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2013-10-16 DE – Oberhausen - Zentrum Altenberg

Nun ja, meine Wenigkeit befindet sich mittlerweile in einem Alter, wo man den Ehrentag zwar zur Kenntnis nimmt, zwangsläufig, ihn dann aber schnell unter dem Teppich kehrt, da die 29 3/4 Partymasche nix mehr hergibt. Was macht man also? Man verdrückt sich mal eben auf ein Konzert und läßt die Bands quasi nur für sich spielen :) Perfekte Idee - gesagt getan! Mir das Geburtstagsständchen gebracht hat die quirlige ANNEKE VAN GIERSBERGEN, die hier zusammen mit der umwerfenden Amanda Somerville von TRILLIUM an diesem Tage im Zentrum Altenberg in ihre europaweite Tour startet. Das Wetter ist herbstlich schön und ich bin in bester Laune, so muß das!

:: Fotos ::

Im Zentrum Altenberg geht es derweil sehr relaxt zu. Tatsächlich bleiben wir zur angekündigten Öffnungszeit erstmal draußen stehen und die Schlange sieht eher mager aus. Auch als :: TRILLIUM :: dann auf die Bühne marschieren bleibt das Zentrum… na sagen wir mal: sehr übersichtlich. Zum Glück füllt sich der Club dann relativ schnell und ordentlich mit einem Publikum aus allen Altersklassen. Von ganz jung (ah, der Nachwuchs) bis ganz alt (nein, nicht ich).
Ich muß gestehen, das Amanda Somerville oder auch TRILLIUM meinen Horizont bisher lediglich gestreift haben, will heißen, sie sind mir bei dem ganzen Magazinkram natürlich schon untergekommen, mich näher beschäftigt hatte ich mich bisher nicht mit ihnen. Gut musikalisch bewegen wir uns in symphonischen und melodischen Rock/Metal, nicht ganz mein Ding, bis man sie live sieht ;) Die Frau hat mich einfach umgehauen! Die ist ja sowas von sympathisch und liebenswürdig! Amanda Somerville ist Amerikanerin, lebt aber in Holland und rekrutiert auch dort ihre Band, spricht aber sehr gut Deutsch und begeisterte mit ihren Ansagen das Publikum. Generell läßt sich sagen, das TRILLIUM mit jedem weiteren Song das Publikum mehr für sich gewinnen konnten, auch wenn manch älterem Semester die Musik dann doch etwas zu heftig war ;) Am Ende gab es zwar keine Begeisterungsstürme, aber deutlich mehr als nur den üblichen Höflichkeitsapplaus. Die Songs kamen im Übrigen vom 2011er Debüt Alloy, mit Ausnahme von Mayday und Inner Whore, die brandneu zu sein scheinen. Oh, sind sie nicht. Wie man mir freundlicherweise mitgeteilt hat, sind das Songs von Amandas vorherigem nicht metallischen Album Windows. Also ich fand‘s toll!
Setlist: Machine Gun, Mistaken, Purge, Utter Descension, May Day, Inner Whore, Bow To The Ego, Path Of Least Resistance, Coward

Nach kurzer Umbaupause hopst dann auch schon :: ANNEKE VAN GIERSBERGEN :: buchstäblich auf die Bühne und rockt ordentlich mit You Will Never Change vom neuen Album Drive los. Sie hat zwar während des ganzen Sets hindurch kleinere Probleme mit ihrem Ohrstöpsel und dem Monitorsound, läßt sich aber nicht beirren und quittiert das mit einem Lachen und den kleinen Gemeinheiten des ersten Tourtages. Wie eingangs bereits erwähnt, ist ANNEKE VAN GIERSBERGEN unglaublich lebhaft und quirlig, und überhaupt überschwenglich liebenswürdig. Sie hopst, tanzt und rockt sich die Seele aus dem Leib, quietscht vergnügt und bedankt sich nach jedem Song 1000 Mal beim frenetisch klatschenden Publikum. Dem kann man sich aber auch einfach nicht entziehen! Über kurz oder lang grinst und lacht man einfach mit, schaltet jede noch so schlecht Laune auf „high spirits“ um. Die Frau ist einfach unglaublich. Wie schon bei Amanda liegt auch bei Anneke der Fokus auf ihr selbst, ist die Band nur Beiwerk, ohne das in irgendeiner Weise böse zu meinen. Das ist nu mal so. Im Laufe des Abends spielt ANNEKE VAN GIERSBERGEN alle Songs ihres druckfischen neuen Albums Drive, natürlich auch einige vom Vorgänger, plus zwei Akustikversionen (Circles, Beautiful One) und Saturnine aus alten The Gathering-Zeiten. Das Publikum ist bei den Mitsing-Sachen zwar relativ faul, geizt aber nicht mit Zuspruch. Nach anderthalb Stunden und 2 Zugaben ist dann endgültig Schluß, Band und Fans glücklich.
Beide Bands hatten im Übrigen einen ziemlich guten Sound und auch tolles Licht.
Nach der Show steht ANNEKE VAN GIERSBERGEN umgehend ihren Fans am Merchandise zur Verfügung, quatscht und scherzt und wird nicht müde, bis auch der allerletzte in einer langen Schlange von Fans sein Bild mit Anneke hat (und natürlich auch mit Amanda). Respekt dafür! Ja, das war ein wirklich schöner Abend. So mach ich das jetzt jedes Jahr ;)
Setlist: You Will Never Change, Drive, Saturnine, Treat Me Like A Lady, My Boy, 1000 Miles Away From You, She, Circles, Beautiful One, My Mother Said, Forgive Me, Mental Jungle, You Want To Be Free, Stay, Shooting For The Stars // We Live On/Feel Alive, The Best Is Yet To Come

 

story & pics © Dajana