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2013-06-14 DE – Bochum - Matrix

Sommer, Sonne, Neuentdeckung. Und das gleich in zweierlei Hinsicht. I like ;) Zum ersten Mal beehre die EOD – EMPIRE OF DARKNESS LIVE EDITION. Bei der EOD war ich gelegentlich schon, eine jeden 2. Freitag stattfindende Party in der Matrix Die Live Edition hingegen ist neu für mich. Für schlappe 5 Euro kann man hier vor der Disco ein, zwei oder drei Bands bei recht kurzen Shows live begutachten und entdecken. Und der heutige Abend bot dann auch noch gleich eine Live Premiere.

:: Fotos ::

Bevor es aber soweit war, mußte man :: X-IN JUNE :: über sich ergehen lassen und das war definitiv keine angenehme Angelegenheit. Ich hab ja schon vieles im Musikzirkus erlebt, aber so eine grausam schlechte Liveband ist mir schon lange nicht mehr untergekommen. Und wir reden hier nicht von einer Band (oder in diesem Falle Soloprojekt), die - just gegründet - ihre ersten Gehversuche auf dem Livesektor macht. Fronter Markus Bär ist bereits seit gut einer Dekade im Musikgeschäft aktiv und hat mit X-IN JUNE vor 2 Wochen sein 2. Album (Choose Your God!) veröffentlicht und auf dem WGT gespielt. Doch bereits mit dem Opener des aktuellen Albums kam solch ein schräger Gesang von der Bühne, das sich einem die Zehennägel aufrollten. Und das lag nicht nur am schlecht ausgesteuerten Sound. Der schiefe Gesang zog sich durch alle dargebotenen Songs. Besonders nervig fand ich, daß Bär versuchte wie Brian Molko zu klingen. Zugegeben, er hat sich Mühe gegeben, seinen Gesang variabel und phrasiert zu gestalten, aber egal in welcher Tonlage oder Gesangsstil sich der Mann betätigte, es war zum weglaufen. Die Musik an sich war sicherlich nicht innovativ aber gar nicht mal so schlecht, wenn Keyboarder (Christian Beer) nicht so furchtbar gelangweilt agiert und einfach nur die Sounds per Knopfdruck abgerufen hätte.
Setlist: Heaven On Earth, I’ll Be Back, Sun Sea, Howling Creatures, What I Feel, Night Swim, Summer’s End, The Devil

Gut, schlimmer konnte es also nicht kommen. Allerdings hatte ich auch bei :: .COM/KILL :: eine niedrige Erwartungshaltung. Hierbei handelt es sich um das Nebenprojekt der Diary Of Dreams Akteure Adrian Hates und Gaun:A, die „ihre Ketten gesprengt und die Grenzen ihrer musikalischen Arbeit um ein weiteres Schaffenswerk ausgedehnt“ haben. Vollmundige Versprechungen und belanglose erste Hörproben, die wie Outtakes des letzten DOD Albums klangen. Ich war enttäuscht und hab mich dem gerade veröffentlichten und selbstbetitelten Debütalbum bisher verweigert. Und nun gab es die allererste Liveshow von .COM/KILL

…Und was ich live geboten bekam, hat mich dann doch begeistert! Verstärkt mit Dejan am elektronischen Drumkit, das er wie ein Berserker bearbeitete, lieferten .COM/KILL einen enorm druckvollen und treibenden Sound. Adrian und Gaun:A hatten irre viel Spaß und präsentierten alle Songs des Erstwerkes, was das Publikum mit frenetischem Beifall honorierte. Musikalisch bewegt man sich nach wie vor im Electro, ein bißchen härter als DOD, aber weit entfernt von Industrial oder Noise oder ähnlichen Genres, mainstreamig, tanzflächentauglich und mit nur wenigen experimentellen Sounds (hab ich da ein Bohren-Mellotron herausgehört?). Die Herrschaften dürfen da gerne mutiger werden und sich abseits der Trends bewegen. Generell jedoch eine großartige Show und ein Debütalbum, daß live um Längen besser klingt, als die gepresste Version, die ich mir jetzt doch mal angehört habe ;) Ein schöner Abend!
Setlist: Intro, Still Die Gier, Machines, Das Blendwerk, Com/Kill One, Knecht der Lüge, Who:Ah, Out Of Control, Monster Divine, Freaks Like Us

 

story & pics © Dajana