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~ Ashes To Ember ~ Gods Will Be Done ~ The Very End ~

~ Supersoma ~ Killing Chord ~

 
2007-10-05 DE – Paderborn - Kulturwerkstatt

Das Vorspiel: Drei meiner favorisierten Underground Bands auf einer Bühne??? Nein! DAS kann man sich doch gar nicht entgehen lassen ;) Mein Dienstplan war gnädig und die Paderbronx ist erstaunlicherweise gar nicht so weit weg und recht zügig zu erreichen. Natürlich nur, wenn man beim Autofahren nicht träumt und Abfahrten verpasst, und somit in den Genuss einer nächtlichen Sightseeing-Tour über die Paderborner Bauernschaften kommt ;) Andererseits war es auch mein allererster Besuch in dieser denkwürdigen Stadt… Nun denn, viel zu sehen gab es im Dunklen nicht (im Hellen wohl auch nicht *g*) und die Kulturwerkstatt war recht einfach zu finden. Kurz vor der Angst (20 Uhr) erreichte ich dann also die Stätte legendärer Veranstaltungen… nur um festzustellen, das eigentlich noch niemand so recht anfangen wollte und konnte…

Das anwesende Volk bestand derzeit hauptsächlich aus Veranstaltern und Bandmitgliedern, SUPERSOMA steckten noch irgendwo im Stau, Devastate waren kurzfristig ab- und KILLING CHORD dafür eingesprungen, was ASHES TO EMBER spontan zum Headliner des Abends werden ließ und Mitorganisator und GODS WILL BE DONE Bass-Bad-Mood-Machine Hölgster fast in den Wahnsinn trieb ;) Ok, dat Ding mit der PA tat da noch ein Übriges, um Blutdrücke in gefährliche Höhen schießen zu lassen ;) Zum Glück tauchte kurz nach mir meine allerliebste Fotografen-Kollegin Wiebke Essert auf (Hotel666.de - da gibt's noch mehr Fotos ;)), so dass zumindest die medizinische Notfallseite abgedeckt war *lol*

:: Fotos ::

Während sich der eine oder andere darin übte, dem Abend so was wie eine Struktur und einen Zeitplan zu geben, übte sich unser Trüppchen darin, schon mal über das eine oder andere Bier zu vernichten und sparte nicht mit lässigen Kommentaren, was die Kulturwerkstatt dicht an den Rand des Wahnsinns brachte. Jaaaaa, das sind perfekte Rahmenbedingungen für ein Calani-Konzert: gleichermaßen chaotisch wie unterhaltsam ;) DAS versprach ein interessanter Abend zu werden *lol*

Bei unschlagbaren 6 Euronen ließen sich dann auch endlich ein paar Leute blicken, um die 50 zu Hochzeiten, so dass dann tatsächlich kurz nach 9 :: KILLING CHORD :: die Bühne enterten. In 30 Minuten gab es eine solch geballte Ladung an Songs, Power und Energie um die Ohren, oder andersherum: ein mächtiges Hardcore-Brett mit thrashigen und manchmal punkigen Anflügen, das im Auditorium bereits die ersten Matten flogen. Ok, einige Songs bewegen sich auf „schnelllebigem“ Grindcore-Entertainment-Niveau und setzten mit ihren 40 Sekunden Segmenten unterhaltsame Akzente ;) Da die Band schon reichlich die hopfigen Backstagevorräte geplündert hatte, waren allesamt entsprechend gut drauf. Für ne Band, die es erst sein Anfang 2006 gibt, war das hier schon ne ziemlich geile Nummer. Nur… hab ich die für den Sommer angekündigte erste Langrille irgendwo rumfliegen sehen…???
Setlist: End Of Days, Little Demon, Down The Drain, I Defy, Face Of Pain, Tough Guy, Consporacy Of Love, My Diary, Buried Alive, Dead S., Burning Fight

Weiter ging’s mit :: SUPERSOMA :: die dann zwar etwas gestresst aber doch noch lebendig dem Moloch namens A1 entkommen sind ;) Nach halbstündiger Umbau- und Akklimatisierungsphase (schließlich mussten ja auch die SUPERSOMA-Kreuze aufgebaut und verkabelt werden ;)) wurde mit Heaven vom gleichnamigen Demo eröffnet, der SUPERSOMA Smashhit schlechthin! Das Publikum ließ sich hocherfreut in psychedelisch-vernebelte, Sabbath-doomige Stonerrock-Gefilde entführen und tobte sich ordentlich aus. Selbiges Phänomen konnte ich kürzlich in Neuss erleben. Keine Ahnung wie, aber SUPERSOMA hatten im Handumdrehen das Publikum im Griff. Muss an der Musik liegen, die ungemein gut reinläuft. Das rockt mal so richtig dreckig und macht einfach Spaß! Ein Muss für jeden Doom/Stoner Fan! Ich kann nur jedem empfehlen: legt euch Heaven oder das aktuelle Demo Prison zu!
Setlist: Heaven, Missing Nola, Weedeater, Pretend, Bleed, Broken Disguise, Two Sides, Indepenmdence, Here Comes The God, Offlife // Don’t Say, This Time

