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2015-08-26 DE – Bochum - Matrix
 

BARONESS mit einer One-Off Show in der • Matrix •, als Appetizer für eine neue Platte, die irgendwann im Winter erscheinen wird. BARONESS sind ja im Windschatten von Mastodon durch die Decke gegangen und da war ich doch gespannt, was für ein Volk auf so eine BARONESS Show geht. Viel spannender wurde das Konzert allerdings dadurch, daß ein paar Tage vorher die BLACK SPACE RIDERS zur Vorband erkoren wurden und das Konzert dadurch für mich doppelt so interessant wurde. Die Münsteraner Jungs haben ein neues Album in der Tasche - Refugeeum, ein Konzeptalbum zum Flüchtlingsthema, welches Sänger JE sehr am Herzen liegt.

Der Laden ist noch eher mäßig gefüllt, als die :: BLACK SPACE RIDERS :: die Bühne entern und mit Stare At The Water und The God-Survivor erstmal zwei Songs vom Vorgänger D:REI zum Besten geben. Der Sound, der irgendwo zwischen fetten Stoner Rock, einer amtlichen Portion Groove und einer heftigen Psychedelic-Kante schwebt, ist überraschend klar und wuchtig, was man von der Matrix eigentlich ja so gar nicht kennt. Mit Universal Bloodlines und Born A Lion (Homeless) geht’s direkt mit zwei neuen Songs weiter. Die Band hat Spaß und gibt ordentlich Gas, auch wenn das Publikum eher reserviert bleibt. Bei amtlicher Lautstärke gibt’s noch Spacebomb vom Debüt und den Gassenhauer Give Gravitation To The People… Roh, hypnotisch und treibend, als hätten Motörhead und Monster Magnet ne heftige Liaison zum Status Quo-Boogie Groove gefeiert und sich dazu eine Pink Floyd-Bong an den Hals gesetzt. Großartig! Das die Jungs inzwischen eine echt amtlich charismatische Bühnenpräsenz abgegeben, muss ich eigentlich nicht gesondert erwähnen, oder?
Das seltsame Publikum zwischen feschen Frisuren, schnieken Schuhen und modischen T-Shirts in der inzwischen recht gut gefüllten Matrix bleibt aber leider recht distanziert, Bewegung & Resonanz will kaum aufkommen. Zwischendurch frag ich mich doch, ob ich auf einem Rockkonzert bin...
Setlist: Stare At The Water, The God-Survivor, Universal Bloodlines, Born A Lion (Homeless), Spacebomb, Give Gravitation To The People, Hide From The Spacelight

:: BARONESS :: bieten danach ein Best-Of Set quer durch ihre farbigen Alben. Ich bin doch überrascht, dass der eigenwillige, leicht progressive Sound der Jungs aus Savannah um Sänger John Baizley soviel Resonanz und Erfolg hervorruft. Die ineinander verschwurbelten melodischen Gitarren und der sehr rauhe Gesang sind ja schon recht eigen, wenn auch die Rhythmus-Gruppe zu keiner Zeit wirklich mithalten kann. Vor allem Schlagzeuger Sebastian Thomson humpelt und rumpelt mehr schlecht als recht hinter den Songs her und lässt jeglichen Groove vermissen. Dem Publikum fällt's kaum auf und honoriert die Songs mit viel Applaus, wenn auch die Stimmung nicht vollends ausgelassen ist. Anfangs ist der Sound auch noch recht dünn und eher leise im Vergleich zu den Black Space Riders, später wird’s deutlich lauter in der Matrix, aber auch verwaschener und rumpeliger. Von den Songs gefallen mir March To The Sea, Take My Bones Away und The Gnashing am besten. Aber mit einer vergleichbaren Band wie Mastodon können BARONESS dann doch nicht mithalten, weder von der Songqualität, noch von der Ausstrahlung her.
Setlist: March To The Sea, A Horse Called Golgotha, Board Up the House, Little Things, Green Theme, Sea Lungs, Cocainium, The Line Between, Eula, The Sweetest Curse, Isak, The Gnashing // Ogeechee Hymnal, Take My Bones Away

Fazit: Klarer Punktsieg für die BLACK SPACE RIDERS, das war fett, druckvoll und mit jeder Menge Spielfreude dargeboten. Solider Gig von BARONESS, mit deutlichen Schwächen beim Drumming und beim Sound.

 

story © BRT