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2015-02-15 DE – Essen - Turock
 

[Dajana] Was für ein Package! Nicht nur das GHOST BRIGADE immer für atmosphärisch tolle Shows stehen, vielmehr sind es bei diesem Package die beiden Vorbands, die enormes Interesse wecken. AGRIMONIA wurden ja bereits zu einem Kult-Act hochstilisiert. Aber auch von TALBOT hatte ich schon viel Gutes gehört. Gut, das schraubt die Erwartungen natürlich in die Höhe ;)
[BRT] Sonntags zur besten Kaffee und Kuchen-Zeit schickte sich eine Horde Rockmusiker aus dem Ostseeraum an das Turock zu überfallen. Das war denn auch überraschenderweise gut gefüllt. Und dann waren noch jede Menge Freunde und Bekannte am Start, was kann es bessere Voraussetzungen für ein geiles Konzert geben? Jajaja, eine Ansetzung am Freitag oder Samstagabend… okay...

:: Fotos ::

[Dajana] Das Wochenende hatte insgesamt viel zu bieten. 4 hochkarätige Konzerte im Ruhrpott machten die Entscheidung zunächst schwer. Zum Glück helfen andere von außen hin- und wieder nach ;) Meine Wenigkeit hatte vorher noch spontan zu arbeiten, Rufbereitschaft nennt man das und die Show im Turock begann ungewohnt zeitig. Bereits um 17 Uhr öffneten sich die Türen… Immerhin zeitig Feierabend dann… ;)

[Dajana] Den Auftakt um 18 Uhr machen die Esten :: TALBOT ::. Das Duo besteht aus Magnus Andre, der irgendwie immer gleichzeitig Bass und Keybords spielt und dabei auch noch singt, und Evgeny Mikhailov an den Drums und gelegentlichen Vocals.
[BRT] Die beiden präsentierten einen psychedelischen Stoner-Rock Cocktail, der durchaus Unterhaltungswert hat, aber mich nicht sofort packte. Das Stageacting war recht begrenzt, die Musik verschwand zwischendurch schon mal in psychedelische Sphären. Erinnerte mich irgendwie an ne Kifferversion von Mastodon oder Baroness. Schätze, da muss ich mal in die aktuelle Platte Scaled von 2013 reinhören.
[Dajana] Ich fand’s ziemlich geil. Der Sound war vielleicht nicht gerade der Beste. Zu dem psychedelischen Stoner-Rock Cocktail kann man noch einen extra tief gestimmten Bass, ein bisschen Drone und Doom hinzufügen. Ich mochte auch den Gesang sehr. Ganz mein Ding :) Und jau, die Scaled muss her!

[Dajana] Ich muss sagen, auf :: AGRIMONIA :: war ich wirklich sehr gespannt. Man hatte mir im Vorfeld allenthalben den Mund wässrig gemacht, wie großartig die Schweden doch sind. Meine Erwartungshaltung an die heutige Show war dementsprechend hoch.
[BRT] So richtig objektiv kann ich den Gig der Schweden von AGRIMONIA um Frontfrau Christina sicherlich nicht bewerten. Der Longplayer Rites Of Separation ist für mich mit Abstand DIE Platte des Jahres 2013 und immer noch einer meiner am häufigsten gehörten Platten der letzten Zeit. Ich hatte sowieso erstmal einen Großeinkauf am Merch und dann ab in die erste Reihe. Die sympathischen Schweden rockten dann auch kräftig ihren Epic-Crust in die Meute, mit Talion auch direkt als Opener. Toll! Frontfrau Christina wirkt zwischendurch manchmal etwas kurzatmig und es klingt hier und da schon mal so als ob sie die letzten Textzeilen mal auf den Bühnenboden kotzen müsste, aber egal. AGRIMONIA haben gerockt. Punkt. Okay, um Psychos Genörgel mal vorweg zu nehmen, jaja, Feinripp Unterhemden müssen nicht sein…
[Dajana] Auch objektiv betrachtet war’s eine grandiose Show! Ich bin hin und weg. Episch ist hier genau das richtige Wort. At The Gates‘ Martin Larsson ist auf dieser Tour nicht dabei, die sind ja grad selbst auf Tour. Meine Erwartungen wurden jedenfalls nicht enttäuscht, ich vermisste vielleicht ein wenig die atmosphärischen Sounds, wenn sie denn da waren, gingen sie völlig unter. Gut, hatte so live einen deutlich ruppigen Ansatz, als auf CD. Trotzdem großartig! Man merkte, das viele doch nur wegen AGRIMONIA heute abend hier waren. Und jetzt ärgere ich mich, dass ich das Tank-Shirt nicht gekauft habe. Wollte ich doch eigentlich… Verdammt.
Setlist: Talion, While Life Lies, The Battle Fought, The Decay

[Dajana] :: GHOST BRIGADE :: haben sich für ihr neues Album IV – One With The Storm 3 Jahre Zeit gelassen und waren auch sonst eher wenig zu sehen. Die Finnen haben sich scheinbar völlig zurückgezogen und so sahen sie auch irgendwie aus: Kauzig, bärtig, wie gerade - und das recht unwillig - aus dem Wald gezerrt und auf eine Bühne gestellt. Die Interaktion mit dem Publikum war verhalten, viel zu sehen gab es auch nicht, das Licht wurde auf ein Minimum runtergedimmt. Gut, bei GHOST BRIGADE ist es vor allem die Musik und die damit verbundene Atmosphäre. Die Finnen starteten mit zwei neuen Stücken und hauten kurz darauf den Überhit Into The Black Light vom grandiosen Zweitwerk raus. Gewonnen! ;) Den hatte ich erst in der Zugabe erwartet. Überhaupt war das eine schöne Setliste, abwechslungsreich was Tempi und Stimmung anging und schön gemischt. Sehr, sehr schön. Hach…
[BRT] Für GHOST BRIGADE bin ich sicherlich kein Fachmann, die zwei Scheiben die ich kenne, mag ich, höre sie aber auch eher selten. Aber davon abgesehen war ich zu dem Zeitpunkt schon voll wie Eimer. Der Gig hat trotzdem Spaß gemacht, auch wenn die Band wenig mit dem Publikum interagierte und auch sonst recht zurückhaltende wirkte. Die Stimmung war auf jeden Fall super.
Setlist: Wretched Blues, Aurora, Minus Side, Into The Black Light, Stones And Pillars, Breakwater, Clawmaster, Electra Complex, Divine Act Of Lunacy, Elämä On Tulta // Deliberately, Suffocated

 

story © BRT & Dajana • Photos © Dajana & Dajana Winkel • Photography