kann mich gar nicht entsinnen, schon mal einen Black-Metal-Sänger in roter Cordhose und Turnschuhen auf der Bühne gesehen zu haben *g* Musikalisch gab es nun technisch anspruchsvolleren und abwechslungsreicheren BM. Das Material stammte größtenteils von der aktuellen Veröffentlichung Patina. Knapp eine Stunde durften sich GEÏST auf der Bühne austoben und brachten eine ganze Reihe von Leuten zum Mähneschwingen. Im Ganzen ein solider und von Spielfreude geprägter Auftritt. Zu guter Letzt flaxte der Sänger noch ein wenig herum, indem er die nachfolgende Band mit: „Viel Spaß nun mit Hellrunner“ ankündigte ;)
Setlist: Stille Wasser, Winters Schwingenschlag, Wanderer bei Fels und Fjord, Alle unter dem Himmel, Carpathian Forest, Patina, Laub, Einst war es Wein

:. HELRUNAR ~ Nach einer kleine Pause kam dann der vom überwiegenden Teil der Anwesenden lang erwartete Auftritt von HELRUNAR. Diese wirkten zu Anfang noch sichtlich nervös, was aber wohl zum einen daran lag, dass relativ kurzfristig zwei neue Mitglieder in die Kapelle integriert werden mussten, und zum anderen an der - laut Sänger Skald Draugir - sehr knappen Zeit zu Proben. Nachdem man der versammelten Mannschaft aber mit den ersten beiden fehlerfrei gespielten Krachern ordentlich einheizen konnte, war von der Anfangsnervosität nichts mehr zu spüren. Fast zu gleichen Teilen mit Stücken vom letzten Werk Frostnacht und dem Debüt Grátr gaben Band und Sänger buchstäblich alles. Vor allem Skald Draugir wirkte gegen Ende des Gigs sichtlich verausgabt. Mit - inklusive der Zugabe - ebenfalls einer knappen wie im Fluge vergangenen Stunde war das Ende leider relativ früh gekommen. Übermäßig viel Material steht HELRUNAR ja auch noch nicht zur Verfügung! Auf jeden Fall das klare Highlight des Abends! Wer Lust auf mehr hat oder HELRUNAR überhaupt mal sehen will, hat übrigens bereits ab dem 04.03. Gelegenheit dazu, denn da beginnt die Tour mit The Vision Bleak.
Setlist: Frostnacht, Ich bin die Leere, Älter als das Kreuz, ...bis die Seele gefriert, Seelenwinter, Hauch wird Sturm, Dreifach Dorn, Das heilige Feuer

Im Endeffekt ein gelungener Abend, bei dem vor allem der Headliner zu überzeugen wusste. Die Menge hatte jedenfalls ihren Spaß, und nach dem Konzert ging es auch partymäßig munter weiter im Star Club :)

Geist:

Geist   Geist

Geist

Helrunar

Helrunar   Helrunar

Helrunar

 

story © Seb