Als dann endlich :: THE VERY END :: an der Reihe sind, schlägt die Uhr eine Stunde vor Mitternacht und impliziert eine deutliche zeitliche Ausdehnung des Konzertes nach hinten. Die Jungs von Killing Chord sind inzwischen schon jenseits von gut und böse und das Bier Backstage vernichtet ;) Flatline ist der perfekte Opener und kracht gewaltig aus den Boxen, umgehend gefolgt von The Black To Come, das Highlight vom 2005er Demo. Da wird’s dann schon schwer mit dem fotografieren, da die Cam beim bangen stört ;) Joah, ich muss sagen, THE VERY END waren ohne Zweifel das Highlight des Abends und durften sich den Löwenanteil an Feedback und Zuspruch einsacken. Geile Show!
Setlist: Flatline, The Black To Come, Exit Plane, Exit Loss Theory, The Negative, Stabwounds, Sewn Eye Sleep, Gravity, Silencing, This End // Me vs. Life

Danach machten sich bei den Leuten deutliche Ermüdungserscheinungen bemerkbar und :: GODS WILL BE DONE :: hatten es nicht leicht, die Meute noch einmal richtig aufzurütteln. Sänger Gulle tat zumindest sein Bestes und fegte bzw. hopste lebhaft über die Bühne. Während Basser Holger den Bösen gab, kam Axeman Adam aus dem Grinsen nicht mehr raus. Musikalisch gibt es natürlich die volle Thrash-Breitseite und nein, es werden dabei keine Gefangenen gemacht. Wer kann, zieht vor der Bühne mit, der Rest verpisst sich mit eingezogenem Schwanz. Novum für mich an diesem Abend: Gulles Zwiegesang mit der kleinen Schwester aus dem Hause Parzich. Woah, was für eine Röhre die Göre… *staun* Auch hier einmal mehr eine überzeugende Show auf der Bühne, davor weniger, denn mit einem Blick durch’s Publikum musste man feststellen, dass sich die Reihen doch um einiges gelichtet hatten. Alles Weicheier… tststs.
Setlist: High On Hate, Mark Of Cain, Zealot, Fall From Grace, Eat You Whole, Lamb Of Sacrifice, The Treachery Of Angels, Test Of Faith, False Prophet, Near Death Experience, I Came To Die, The Exorcist // Crushed

:: ASHES TO EMBER :: hatten zu sehr, sehr später Stunde (irgendwann gegen 2) zugegebenermaßen die Arschkarte gezogen. Wer nicht längst schon knülle und zuhause war, lag betrunken in irgendeiner Ecke (oder fuhr wahlweise betrunken auf Garderobenständern rum *g*) oder war schon beim Aufräumen. Jaaa, lang hat’s gedauert… ASHES TO EMBER hatten sich vom Gelage etwas zurückgehalten, um eine gute Show zu liefern, aber die immer noch vorhandene Energie verpuffte gnadenlos an den müden Gestalten vor der Bühne. Dabei hatten die Ruhrpöttler musikalisch einiges zu bieten: brachialer Death Metal mit Mördergrooves und einer dezenten, arschtretenen Hardcore-Note. Ok, nicht wirklich neu, aber damit hätte man eigentlich Massen begeistern können… Schade Jungs, ihr habt mir schon richtig leid getan. Sänger Dominik machte dann auch nicht mehr viel Aufhebens, sprach ein paar Worte und verkürzte das Set auf eine knappe halbe Stunde. Die Jungs sollte ich mir noch mal unter besseren Umständen anschauen. Trotzdem, der Gig hier war kurz aber knackig ;) Oh, die Jungs stehen im Übrigen gerade mit ihrer aktuellen EP Introducing The End in den Startlöchern. Also ruhig ein Ohr riskieren (MySpace) und zuschlagen ;)
Setlist: Homo Ex Machina, Wings Of Insanity, AOD, My Grotesque, Dressed In Black, Curse Your Name, Ballad Of Fear, Awaken

Fazit: Trotz seiner Länge ein sehr unterhaltsamer Abend mit vielen kleinen Anekdoten ;) Aber damit war noch lange nicht Schluss. Wiebke und mich gelüstete es nach weiteren Partyaktivitäten ;) Da aber gewisse Herren (und Damen) entweder schon nach Gods Will Be Done oder danach schwächelten, gestalteten sich Party- wie Übernachtungsmöglichkeiten als schwierig, so dass sich einfach ne Handvoll Unverdrossener ins Paderbornische Nachtleben stürzte (ja, so was gibt es da, wenn auch in Form eines einzigen offenen Irish Pubs) und selbiges bis kurz nach sechs Uhr morgens zu zelebrieren. Oder sogar noch länger… Wiebke und ich verabschiedeten uns jedenfalls zu dieser Zeit, bestiegen Zug oder Auto und fuhren heimwärts Richtung Bett… Dem Vernehmen nach sollen aber alle überlebt und irgendwann zurück nach Hause gefunden haben… ;)

 

story & pics © Dajana