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2016-02-12 DE – Bochum - Rockpalast
 

| Einlass: 19:00 Uhr | Beginn: 19:030 Uhr | Tickets: 24,50 EUR zzgl. Gebühren |

 

Nachdem meine ursprüngliche Freizeitgestaltung dienstlich mal wieder komplett über den Haufen geworfen wurde, konnte ich umarrangieren und entschied ich mich zunächst für einen eher ruhigen Abend im • Rockpalast • zu Bochum (ruhig im Vergleich zum Konzert am nächsten Abend in der Matrix mit Aborted, Septicflesh und Kataklysm ;)). Hier stand die Electronic Transformers Tour an, mit CLAN OF XYMOX, RROYCE und SCINTILLA ANIMA. Ich war hauptsächlich wegen erstgenannter Band da, die anderen kannte ich gar nicht. CLAN OF XYMOX mochte ich in den End-Neunzigern sehr und hatte sie lange nicht mehr live gesehen.

:: Fotos ::

Zum anderen gab mir das die Gelegenheit, den umgebauten Rockpalast endlich bewundern zu können. Erste Liveberichte von unserem Rezensenten Bert versprachen ja viel Positives. Und dem kann ich nur zustimmen. Ich mag das neue Arrangement sehr. Angenehme Clubatmosphäre. Eher kontraproduktiv ist allerdings die Tatsache, dass es nur einen einzigen Ein-/Ausgang gibt, was bei Doppelkonzerten und nachfolgenden Discobetrieb - wie an diesem Abend - eine Katastrophe war. Es ging nicht vorwärts oder rückwärts. Weder beim Einlass noch später beim Verlassen. Eigentlich ging für eine Weile gar nichts. Mal ganz zu schweigen von den nun massiven Parkplatzproblemen an der Matrix, denn der Supermarkt hat ja auch noch auf und entsprechende Autofahrende Kundschaft.

Als :: SCINTILLA ANIMA :: kurz vor acht die Bühne betraten, musste ich spontan an eine bestimmte französische Band denken. Was wir hier zu sehen und zu hören bekamen, war schon sehr skurril und bizarr. Eben diese Art von Verrücktheit, wie sie vielen französischen Bands eigen ist. Das dem nicht so ist, wurde dann ebenso schnell klar, dennoch haben SCINTILLA ANIMA eine Menge Potential.
Ich will es mal so formulieren: ich sehe das Gesamtbild, das Konzept dahinter, und das finde ich richtig gut! Aber es mangelt doch noch deutlich an der Umsetzung, vor allem beim Sound und der Gesangsperformance. Von der Musik her muss man deutlich druckvoller werden (oder per Sound druckvoller rüberbringen) und am Gesang von nangoo und DT muss gearbeitet werden. Sound und der Gesang waren insgesamt sehr unausgewogen. Gut, das mag an der Technik gelegen haben; SCINTILLA ANIMA starteten da eh mit Problemen. Die Bühnenperformance wiederum fand ich großartig, hätte aber mehr und besser abgestimmtes Licht vertragen können.

Aus welchen Gründen auch immer, war ich bei :: RROYCE :: zunächst auf dem Holzweg, denn ich hatte eigentlich Røyksopp im Kopf. Dementsprechend wunderte ich mich zunächst, dass ich statt des norwegischen Duos ein deutsches Trio auf die Bühne bekam. Kein Drama, denn RROYCE entpuppten sich als der Knaller! ;) RROYCE präsentierten tollen SynthPop, tanzbar, nicht zu kitschig, mit schöner Atmosphäre. Sänger Casi mimte dabei den Entertainer, hatte selbst einen Wahnsinnsspaß und steckte damit alle an. Ein inoffizielles viertes Bandmitglied im Publikum tat sein Übriges dazu ;) Songs gab es vom Debüt Dreams & Doubts & Fears, aber auch schon vom brandneuen Zweitwerk, welches im September erscheinen soll. Der Rockpalast war jetzt richtig voll und das Publikum bestens aufgelegt. Ein bisschen mehr Action beim Song Run Run Run wäre schönen gewesen, also von Seiten des Publikums meine ich; Casi hat schließlich alles gegeben ;) Klasse Show! Großartige Band!

Noch voller wurde es bei :: CLAN OF XYMOX ::. Hätte ich bei dem stolzen Eintrittspreis so nicht erwartet. Wie dem auch sei, COX starteten zunächst unglaublich langweilig und damit sehr enttäuschend. Die ersten Songs kamen vom aktuellen Album Matters Of Mind, Body & Soul und ließen so ziemlich alles an Schwung, Energie und Dynamik vermissen. Wie krass der Unterschied tatsächlich ist, wurde anschließend deutlich, als dann nur noch Klassiker gespielt wurden, unter anderem eben jene aus meiner Lieblingszeit der Band. Das merkte man auch dem Publikum an, das ab Hail Mary wesentlich aktiver war und sich langsam in frenetische Beifallsbekundungen reinsteigerte. Obwohl die Uhrzeit wie ein Damokles-Schwert über der Bühne hing - um 23 Uhr muss mit dem Konzert Schluss sein und dem Discobetrieb Platz gemacht werden – aber keiner der Verantwortlichen Anzeichen machte, den Stecker ziehen zu wollen, spielten CLAN OF XYMOX dann doch das komplette Set, inklusive einer interessanten Coverversion von Venus und dem obligatorischen David Bowie Cover.
CLAN OF XYMOX
machten in der zweiten Hälfte ihres Sets den lahmen Anfang wiederwett. Nur das mit dem Licht… Nun ja… Insgesamt muss man aber sagen, dass an diesem Abend Rroyce die Nase vorn hatten.
Setlist: Close My Eyes, She’s Falling In Love, The Climate Changed, Love’s On Diet, In Love We Trust, Hail Mary, Emily, Louise, Jasmin And Rose, Farewell, A Day // Muscoviet, This World, Venus, Back Door, Heroes

 

story & pics © Dajana & Dajana Winkel • Photography