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MONSTERS OF DEATH

Dew-Scented - Shadowcast - Seeds Of Sorrow - Sprawl - Revenants Dawn

 
2003-05-24 AT Wien - Planet Music
 

Einige Zeit ist verstrichen, seitdem das letzte Monsters Of Death stattgefunden hatte und so sollte im Jahre 2003 das Festival wieder auferstehen und zugleich auch den Abschiedsgig der Ausnahmeband SPRAWL präsentieren. Diese wollten zwar nicht ganz zur Bezeichnung „Death“ passen – genausowenig wie die Space Metaller von SHADOWCAST oder die Thrasher DEW-SCENTED, aber mir persönlich war dieses buntgemischte Line Up sowieso viel lieber… (Dunja)

REVENANTS DAWN waren quasi der Startschuss für einen illustren Abend und legten sich auch gleich ordentlich ins Zeug. Die österreichische Nachwuchstruppe hatte leider von Beginn an mit einem gar fürchterlichen Sound zu kämpfen, sodass ich Feinheiten im Sound nur manchmal und mit viel Glück von den Monitorboxen her hören konnte. Die Soundfetzen, die ab und an dem Brei entfliehen konnten, klangen jedoch ganz ordentlich und auch optisch wirkte die Truppe engagiert. So kann ich nur hoffen, dass beim nächsten Auftritt von REVENANTS DAWN. der Soundmann etwas konzentrierter zu Werke geht, damit Revenants Dawn eine Chance haben, das Publikum mitzureißen – leider wird sich aber wohl auch in Zukunft nicht viel am Phänomen „schmerzender Sound bei der ersten Band“ ändern.

:: SPRAWL(Cosm) :: bestiegen meiner Ansicht nach schon viel zu früh die Bretter, denn erstens wären sie (meiner Ansicht nach) mindestens ein würdiger Co-Headliner gewesen und andererseits war es immerhin ihr Abschiedsgig. Ich hoffe jedenfalls inbrünstig, dass sie die Sache nocheinmal überdenken, denn die österreichische Szene wird sie schmerzlich vermissen. Von Anfang an gab die extravagante Truppe alles – gleich zu Beginn gab es ein Gitarrensolo der Marke „nochmaaaaal“, welches die Kult-Nummer Demonized einleitete, die in gewohnter Präzision heruntergehämmert wurde. In der folgenden guten halben Stunde entführten uns SPRAWL(Cosm) in ungeahnte musikalische Dimensionen – ein Süppchen, wie es die routinierten Wiener kochen, vermag ansonsten weit und breit niemand zu servieren! Man präsentierte sich einmal mehr technisch perfekt (wenn man von ein paar Schnitzern des Sängers absieht – dafür war der Gitarrero umso perfekter) und willens, die Kinnladen der Zuhörerschaft gen Süden schnellen zu lassen – sei es nun aufgrund der gitarrentechnischen Unfehlbarkeit oder aufgrund der Tatsache, dass manche das Gebotene doch nicht ganz verdauern konnten. Im letzten Drittel des Sets betrat noch eine Sängerin die Bühne, welche bei den Anwesenden gemischte Reaktionen auslöste – ich empfand sie auf jeden Fall als wohlklingende Ergänzung, die sich gut ins Soundbild einfügte. Insgesamt boten SPRAWL(Cosm) eine beeindruckende Leistung und man kann nur hoffen, dass sie sich doch noch zu dem einen oder anderen Gig hinreißen lassen!

Nachdem die "Review-Hackordnung" wegen einer persönlichen Angelegenheit nicht wie geplant eingehalten werden konnte, will ich nun auch noch ein paar Worte über :: SEEDS OF SORROW :: verlieren, von denen ich aber (wegen eines Besuches beim Bankomat & bei Wienerwald, glaubend, dass jemand anderes darüber schreiben würde...) nur 1-2 Nummern gesehen habe. Mein Eindruck von den SEEDS (die ich am M.O.D. zum zweiten mal gesehen habe - der Auftritt im Shelter zusammen mit Vader ist nun aber schon ein paar Jährchen her) war jedenfalls ein guter - druckvoller Death Metal, sauber gespielt und auch das Publikum fand Gefallen an deren musikalischen Ergüssen. Das nächste mal, so gelobe ich, werde ich während einer anderen Band den Würstelstand aufsuchen und mir Wiener Death Metal anstatt Wiener Würstchen einverleiben! (Mephisto--->)

Ein Großteil der Leute war mittlerweile verschwunden, so dass die Cyber Classic Space Metaller :: SHADOWCAST :: ihr neues Album Near Life Experience vor nur mehr etwa 60 Leuten präsentieren konnten, was nicht unbedingt stimmungsförderlich war. Leider gelang diesmal nicht alles so gut, wie vor ihrem Supportgig von Cradle Of Filth und die Band hatte mit enormen Soundproblemen zu kämpfen, so dass nicht jeder Ton 100% passte. Allerdings sollten solch kleine Schönheitsfehler nicht weiter von Bedeutung sein, denn dass sich hier begabte Musiker und mit Clemens "mC" Mayr ein Mensch voller neuer Ideen auf der Bühne bewiesen, sollte auch denjenigen aufgefallen sein, denen hier zu viel Elektronik dabei war. Man darf gespannt auf die anstehende Österreich Tour sein! (Dunja)

Den krönenden Abschluss des Abends stellte der Auftritt von :: DEW SCENTED :: dar. Nachdem mich die sympathischen deutschen Death/Thrasher schon auf der Tour mit Cannibal Corpse mitgerissen haben, freute ich mich schon darauf, wieder ein heftiges Brett serviert zu bekommen – und der erwartete Sturmlauf blieb auch nicht aus, denn DEW SCENTED gaben von Anfang an Vollgas und holzten sich durch einen arschtighten Set, als ob sie das Planet zerlegen wollten. Der Schwerpunkt des Sets lag logischerweise auf den Killer-Nummern des letzten Album Inwards, die live mindestens nochmals um 100 % durchschlagskräftiger als schon auf der Platte sind. Die Band spielte sich in einen wahren Rausch und die Stimmung im Publikum war am kochen, obwohl das Planet nicht übermäßig gut gefüllt war. Den Anwesenden inklusive dem Rezensenten war das aber herzlich egal – die Band wurde nach allen Regeln der Kunst abgefeiert – VERDIENT abgefeiert! Die überschwängliche Spielfreude und den flammenden Enthusiasmus, den die deutschen Recken an den Tag legten, macht ihnen nämlich nicht so schnell jemand nach! Das gepaart mit Songs, deren Durchschlagskraft ihresgleichen suchen, ergibt einen wunderbaren, nahezu extatischen Konzertabend, der mir noch lange in Erinnerung bleiben wird. Fazit – DEW SCENTED sind sowohl auf CD als auch und vor allem live eine wahre Größe, die Wien, wenn es nach mir geht, einmal im Monat heimsuchen könnte. Am besten zusammen mit The Crown und Behemoth...aber das ist eine andere Geschichte. (Mephisto--->)

 
story © Dunja & Mephisto--->